In Glaubensfragen geht es in meinem Verständnis um die individuelle Auffassung und Auslegung. Es geht nicht darum, den Wahrheitsgehalt zu ermitteln.
Hallo FlyLive, Du schreibst, es ginge bei Glaubensfragen nicht um Wahrheit. Meine Kritik gilt jenen Institutionen, die den Glauben durchaus als wahr ausrufen. Die Frage, ob das Jesusgrab voll oder leer war, ist nicht nur eine "Idee", sondern eine Tatsachenbehauptung, von der viel abhängt. Das sah bereits Paulus so, von dem der weitaus größte Teil des Neuen Testaments stammt. Er sagte, wenn bestimmte Dinge empirisch nicht stattfanden, ist der ganze christliche Glaube Null und Nichtig. Es ist also eine wichtige Frage.
"Ist aber Christus nicht auferweckt worden, so ist unsre Predigt vergeblich, so ist auch euer Glaube vergeblich."
Es gibt zwei Institutionen, die Dir widersprechen. Zum einen die kath. Kirche, die nämlich mit "allerhöchster Gewissheit" verkündet, dass sich die zentralen Geschehnisse aus der Bibel wirklich so zugetragen haben. (Die Stellen aus dem kath. Katechismus habe ich mehrfach zitiert.)
Zum anderen Wikipedia, wo Du nachlesen kannst, dass Glaube bedeutet, etwas "für wahr zu halten"; im Falle des religiösen Glaubens sogar für "absolut wahr". Das Wort "absolut" schließt eine Relativierung aus, d.h. es schließt ein Szenario aus, bei dem man sagen würde: "Spirituell ist es wahr, faktisch jedoch nicht". Sondern "absolut" bedeutet, dass es in jeder möglichen Hinsicht wahr ist.
Kath. Katechismus:
18. Warum lehrt die Heilige Schrift die Wahrheit? Weil Gott selbst ihr Urheber ist: Die Heilige Schrift (...) lehrt ohne Irrtum jene Wahrheiten, die zu unserem Heil notwendig sind. (Quelle)
Deine Darstellung, es ginge beim Glauben nicht um Wahrheit, ist nachprüfbar falsch.
Du irrst vermutlich auch darin, es handele sich beim katholischen Glauben um (Zitat von Dir) "die individuelle Auffassung und Auslegung". Dies ist dem einzelnen Gläubigen untersagt. Der kath. Katechismus sagt:
16. Wem steht es zu, das Glaubensgut verbindlich auszulegen?
85-90 Die verbindliche Auslegung des Glaubensgutes obliegt allein dem lebendigen Lehramt der Kirche, das heißt dem Nachfolger Petri, dem Bischof von Rom, und den Bischöfen in Gemeinschaft mit ihm. (Quelle)
Zudem steht der fromme Aberglaube von Oma Schmittchen gar nicht im Fokus meiner Kritik. Ich habe sicherlich schon über 50 Mal geschrieben, dass meine Kritik den offiziellen Institutionen und ihren Vertretern gilt.
Zitat:
Zitat von FlyLive
Folgt der weiterhin hetzende Jörn dem gläubigen Menschen, dreht der sich irgendwann um und klatscht dem Jörn eine.
Das ist leider unter meinem Niveau.
Du wolltest noch ein Beispiel für einen Religionskrieg bringen, den die Atheisten angezettelt hätten. Kommt das noch?
Unter meinem auch. Es diente lediglich als Beispiel für entstehende Konflikte.
Danke für deine Mühen und Ausführungen. Mag sein, das die Kirche ihre Geschichte als wahr verkauft. Der Gläubige ist im Verständnis aber weiterhin variabel.
Du wolltest noch ein Beispiel für einen Religionskrieg bringen, den die Atheisten angezettelt hätten. Kommt das noch?
Du bist doch das Beispiel für einen Atheisten der imstande ist, Konflikte zu schüren !
In einer anderen Zeit ( ohne Internet, Telefon) würdest Du auf einem Marktplatz debattieren oder im Wirtshaus. Du wärst schnell jemand, der die hergestellte Ordnung gefährden könnte. Du hättest aber auch Potenzial, einige Menschen hinter Dir zu versammeln und spätestens dann, gäbe es zwei Gruppen die nicht mehr mkiteinander können. Obwohl es am besten wäre, wenn mehr Toleranz unter den Menschen herrschen würde.
Wenn die Kirche eine Wahrheit verkauft, mit der Millionen Menschen gut leben können, ist das doch eine gute Sache. Der Mensch hat es immerhin geschafft, mit der groben Einigung auf zwei, drei, vier religiösen Geschichten, sich auf 7 Mrd. Menschen zu vermehren.
Das liegt auch an der Toleranz und das man sich inzwischen nicht mehr ständig vernichtet. Sich einfügt in eine Gesellschaft in die man geboren wird.
Es ist also nicht unbedingt notwendig gegen eine Unwahrheit zu kämpfen, wenn viele daraus Kraft, Hoffnung, Mut und sonstwas schöpfen können. Du wirst Dich nicht anstelle der Kirchen opfern, und trösten.
Du bist doch das Beispiel für einen Atheisten der imstande ist, Konflikte zu schüren !
In einer anderen Zeit ( ohne Internet, Telefon) würdest Du auf einem Marktplatz debattieren oder im Wirtshaus. Du wärst schnell jemand, der die hergestellte Ordnung gefährden könnte.
Es wundert mich, dass gerade du das als negativ empfindest! Beim Thema "Tiere essen" hast du doch auch deutliche Meinungen und hälst den Massentierhaltungs-Essern den Spiegel vor.
Warum sollte man das bei Religion anders handhaben? Klar tun heutige Christen keinem mehr weh, aber hätte es Leute wie Jörn in der Vergangenheit nicht gegeben würden wir immer noch Ablassbriefe kaufen und Hexen verbrennen.
Du bist doch das Beispiel für einen Atheisten der imstande ist, Konflikte zu schüren !
In einer anderen Zeit ( ohne Internet, Telefon) würdest Du auf einem Marktplatz debattieren oder im Wirtshaus. Du wärst schnell jemand, der die hergestellte Ordnung gefährden könnte. Du hättest aber auch Potenzial, einige Menschen hinter Dir zu versammeln und spätestens dann, gäbe es zwei Gruppen die nicht mehr mkiteinander können.
Ja, dann gäbe es zwei Gruppen. Das wäre ja schrecklich! Was würde der arme Herr König da machen? Womöglich müsste man die Demokratie einführen, damit man sich einigt? Vielleicht müsste man Argumente austauschen?
Zitat:
Zitat von FlyLive
Obwohl es am besten wäre, wenn mehr Toleranz unter den Menschen herrschen würde.
Hier stimme ich Dir gerne zu. Wenn man mehr Toleranz möchte, kommt man manchmal nicht umhin, jene zu kritisieren, die gegen Toleranz sind. Die katholische Kirchen ist gegen Toleranz. Wenn ein Kegelclub eine Vereinssatzung hätte wie die kath. Kirche, säßen Vorstand und Mitglieder im Knast, und das kannst Du überprüfen. Ich meine es wörtlich.
Zitat:
Zitat von FlyLive
Wenn die Kirche eine Wahrheit verkauft, mit der Millionen Menschen gut leben können, ist das doch eine gute Sache.
Ja, das ist eine gute Sache. Aber dürfen sich jene beschweren, die nicht "gut damit leben können"? Oder ist es denen dann jede Kritik untersagt? Erstens kann ich nicht gut damit leben, zweitens ist es keine Wahrheit. Ich habe jedes Recht der Welt, mich zu Wort zu melden.
Zitat:
Zitat von FlyLive
Der Mensch hat es immerhin geschafft, mit der groben Einigung auf zwei, drei, vier religiösen Geschichten, sich auf 7 Mrd. Menschen zu vermehren.
Das liegt auch an der Toleranz und das man sich inzwischen nicht mehr ständig vernichtet.
Sorry, das scheint mir wirklich blühender Unsinn zu sein. Du solltest Dich etwas mit Geschichte befassen.
Es wundert mich, dass gerade du das als negativ empfindest! Beim Thema "Tiere essen" hast du doch auch deutliche Meinungen und hälst den Massentierhaltungs-Essern den Spiegel vor.
Warum sollte man das bei Religion anders handhaben? Klar tun heutige Christen keinem mehr weh, aber hätte es Leute wie Jörn in der Vergangenheit nicht gegeben würden wir immer noch Ablassbriefe kaufen und Hexen verbrennen.
Tiere sehe ich dem Menschen heutzutage unterlegen. Solange kein lebendes Huhn dem Hühnerfred auf den Spieß klettert um gebraten zu werden, solange sollte man den Lebewesen m. E. helfend zur Seite stehen.
Tierische Fluchtinstinkte kann man durchaus als lebensrettende Maßnahmen sehen.
Menschen ohne Behinderung begegnen sich nahezu auf Augenhöhe. Daher kann man einem Menschen einfach auch seinen Glauben lassen, sofern er damit Dtitte nicht schädigt.
Denn !
Es geht ja um kekos Aussage das glaube für ihn eine übermenschliche Ordnung abseits vom menschengemachten ist. Das ist seine Ansicht, die Dritte nicht stören sollte und ihm freilich zusteht.
Ich kann mit seiner Aussage sogar als ungläubiger Mensch, etwas anfangen.
Es geht ja um kekos Aussage das glaube für ihn eine übermenschliche Ordnung abseits vom menschengemachten ist. Das ist seine Ansicht, die Dritte nicht stören sollte und ihm freilich zusteht.
Ich kann mit seiner Aussage sogar als ungläubiger Mensch, etwas anfangen.
Das ist auch ein ziemlich allgeimeine Definition von Religion. Beachten sollte man den Unterschied zwischen "übermenschlich" und "übernatürlich". Das Naturgesetz der Buddhisten (Siddhartha Gautama) und die historischen Gesetze der Marxisten sind zwar übermenschlich, da sie nicht vom Menschen gemacht wurden, doch sie sind nicht übernatürlich.
Den Nationalsozilismus kann man auch als Naturgesetz-Religion ansehen. Nach dem wissenschaftlichen Stand des Jahres 1933 waren die Vorstellungen der Nationalsozialisten keineswegs völlig absurd. Viele Angehörige der westlichen Elite glaubten an die Existenz verschiedener Rassen, die Überlegenheit der weißen Rasse und die Notwendigkeit, diese überlegene Rasse zu schützen und zu züchten (auch heute ist das noch sehr weit verbreitet).
Der Kommunismus hat prophetische Schriften, allen voran "Das Kapital", eigene Fest- und Feiertage, seine "Priester" (Parteiführer). Auch die vor Monaten angebrachte Idee, kirchliche Feiertage in wissenschaftliche umzutaufen und Newton zu "huldigen", sind klare Zeichen einer Religion.
Dass ich Katholik bin, ist Zufall. Interessant finde ich die Suche nach Gemeinsamkeiten der Religionen. Ob es sie gibt und wenn ja, welche es sind. Und falls es sie gibt, ob sie uns weiterbringen.
Eine Zentrale davon ist für mich der Glaube an eine übermenschliche Ordnung, die nicht auf menschliche Vereinbarungen zurückgeht. Das schließt ein alte Naturgesetz-Relgionen, wie bei den Buddhisten, aber auch das Christentum und den Islam.
Religionen ändern sich, sind ständig im Fluß, wie alles Zeitliche einer Veränderung unterliegt. Aber sie waren immer Teil des Menschheitsgeschichte (höchstwahrscheinlich wird auch unsere Zeit rückblickend nicht als religionsfrei [Religion im tradionellen Sinne] betrachtet werden können, wenn radikale Islamisten mitten in unseren Städten LKWs auf Menschen steuern). Das erkennt man heute noch, wenn man es schafft, nicht nur an die traditionellen Religionen, wie das Christentum, zu denken. Ich bin überzeugt, dass es eine übermenschliche Ordnung gibt. Die verschiedensten Religionen sind aus meiner Sicht nur verschiedene Versuche, ihr näher zu kommen. Letztendlich macht der Wissenschaftler das gleiche: Wir sind alle davon getrieben, das letztendlich ein Irgendwas innewohnt. Der Humanist, der den Menschen in den Mittelpunkt stellt, ebenso.
Religionen wird man zwar kaum verbieten können, aber ihr Einfluss sollte zurückgedrängt werden, und es kann nicht schaden, die Menschen über die haarsträubenden Unplausibilitäten der Religionen aufzuklären.
Das ist längst Mainstream in DE. Ich war gestern in Stuttgart in einer großen Bücherei, um mir ein Buch über Karl Marx zu kaufen. Nebenan war die Abteilung Religion, die zur Hälfte mit Skandalbüchern gefüllt war: Der schwule Ex-Priester schreibt zur Homosexualität, ebenso wie ein Finanzmann über die falschen Machenschaften und irgendein anderer über die generelle Verlogenheit der Kirche. Auch über den Islam gab es ähnliche Titel. Der Karl-Marx-Stand war übrigens deutlich belebter.