Nochmals allen Finischern ebenfalls Glückwunsch auch von mir.
Ich darf mir auch selbst gratulieren

, aber lest selbst:
Die Kurzform für alle die es eilig haben:
Gefinischt beim "Volxtri Berlin" - 700m, 18KM (19 lt Tacho), 5Km in 1:29h - geht sicherlich schneller, aber die Zeit ist im Verhältnis zu den schönen Erlebnissen doch recht relativ.
Und hier die Gute-Nacht-Geschichte etwas länger:
Berlin, 12.7.09, 5:10 Uhr
Der Wecker klingelt, die Frisur sitzt und noch schnell zwei Marmeladentoasts gefrühstückt. Heute soll also mein großer Tag sein. Knapp ein Jahr nachdem ich einen lustigen Artikel über den Volkstri Berlin von Achim Achilles gelesen habe, der mir auch erst die Idee und den Weg zum Triathlon ebnete, starte ich selbst bei diesem schönen Event. Vergessen all die Quälereien mit all den kleinen und großen Wehwechen, die mich immer mal wieder die kostbaren Trainingstage kosteten.
Krumme Lanke, 6:25 Uhr
Ankunft am Ziel und noch einen Parkplatz direkt an der Wechselzone ergattert. Genaues Zuhören bei der Wettkampfbesprechung (wenige Parkplätze) am Tag zuvor und ein paar Minuten weniger Schlaf wirken Wunder. Lesen hilft, insbesondere hier im Forum. Denn alle wichtigen Dinge für die Wettkampfzone habe ich tatsächlich auch eingepackt.
Wechselzone 7:00 Uhr
Drei gute Freunde starten heute ebenfalls als Debütanten. Wir fachsimpeln und schauen uns teure Rennboliden, aber auch klapprige Damenräder an. Man gehört nun irgendwie dazu...
Spaziergang zum Start 7:30 Uhr
Ja, man startet nicht direkt an der Wechselzone, sondern darf erst einmal eine gute Viertelstunde durch den Grunewald laufen. Das frischt noch einmal die Gedanken auf und die kühle Morgenluft ist Balsam für die Seele. Angekommen an einem kleinen Strand sind zunächst die Frauen und die Männer in den Altersklassen TM40 um 8:00 Uhr und höher dran. Also die alten "Säcke" dürfen zuerst ran... Ich klemme mich derweil in meinen Neo und gehe mich einschwimmen.
Start 8:10 Uhr
Ich bin ruhig, fast zu ruhig, nicht aufgeregt und habe mich in den letzten 10 Minuten ein wenig eingeschwommen. Dank Neo ist mir nicht kalt, während einige neben mir doch ein wenig frösteln (har har

) Der Startschuss fällt und von nun an gibt es Tritte im Minutentakt.
Lektion 1: Triathleten sind hart im nehmen.
Erste Wechselzone:
Noch auf dem Weg zur Zeitnahme verliere ich meine Schwimmbrille. Na toll, 30 Meter zurück und den Berg wieder hoch. Fühle mich gut, aber mein Puls pumpt. An der Zeitmessung geht mein Transponder nicht. Die haben aber auch schon einige Jahre auf dem Buckel, zumindest meine Transponder sah auch schon etwas angenagt aus. Nun ja, Nummer zugerufen und weiter gehts. Schneller Wechsel, ein Schluck Iso-Plörre und die wird gleich wieder ausgespiehen. Ich setze fortan auf konventionelles Wasser. Schmeckt gut - tut gut.
Lektion 2: Halte deine Sachen immer fest.
Lektion 3: Teste vor dem Wettkampf, ob dir dein gemixtes Getränk auch unter Belastung schmeckt.
Auf dem Rad:
800 Meter Waldweg und Schotter mit einem Rennrad sind nicht die besten Freunde von Rennradreifen. Ich habe Glück und mein Reifen hält. Ich überhole und werde überholt. Kleine Privatduelle erhalten die Freundschaft. Fühle mich ganz gut. Nach 12 Kilometern dann ein leichter Anstieg. Nein, von einem Berg möchte ich nicht sprechen, aber eine ganz nette Anhöhe ist es dann doch. Und merklich alle werden langsamer und auch mein Tacho geht rapide nach unten unter die 20 km/h-Marke. Egal, ich denke an die ganzen Jungs in Frankreich und versuche mich im Wiegetritt. Klappt ganz gut und fühle mich wie auf dem Weg zum Col du Tourmalet in Frankreich. "Bergab" mit voller Konzentration dann wieder ein paar Leute eingesammelt. Sehe eine Fahrer, der zur Seite anstelle nach vorn guckt und prompt in den Graben fährt...Die Strecke war fast 1.200 Meter länger als angegeben. Egal.
Lektion 4: Niemals während der Abfahrt den Blick von der Straße wenden.
Zu guter Letzt:
Auf in die Wechselzone und prompt an meinem Platz vorbei gelaufen. Schnell die Schuhe gewechselt und in die Runner reingeschlüpft. Mal schnell anstelle einer Schlaufe einen Doppelknoten fabriziert. Mein Neffe kanns sicherlich besser

Keine Lust zum Aufknüpfen und laufe daher so los, immer mit der latenten Gefahr im Nacken nicht über meine Schnürsenkel zu stolpern. Laufe los und habe noch meinen Helm auf (

Mabel).Ich merke: 1x Koppeln im Vorfeld war dann doch zu wenig. Laufe langsamer als geplant, aber dafür in einem guten Rhythmus und komme am Ende dann unter meiner eigenen Zielzeit von 1:30h in 1:29 und ein paar Sekündchen ins Ziel.
Lektion 5: Benutze beim Tria ein Schnürsystem für die Schuhe.
Lektion 6: Tue Gutes und Koppel im Training.
Fazit:
Der Spass stand und steht an erster Stelle. Ich glaube, ich habe nach vielen Jahren
meinenSport gefunden. Baustellen habe ich viele, aber auch genug Motivation und Ehrgeiz, um mich zu verbessern. Die letzten Monate habe ich hier im Forum viele Beiträge, Tipps und vor allem die vielen Wettkampfberichte von
Euch gelesen, die meine Vorfreude auf den ersten Wettkampf immer mehr steigerten.
Danke für`s Lesen

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