Und hast Du etwas gefunden? Ich finde nur Einträge zum Verbot durch null zu teilen (wobei "Verbot" hier auch das falsche Worte ist), was deutlich weniger amüsant ist...
Der von mir geschätzte Christopher Hitchens schreibt in God Is Not Great:
Zitat:
One particular society—the Mayan—had also managed to come up with that beautiful concept of zero to which I alluded earlier, and without which mathematical computation is very difficult. It may be significant that the papacy of the Middle Ages always resisted the idea of "zero" as alien and heretical, perhaps because of its supposedly Arab (in fact Sanskrit) origin but perhaps also because it contained a frightening possibility.
Berühmtheit als Historiker hat er aber nicht erlangt. Ich würde diese Behauptung also dem Bereich der Internet-Folklore zuordnen.
Ich hatte mal einen 2stündigen Vortrag über die Geschichte der Zahl Null gehört und da wurde vorgetragen, dass die Zahl Null im Mittelalter als Werk des Teufels galt. Die Kirche benutzte Latein und die römischen Zahlen, nicht die indisch-arabischen. Sie "verteufelte" die Null und favorisierte die römischen Zahlen. Ähnliches schreibt hier der Tagesspiegel:
https://www.tagesspiegel.de/wissen/d.../11179574.html "Schon Aristoteles hatte behauptet, die Natur schrecke vor dem Nichts – und damit der Null – zurück. Dem christlichen Mittelalter galt sie als gottlos und als Zeichen des Teufels. Die Maya sahen in der Null das Symbol des Todesgotts."
Und hier kurzgefasst der Umgang mit der "Null" von der Römerzeit bis zur französischen Revolution:
https://www.spektrum.de/quiz/wann-ge...-europa/606232 Dennoch setzte sich die Null immer noch nicht durch. 1299 wurde in Florenz gar das Verwenden von arabischen Zahlen in Verträgen und offiziellen Dokumenten verboten. So tobte jahrhundertelang der ideologische Kampf zwischen Algoristen und Abakisten, und die Segnungen der modernen Zahlenlehre blieben lange Zeit der breiten Bevölkerung vorenthalten – die zu diesem Zeitpunkt aber auch ganz andere Sorgen hatte und kaum lesen und schreiben konnte.
Den definitiven Durchbruch schafften die indisch-arabischen Zahlen erst mit der französischen Revolution. Die Revolutionäre verbannten den Abakus als Zeichen der alten Knechtschaft aus Schule und Verwaltung und führten die leichter verständliche und daher "demokratische" Arithmetik ein. Damit war die Null endlich offiziell in Europa angekommen.
Huch hier liegt ein Missverständnis vor. Nicht dich halte ich für respektlos, sondern deinen Bruder gegenüber vielen vielen Gläubigen auf dieser Welt, denen ich - auch wenn es sich um keine Minderheit handelt - eine grundsätzliche Schutzbedürftigkeit zubillige.
Du schreibst, dass ich die Schutzbedürftigkeit der Gläubigen verletze.
Worin besteht die Verletzung? Ich verfasse in einem Triathlon-Forum gelegentlich ein paar religionskritische Texte, weil es das Thema des Threads ist, auf das sich alle Teilnehmer geeinigt haben. Die Leser entschieden sich bewusst dafür, diesen Thread aufzusuchen. Ich halte ihnen meine Texte nicht vor die Nase. Sondern ich sitze friedlich in meinem Büro und mache mir meine Gedanken. Weder schade ich irgendwem, noch tue ich irgendwas dafür, dass meine Texte überhaupt gelesen werden.
Trotzdem wird argumentiert, ich würde die Gläubigen so tief verletzen, dass man sie vor mir in Schutz nehmen müsste. Man muss mich stoppen! Maßregeln! Denn die Gläubigen sind mir schutzlos ausgeliefert.
Zwei Milliarden Gläubige, die größte Kirche der Welt, der zweitgrößte Arbeitgeber in Deutschland, der vermutlich reichste Konzern der Welt, und zudem ausgestattet mit Gottes Allmacht -- alle zittern vor mir und flehen um Beistand. Zu Hülf, zu Hülf!
Aber wenn selbst meine völlig friedliche und sachlich begründete Kritik in einem Internet-Forum nicht gestattet ist: was ist dann überhaupt gestattet?
Hallo keko, Du weichst der Frage aus. (Das war zu erwarten.) Es ging darum, warum Du die Einstellung Deiner Kirche zur Gleichberechtigung der Frauen für falsch hältst. Was ist falsch an der Methode Deiner Kirche, mit der sie zu diesem Fehlschluss gelangte?
Wenn Du den Fehler in der Methodik identifiziert hast, kannst Du weitere Weisheiten Deiner Kirche daraufhin abklopfen -- oder auch Deine eigenen Weisheiten.
Du weißt natürlich, dass dann alles auseinander fliegt. Du schützt die Willkür Deiner Kirche, um Deine eigene Willkür nicht antasten zu müssen.
Ich vermute, dass dies Dein hauptsächliches Interesse an der Kirche ist. Nicht der Inhalt des Glaubens (denn den teilst Du ja nicht/kaum); sondern dass eine starke Gruppe dafür einsteht, Willkür als "salonfähig" oder gar "weise" erscheinen zu lassen.
Du weißt natürlich, dass dann alles auseinander fliegt. Du schützt die Willkür Deiner Kirche, um Deine eigene Willkür nicht antasten zu müssen.
Ich vermute, dass dies Dein hauptsächliches Interesse an der Kirche ist. Nicht der Inhalt des Glaubens (denn den teilst Du ja nicht/kaum); sondern dass eine starke Gruppe dafür einsteht, Willkür als "salonfähig" oder gar "weise" erscheinen zu lassen.
Welche Willkür wirfst du mir hier vor? ("...Deine eigene Willkür..")
Wịll·kür
Substantiv [die]abwertend
ein Verhalten, das nur eigene Interessen und keine Rücksicht auf allgemein gültige Regeln oder Menschen nimmt.
Interessant finde ich jedoch die allgemeine Frage, wie man offenbar immer wieder in das Christentum religionskritische Denker und Aufklärer bzw. antiklerikale Denker integriert.
Ja, das finde ich auch erstaunlich, wie hier von der ZEIT die Kritiker vereinnahmt werden, um sie als "eigentlich kompatibel" mit dem Glauben auszugeben. Deine Ausführungen dazu habe ich mit Interesse gelesen. Auch Arnes Einwand, dass diese Versuche letztlich scheitern, finde ich berechtigt.
Meine These für diese Vereinnahmung ist wie folgt:
Nehmen wir an, eine Tanzlokal hätte sich dem Schlager verschrieben. Nach einiger Zeit wandern die Gäste ab zu einem benachbarten Lokal, in dem Country-Musik gespielt wird. Das Schlager-Lokal macht Country zuerst verächtlich, aber als es nichts hilft, sagen sie: "Hey, wir machen auch Country! Country ist ja sowieso eine Art Schlager. Sogar der erste Schlager der Welt war im Grunde ein Country-Song! Country und Schlager sind kein Widerspruch -- sie bedingen sich geradezu!"
Die ZEIT versucht ebenfalls, die verlorenen Schafe wieder einzufangen. Sie versucht jenen, die an dem ganzen Jungfrauen-Schmarrn zweifeln, einzureden, dass sie deswegen noch lange nicht ungläubig seien und sich nicht von der Kirche abwenden müssten. Sondern Zweifel sei ja im Grunde das Fundament des Glaubens. Sogar Jesus zweifelte -- und eben darin drückte sich sein unbedingtes Vertrauen aus, sein Glaube. Denn nur wer zweifelt, braucht überhaupt einen Glauben.
Zweifel ist der neue Glauben! Country ist der neue Schlager! Jehova! Ein Wunder! Und jetzt kommt bitte alle wieder zurück in unsere Schlager-Bude.
Außerdem, was soll das heißen, wenn jemand an der Jungfrauengeburt zweifelt? Wer, außer der Kirche, zweifelt hier? Niemand. Denn für alle außerhalb der Kirche gibt's nicht den geringsten Zweifel. Die Darstellung, der Jungfrauengeburt wohne ein rätselhaftes Geheimnis inne, ein geheimnisvoller Zweifel, ist religiöse Propaganda.
Die Kirche hätte zweifeln sollen, als sie das erste Streichholz in einen Scheiterhaufen warf. Aber wenn's um den eigenen Vorteil ging, war man sich immer ganz sicher.
Welche Willkür wirfst du mir hier vor? ("...Deine eigene Willkür..")
Mit Willkür meine ich das Fehlen einer schlüssigen, prüfbaren Argumentation als Grundlage der eigenen Ansichten. Bitte nimm dies nicht als persönlichen Anwurf; mir geht es ausschließlich um die Argumentation.
Meine Frage lautet, warum die kath. Kirche sich bei den Frauenrechten irrt, genauer gesagt, an welchem Punkt die Methodik der kath. Kirche nach Deiner Meinung falsch ist. Ich werde es dann auf weitere "Weisheiten" der Kirche anwenden, um zu sehen, ob diese ebenfalls falsch sind.
Es ist offensichtlich, dass dies in der Frage münden wird, warum die kath. Kirche bei den Frauenrechten offensichtlich irrt, bei den Homosexuellen* jedoch richtig liegt. Meine Argumentationsstrategie ist also transparent.
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*Oder nimm irgendeinen anderen Punkt, in dem Du mit der kath. Kirche übereinstimmst.