Zitat:
Zitat von Cruiser
Da halte ich dagegen.
Erfahrungsgemäß kommen diese Typen doch nach etlicher Verwässerung der Sachlage und langem Rumgeeier mit einem mehr oder weniger blauen Auge davon.
Bin aber gespannt, wie er reagiert.
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Gespannt bin ich auch. Aber es wird definitiv schlimmer für ihn als nur ein blaues Auge.
Für höchste Ämter (Bundeskanzler) wird er mit dieser Biografie definitiv nicht mehr in Frage kommen. Und in Anbetracht der bisherigen Umfrage- und Sympathiewerte wäre der nächste Bundestagswahlkampf wohl auf ein direktes Duell Gabriel-zu Guttenberg hinausgelaufen.
Es ist ja auch kein Zufall, dass die SPD zu Guttenberg seit Monaten bei jeder Gelegenheit versucht hat, ans Bein zu pinkeln. Seit fast zwei Jahren war er jetzt im Politbarometer mit weitem Abstand beliebtester Politiker Deutschlands. Sowas weckt bei allen anderen Politikern (inklusive denen der Union) erstens Neid und zweitens Ängste.
Ich denke, es wird ähnlich laufen, wie bei Otto Graf Lambsdorff oder Wolfgang Schäuble; die haben nach ihren Affären auch weiterhin als Poltitiker gearbeitet (letzterer bis in die Gegenwart), aber die Glaubwürdigkeit, die Integrität war eben doch ein Stück weit und auf Dauer beschädigt.
Könnte aber vielleicht auch ähnlich wie bei Franz Josef Strauss laufen: der hatte sich (v. a. in seiner Frühzeit als Verteidigungsminister) weitaus schlimmere Böcke (z.B. Spiegel-Affäre) erlaubt, als nur "Copy und paste" bei der Promotion und starb trotzdem als weitgehend hoch geachteter Landesvater (selbst seine langjährigen Gegner wie z.B. Rudolf Augstein äußerten in ihren Memoiren ihren allergrößten Respekt vor Strauss' politischen Fähigkeiten). Warten wir's ab.