...Zu glauben das gewinnorientierte Unternehmen wissenschaftlich fundierte Fakten, welche auch noch marketingtechnisch ausnutzbar sind und somit für mehr Profit sorgen würde, NICHT nutzt halte ich für sehr blauäugig....
Dem würde ichh widersprechen. Ich glaube, Werbung hat mehr mit Zeitgeist, als mit Fakten zu tun. Während in den 80-ern Werbung noch stark an Fakten orientiert war (da habe ich auch zu jedem Gerät, sei es Auto oder Rasierer, alle technischen Daten im Prospekt gefunden), wird heutzutage fast nur noch mit emotionalen und Lifestyle-Argumenten geworben. Technische Informationen werden meist weggelassen, sogar wenn sie für das Produkt sprechen. Man hat wohl erkannt, daß die Mehrheit doch nach Bauchgefühl und nicht nach Ratio einkauft.
Wen ich ehrlich bin: wenn mir ein Rad oder ein Helm gut gefällt, dann suche ich nach technischen Argumenten, um den Kauf zu rechtfertigen; wenn's nicht gefällt, kaufe ich es auch dann nicht, wenn es technisch perfekt ist. Wem geht es anders? Bei der Bremsscheibe vom Auto mag es anders sein, aber sichtbar getragene Ausrüstung verkäuft sich übers Image mehr als über Funktion.
Wenn allerdings Stiftung Warentest mal etwas geprüft hat, dann prahlt man gerne mit dem Stempel "gut", gibt aber auch keine Details zum eigentlichen Test an (die Aussagekraft der Stiftung Warentest-prüfungen kann man extra diskutieren...). Wobei, gerade bei Helmen glaube ich, daß die Unterschide im Unfallschutz marginal sind - da macht z.B. mehr aus, ob man den Kinnriemen schließt, oder offen baumeln läßt...
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Warum wirbt ein Hersteller nicht mit der Schutzfunktion? Ich vermute mal einfach deshalb, weil er da ein hohes Risiko läuft, verklagt zu werden und evtl. in Regress treten zu müssen. Ein Helm schützt bei bestimmten Stürzen (seitlich, rückwärts), er schützt aber nicht z.B. wenn man mit dem Gesicht zuerst aufkommt oder ähnliches. Auch wenn der Sturz sehr, sehr heftig ist, kann es natürlich irgendwann sein, dass trotzdem eine Verletzung auftritt. Schreibt der Hersteller jetzt explizit auf: der Helm schützt vor schweren Kopfverletzungen in 30% der Fälle (rein theoretischer Wert) und jemand stürzt mit dem Helm und erleidet eine Kopfverletzung, wird der Hersteller verklagt. Und muss dann evtl. Schadensersatz o.ä. zahlen. Oder er muss die Beschreibung der Schutzwirkung so genau definieren, dass es nicht mehr auf die Verpackung passt.
Mal anders: bei welchem Auto wird denn mit der genauen Angabe (% Schutz) geworben, dass das ABS vor Unfallschäden bewahrt? Mir wäre kein Auto bekannt, wo das als Werbefaktor eingesetzt wird. Es wird einfach ABS angegeben als "Goodie". Und da ein Helm quasi das "Goodie" selbst ist, kann man nur die Zusatzfunktionen bewerben. Das Auto selbst wird ja auch nicht beworben (gemäß: der Golf ist so schön, dass er allein schon das Geld wert ist), sondern die Zusatzfunktionen.
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Faris al Sultan: "Wenn Du beim Schwimmen feststellst, dass Du Wasser in der Schwimmbrille hast, hast Du zwei Möglichkeiten: 1. Anhalten - Schwimmbrille leeren - weiterschwimmen. 2. Es ist kein Wasser in der Brille."
Mal anders: bei welchem Auto wird denn mit der genauen Angabe (% Schutz) geworben, dass das ABS vor Unfallschäden bewahrt? Mir wäre kein Auto bekannt, wo das als Werbefaktor eingesetzt wird. Es wird einfach ABS angegeben als "Goodie".
Nicht exakt das was gesucht wird, aber es gibt die Sterne bei dem NCAP Test. Ein sehr einfach verständliches Ergebnis. Mit jenen Ergebnissen wirbt der Automobilhersteller (sofern genug Sterne vorhanden).
Ich denke, der fehlende Sicherheitsaspekt in der Werbung liegt schlicht daran, dass man nur über positive Gefühle verkauft. "Sicherheit" suggeriert aber immer Gefahr und damit was negatives. Da springt der Verbraucher nicht drauf an, zumindest jedenfalls nicht die Werbefuzzis.
Zum anderen verkauft man mit "ja"-Argumenten und nicht mit "nein". Ja, ich will das tolle, schnelle, von mir aus auch wenig verbrauchende Auto, JA, das will ich. Aber "nein, kein Unfall", das zieht nicht, da bleibt der Verbraucher beim "nein". Schließlich werden Kaufentscheidungen nicht vernunftorientiert getroffen. Wenn Ihr anderer Meinung seid, schaut Euch Eure Räder an.
Ich kenne weder den NCAP-Test noch hab ich den bewußt in einer Werbung gesehen.
Eine Helmtragequote von 95% bei Erwachsenen Skifahrern kann ich auch nicht nachvollziehen.
Bei Kindern OK, bei Erwachsenen nimmt es in der Tat zu aber da wo ich Skifahre tragen max 50% der Erwachsenen Helm (Zugspitzarena) eher weniger.
Im übrigen kann man sich div, Statistiken runterladen über Helme beim Skifahren, die Kopfverletzungen bleiben praktisch gleich über die Jahre, die Helmtragequote steigt aber dramatisch.
Trotzdem wird in den Studien mantraartig wiederholt, dass ein Helm vor Verletzungen schützen kann.
Mal abgesehen davon, dass auch hier wieder nicht behauptet wird dass er es tut, sondern nur dass er kann, müsste einem doch da was auffallen.
Aber vielleicht denk ich einfach zu viel und es geht garnicht darum Gadgets zu verkaufen bei den Helmkampagnen, sondern wirklich um die Sicherheit der Menschen.
Tja, scheint dann tatsächlich vom Skigebiet und vielleicht auch von der Saisonzeit abzuhängen. Da ich feriengebunden urlauben muss, sinnt wahrscheinlich 80& der Ski- und Snow-Board-fahrer auf der Piste zu dieser Zeit familiär unterwegs. Schon wegen der Vorbildfunktion trägt nach meiner Wahrnehmung inzwischen fast jeder Helm. (Fiss/Ladis/Serfaus)
Eine Bitte an die vehement gegen Helme Argumentierenden hier:
In dieser Diskussion ist das für mich alles ok (auch wenn ich nicht jeden Punkt nachvollziehen kann). Falls Ihr allerdings je mit Teenies zu dem Thema diskutieren solltet, wäre es wahrscheinlich im Sinne aller Eltern, wenn zumindest nicht gegen Helme argumentiert würde
Gurtpflicht hat doch auch funktioniert. Damals gab es doch auch ähnliche Diskussionen, so nach dem Motto: Der Staat schreibt uns alles vor...
Ich glaube wir können froh sein, dass es die Gurtpflicht gibt...
Verhält es sich vielleicht ähnlich bei einer Helmpflicht?
Mit der Gurtpflicht hat der Staat lediglich eine Einnahmequelle mehr geschaffen , da geht es darum , denen die nicht angeschnallt sind das Geld aus den Taschen zu ziehen, wenn sie den erwischt werden
so wird´s wahrscheinlich auch mit der Helmpflicht für Radfahrer sein , ganz nebenbei wird noch schnell geprüft wie gehorsam das Volk ist
Wenn es um die Sicherheit ginge , dürfte es Auto´s , gar nicht geben mit denen man schneller als 80 kmh fahren kann .
Was nütz mir der Gurt wenn Kamikaze Fahrer mit mehr als 200 kmh durch geschlossene Ortschaften und über Landstraßen fahren können , oder als Geisterfahrer erfolgreich die Autobahnen unsicher machen
Zitat:
Zitat von Rhing
Im Auto bin ich durch Knautschzone, Gurt und Airbag so gut geschützt, wie das auf dem Rad nicht erreicht werden kann.
hängt von der Geschwindigkeit ab , schau mal hier
wenn ein Kleinwagen mit mehr 100 kmh
frontal gegen ein Baum knallt hat man den Motor im Bauch , da nützt ein Gurt rein gar nichts
schau mal hier
Crashtest
mit 80 kmh http://www.youtube.com/watch?v=Zjzh8Gar2Lo
In dieser Diskussion ist das für mich alles ok (auch wenn ich nicht jeden Punkt nachvollziehen kann). Falls Ihr allerdings je mit Teenies zu dem Thema diskutieren solltet, wäre es wahrscheinlich im Sinne aller Eltern, wenn zumindest nicht gegen Helme argumentiert würde
Ich bin ja kein Missionar. Die Missionare und Gläubigen sind auf der anderen Seite