Na, dann wollen wir mal:
In ein paar Tagen kommt ein kleiner Film über die Radstrecke, aber den muss ich erst noch zurechtschneiden - insgesamt sind's über 2 Stunden, ist ja doch ein wenig viel...
Auch muss ich darauf aufmerksam machen, dass das meine erste Langdistanz wird, ich von daher keinen Vergleich zu Roth, Frankfurt oder sonst was habe. Nur meine eigenen Trainigsstrecken, und die schlägt die Radstrecke in Kopenhagen um Längen.
Von daher erstmal ein schriftlicher "Bericht" über das erlebte.
Letztendlich waren wir drei, die sich am Samstag um 10 Uhr auf die Tour begaben: Jan (Axxel) und Thomas (ein Däne, der in Barcelona arbeitet und auch im August starten wird) und ich.
Der Wetterbericht war als solches erstmal verheissungsvoll, sollte es doch nicht regnen. Das war's dann aber auch schon, denn es war doch recht kühl. Während ich in vollem Ornat (lange Hose, Trikot, Weste, Jacke, Mütze und Handschuhe) erschien, hatten die beiden anderen eine etwas luftigere Ausgabe gewählt, Jan hatte sogar nur halblange Hosen an. Mein erster Gedanke war, dass zumindest einer von uns dreien hier recht optimistisch ist. Ich war es nicht, wie sich dann zeigen sollte.
Windanfälligkeit
Interessant waren allerdings die 11m/s Wind (Windstärke 5, 29-38 km/h), mit denen wir an einigen Stellen des Kurses zu tun hatten. Der Wind kam aus ungefähr nordwestlicher Richtung. Bei der für diese Gegend sehr typischen Windrichtung bedeutet das folgendes: Bis nach Nivå, also kurz bevor man nach links dreht, fährt man an der Küste entlang, an der man grösstenteils durch Gebäude oder Wald geschützt ist. Der nördliche Schenkel der Strecke war demhingegen eher offen und daher sehr windanfällig. Geht es wieder Richtung Stadt erledigt sich das Thema Wind, da er ja von hinten kommt.
Schlussfolgerung für mich. "Probleme" gibt es nur im nördlichsten Abschnitt der Rute, da diese eher ungeschützt ist. Insgesamt kein Vergleich mit den offenen Flächen hier in Jütland - hier steht oder fliegt man bei Wind.
Steigungen
Auf den insgesamt 106 Kilometern (eine Runde mit Start bei T1) gab es um die 350 Höhenmeter (XT310). Von Bergen und Steigungen kann keine Rede sein (höchstens einmal, kurz vor Kopenhagen auf dem Rückweg), die Strecke ist flach, im nördlichen Teil etwas wellig. Nichts was irgendwen in Panik versetzen sollte.
Landschaft
Zuerst Sightseeing durch Kopenhagen mit ein paar 90 Grad-Kurven, allerdings kommt man direkt nach dem Start gut in einen runden Tritt, da es erstmal nur geradeaus geht.
Dann durch das teureren Wohnviertel Kopenhagens am Strand entlang und raus in die Natur. Im Norden Felder und Wiesen, teilweise Waldabschnitte.
Strassen
Typischer Grossstadtbelag anfangs, insgesamt auf dem östlichen und westlichen Schenkel okay. Aber auf dem nördlichen Abschnitt findet man sich auf eher kleineren Strassen, zum Teil um die 3-4 Meter schmal, wieder. Hier liegt bei Ausfahrten zu Bauernhöfen z.T. einiges an Steinen herum. Auch finden sich einige Stellen, an denen der Asphalt aufgerissen ist, sicher Frostschäden.
Direkte Löcher gibt es eigentlich nicht, zumindest nicht ungewöhnlich viele. Mir sind zumindest keine unangenehm aufgefallen.
Der Asphalt reicht von "rollt gut" bis "griffig/rau". Zwar mussten wir grösstenteils auf Fahrradwegen fahren, die Strasse daneben sahen aber wie eben beschrieben aus. Es gibt einen kleinen Abschnitt auf dem südlichen Teil der Runde direkt in der Stadt, auf dem ungefähr 800 Meter Kopfsteinpflaster sind. Thomas meinte, dass das bei Regen Probleme geben könnte, glaube ich aber eher weniger, das es dort nur geradeaus geht.
Meine Schlussfolgerung: Landschaftlich interessant, durch die Mischung aus Grossstadt, Meer, Dorf, Wald und Wiese sehr abwechslungsreich. Im August sicher noch reizvoller, wenn die Sonne scheint und alles grün ist.
Was nun den
Schwimmkurs angeht, kann ich auf jeden Fall beruhigen. Wenn der Wind nicht haargenau aus einer bestimmten Windrichtung kommt, gibt es dort kaum Wellen! Durch die Lage ist die eigentliche Schwimmstrecke recht schmal, viel schmaler als ich gedacht hatte. Das Wasser ist glasklar, es fehlen nur die Kacheln am Grund. Und für mich bewirkt die gute Überschaubarkeit der Strecke auch, dass ich gedacht habe "sieht ja gar nicht so lang aus". Als eher schwacher Schwimmer eine gute Sache.
Hier
eine Aufnahme von der
mittleren Brücke, auf der man auch gut sehen kann, wie sich das Wasser bei Windstärke 5 aufführt. Und man nahezu die gesamte Schwimmstrecke überschauen kann. Und ja, es ist nur eine Runde.
Nun habe ich ja bestimmte Bilder vor Augen, und ich weiss nicht, ob ihr mit der Beschreibung etwas anfangen könnt. Fragt einfach!
Und noch ein extra "Danke" an Jan, der ein guter Guide mit GPS war und ein netter Kerl ist! Ausserdem wird er "official" sein, von daher später sicher auch mit Informationen "from the inside" kommen kann.
Bis denne, Michael
PS: Hier noch ein Bild von der obligatorischen Bounty-Pause.