Zitat:
Zitat von Duafüxin
Medikamente können den Chemiehaushalt wieder in Ordnung bringen, aber der Arzt muß richtig Ahnung haben, wie er die Patienten einstellt und das können die wenigsten.
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Deswegen werden die Patienten dafuer oft auch stationaer aufgenommen. Das wollen aber viele nicht (wie eben auch Enke). Unter anderem, weil es so ein Tabuthema ist. Es werden eben nicht alle Krankheiten auf die gleiche Art wahrgenommen. Wenn jemand Krebs hat, dann macht sich niemand drueber lustig, jemand mit Depressionen wird aber teils schief angeschaut, dann heisst es, das Weichei solle sich mal zusammenreissen. Das mag zwar nicht so direkt geaeussert werden, aber vll ein wenig mitschwingen. Zumindest befuerchten das die Betroffenen - und wohl auch nicht ganz ohne Grund. (siehe Sebastian Deisler, der aber zum Glueck dennoch den Weg der Behandlung gewaehlt hat)
Einer von den vieren, die ich kannte, die sich selbst das Leben nahmen, war auch genau so ein Fall. Er weigerte sich Medikamente zu nehmen. Er hat die Depressionen wohl auch gar nicht als Krankheit akzeptiert.
@Helmut: Den Kind mag ich ja eigentlich auch nicht so, aber ich denke der war in dem Moment wirklich betroffen - man sollte nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen.
FuXX
PS: Die Pauschalisierung "Betroffenheitsgetue" gefaellt mir uebrigens gar nicht. Ich denke viele hier sind wirklich traurig und muessen dafuer nichts vorgaukeln. Es ist zwar sicher nicht, als waere ein Naher Verwandter oder guter Freund gestorben, aber auch zu Menschen die man nur ueber die Medien kennt, kann man Zuneigung entwickeln (genau wie Abneigung). Und dann macht es einen eben auch traurig. Ob die Zuneigung wohl begruendet ist oder nicht, spielt dabei keine grosse Rolle.
PPS: Ich denke Deislers Geschichte koennte ein Grund sein, weshalb er eben nicht an die Oeffentlichkeit ging. Deisler wurde danach wohl als Weichei angesehen und war etwas aussen vor. Daher hat er ja auch Schluss gemacht, und das war richtig.