Seine Studie, betont der Verkehrswissenschaftler Gernot Sieg, zeige nur die gesamtgesellschaftlichen Konsequenzen einer Helmpflicht auf, aber nicht das Risiko und den Nutzen des Fahrradhelms für jeden Einzelnen. "Die Entscheidung, einen Helm aufzusetzen oder nicht – die muss jeder weiterhin für sich ganz persönlich treffen."
Seine Studie, betont der Verkehrswissenschaftler Gernot Sieg, zeige nur die möglichen gesamtgesellschaftlichen Konsequenzen einer Helmpflicht auf, aber nicht das Risiko und den Nutzen des Fahrradhelms für jeden Einzelnen.
Der Artikel ist recht gut, und liefert eine schöne Liste von quantifizierten Argumenten für den möglichen Nutzen eines Fahrradhelms. Damit fühle ich mich bestätigt.
Ich habe aber ein Wort ins Zitat eingefügt, das meiner Meinung nach reingehört: die berechneten gesamtgesellschaftlichen Folgen basieren auf einer Reihe von Annahmen, die man so trifft, wie man das Ergebnis sich wünscht. Es sind sicher noch mindestens zwei-drei andere realistische Zukunftsszenarien möglich, und nicht alle müssen gesamtgesellschaftlich so negativ ausfallen. So wird suggeriert, daß es nur dieses eine alternativlose Szenario gibt.
400 km Radfahren im Jahr sind weniger als 10 km pro Woche, also weit weniger als 1 Stunde (meist anstrengungslose) Bewegung. Diese eine Stunde bewegen oder nicht wird nicht den Unterschied zwischen Übergewicht und Fitness, Diabetes oder Gesundheit ausmachen - oder glaubt es jemand? Auch ist Radfahren nicht Die Ultimative Bewegungsart, die die Menschen vor Zivilisationskrankheiten rettet, sondern nur eine unter vielen Möglichkeiten. Konsequent Treppe statt Aufzug oder Rolltreppe zu benutzen hat vermutlich einen deutlich höheren Effekt.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Der Artikel ist recht gut, und liefert eine schöne Liste von quantifizierten Argumenten für den möglichen Nutzen eines Fahrradhelms.
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Mich würde bei dir und andere Helmpflichtbefürworter interessieren, ob Ihr immer benutzungspflichtige Radwege benutzt(es sei sie sind wirklich nicht befahrbar) oder ob Ihr es da nicht so genau nimmt mit Sicherheit oder Vorbildfunktion, und grundsätzlich nur Strasse fahrt.
Mich wundern immer diese korrekt gekleideten Radsportler, die dann in der Rush Hour auf Schnellstrassen neben Sattelschlepper fahren.
Auch ist Radfahren nicht Die Ultimative Bewegungsart, die die Menschen vor Zivilisationskrankheiten rettet, sondern nur eine unter vielen Möglichkeiten.
Gerade Kinder und Jugendliche bewegen sich deutlich mehr auf dem Rad als 1km pro Tag. Soll man diese Gruppe durch Verbote das Radfahren vermiesen? Eben bei meiner Runde, hatte ich 2 Jugendliche vor mir: einer auf'm Skateboard, der andere auf Blades. Beide ohne Helm oder sonstigen Schutz. Ich fuhr über 30 und sie waren kaum langsamer. Soll man hier auch noch Verbote erteilen, damit Jugendliche bald weder Lust auf Rad, Skateboard noch Rollerblades haben?
Der Artikel ist recht gut, und liefert eine schöne Liste von quantifizierten Argumenten für den möglichen Nutzen eines Fahrradhelms. Damit fühle ich mich bestätigt.
Ich habe aber ein Wort ins Zitat eingefügt, das meiner Meinung nach reingehört: die berechneten gesamtgesellschaftlichen Folgen basieren auf einer Reihe von Annahmen, die man so trifft, wie man das Ergebnis sich wünscht. Es sind sicher noch mindestens zwei-drei andere realistische Zukunftsszenarien möglich, und nicht alle müssen gesamtgesellschaftlich so negativ ausfallen. So wird suggeriert, daß es nur dieses eine alternativlose Szenario gibt.
400 km Radfahren im Jahr sind weniger als 10 km pro Woche, also weit weniger als 1 Stunde (meist anstrengungslose) Bewegung. Diese eine Stunde bewegen oder nicht wird nicht den Unterschied zwischen Übergewicht und Fitness, Diabetes oder Gesundheit ausmachen - oder glaubt es jemand? Auch ist Radfahren nicht Die Ultimative Bewegungsart, die die Menschen vor Zivilisationskrankheiten rettet, sondern nur eine unter vielen Möglichkeiten. Konsequent Treppe statt Aufzug oder Rolltreppe zu benutzen hat vermutlich einen deutlich höheren Effekt.
Klar, dass du dir wieder nur das raussuchst was dir passt und den Rest einfach bezweifelst, so kann man sich alles in der welt schön reden.
Mich würde bei dir und andere Helmpflichtbefürworter interessieren, ob Ihr immer benutzungspflichtige Radwege benutzt(es sei sie sind wirklich nicht befahrbar) oder ob Ihr es da nicht so genau nimmt mit Sicherheit oder Vorbildfunktion, und grundsätzlich nur Strasse fahrt.
Mich wundern immer diese korrekt gekleideten Radsportler, die dann in der Rush Hour auf Schnellstrassen neben Sattelschlepper fahren.
Für andere kann ich nicht sprechen. Ich selbst halte mich für keinen "Helmpflichbefürworter", aber auch keinen militanter Gegner, da ich bei allen Risiken a la Australien auch die möglichen Vorteile sehe.
Ich schreibe heir meistens, weil ich es einfach falsch finde, bei der Ablehnung der Helmpflicht das Kind mit dem Bad auszuschütten, und den möglichen Nutzen des Helms an sich herunterzureden oder Zweifel am grundsätzlichen Nutzen zu wecken (besonders, da die Argumente für mich überzogen wirken). Diese Darstellungen können dazu führen, daß die Zahl der freiwilligen Helmträger auch noch sinkt. Ist das ein sinnvolles Ziel?
Zu Deiner Frage: ich benutze Fahrradwege, wenn dies für mich sicherer ist, also bei stark befahrenen Straßen (Bundesstraße, mehrspurig, etc.), oder wenn ich entspannt oder besonders langsam fahren will (z.B. mit meinem behinderten Sohn). Ich benutze kein Fahrradweg, auch bei Benutzungspflicht, wenn die Straße daneben wenig befahren ist oder Tempo-30-Zone ist und der Radweg mir unsicher erscheint und (z. B. auf dem Radweg massig Fußgänger rumlaufen, Autos parken oder ein zu schmaler Radweg in beiden Richtungen befahren wird). Ich vermeide für meine Sicherheit möglichst alle Einbahnstraßen, die in Gegenrichtung freigegeben sind.
Über die Korrektheit meiner Kleidung sollen andere Urteilen.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)