Sollte mir nicht ohnehin irgendwie klar sein, dass meine Aussagen ggf. an die Öffentlichkeit gelangen, wenn ich ein entsprechendes Interview führe?
das macht den quellenschutz ja so schwierig. teilweise ist es so, dass der journalist nicht einmal alle informationen die er bekommt benutzen darf, wenn zb klar ist, dass diese information nur noch ein mensch auf der welt haben kann.
Ich weiß gar nicht, ob das hier schon thematisiert wurde.....auf Netflix läuft seit einiger Zeit die Dokumentation "Ikarus". Es beginnt "harmlos" mit einen privaten offiziellen Dopingversuch unter ärztlicher Aufsicht und endet im größten Dopingskandal der Geschichte, dem immer noch aktuellen Fall Rodschenkow. Absolut sehenswert.
Danke für den Tip - habs mir angeschaut - extrem spannende Doku
das macht den quellenschutz ja so schwierig. teilweise ist es so, dass der journalist nicht einmal alle informationen die er bekommt benutzen darf, wenn zb klar ist, dass diese information nur noch ein mensch auf der welt haben kann.
Hallo,
genau die Sache mit dem Quellenschutz, da muss man manchmal ganz schöne Klimmzüge unternehmen um die Sache zu "sanitarisieren". Oder irgendwo anders die Info streuen oder ein Leak produzieren um seine Quelle zu schützen...
Am Ende denke ich, wenn einem als Journalist/Staatsbürger Sachverhalte bekannt werden, die ernste Straftaten - Verbrechen sowieso - beeinhalten, muss sich jeder im Spiegel anschauen können und es letzlich vor seinem Gewissen verantworten.
Ist ja bei Herrn Seppelt nicht so, dass er an dienstliche Anweisungen gebunden ist, wie zB Pol, VS etc.
Mh ohne Quelle sind wir dann aber tendenziell auf Bildniveau, also einfach erstmal irgendwas behaupten, ohne dass Nachvollziehbar ist woher die Information stammt und wie zuverlässig ist.
Ich gebe zu ich kenne mich mit den Feinheiten des Journalistischen Umgangs mit Zeugen/Quellen nicht so aus. Trotzdem sehe ich die Verantwortung in erster Linie bei den jeweiligen Informanten selbst. Trotzdem sehe ich die Problematik nicht, dass zum Bsp. einem Herrn Seppelt nie wieder jmd was erzählen will. Warum soll ein Doper nicht einen Gewissenswandel haben und bereit sein, über die Hintergrundstrukturen zu sprechen? Vllt hat er erkannt, dass das alles nicht richtig ist/ war und will wenigstens zu Auklärung beitragen.
Wenn jmd (wissentlich aktiv) dopt, liegt die Verantwortung am Ende ja auch nicht bei irgendeinem Trainer oder Funktionär, sondern zunächst beim Athleten selbst, egal ob der Trainer sagt, es wird schon nix passieren oder rauskommen. Wenn ich Sachen durch die Welt erzähle halt auch, unabhängig davon, ob mir jmd versichert, dass das natürlich unter uns bleibt.
Und wenn mir das Thema wirklich wichtig ist und ich nicht nur andere Leute anschmieren will, dann werde ich wohl irgendwo zu meiner Aussage stehen müssen
Mh ohne Quelle sind wir dann aber tendenziell auf Bildniveau, also einfach erstmal irgendwas behaupten, ohne dass Nachvollziehbar ist woher die Information stammt und wie zuverlässig ist.
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Und wenn mir das Thema wirklich wichtig ist und ich nicht nur andere Leute anschmieren will, dann werde ich wohl irgendwo zu meiner Aussage stehen müssen
Im seriösen Journalismus beurteilt der Journalist die Zuverlässigkeit der (anonym bleiben wollenden) Quelle. Und er veröffentlicht nur Informationen, die er als richtig und wichtig einschätzt. Und man darf sich das nicht so vorstellen, dass der Journalist alles einfach glaubt, was ihm irgendwer erzählt. Selbstverständlich versucht der Journalist z.B. an Hand von (nur ihm) vorgelegten Unterlagen die Glaubwürdigkeit der Info zu prüfen, ehe er sie veröffentlicht. Der seriöse Journalist zumindest tut das.
Ich will hier keinen Vortrag über Investigativ-Journalismus und seine Funktion für die demokratische Öffentlichkeit halten. Aber die jüngste Vergangenheit hat ja auch schon einige Beispiele gebracht, wie wichtig anonyme Infos sein können. Und auch was passiert, wenn dann ein Whistleblower auffliegt.
Dieses Thema ist natürlich schwierig und ich will auf keinen Fall jetzt in Einzelfallkritik abschweifen. Was ich aber schon grundsätzlich sagen will ist: es kann schon gute Gründe geben, warum man als Journalist auch Informationen anonymer Quellen veröffentlicht.
Vllt ist mein Blick bei dem Thema auch etwas getrübt, weil man selten das Gefühl hat, dass jmd jetzt wirklich aus innerer Überzeugung die Karten auf den Tisch packt. Meist sinds Leute, die eh schon positiv getestet sind und die dann versuchen sich wieder ein wenig ins rechte Licht zu rücken.
Bei einem Österreichischen Langläufer seh ich jetzt nicht unbedingt eine Gefahr für Leib und Leben. Nachteile in anderen Lebensbereichen, mag sein. Vllt gehört das aber auch dazu, wenn man für seine eigenen Handlungen Verantwortungen übernimmt.
Ich sehe aber ein, dass das Ganze vllt auch etwas problematischer sein kann, wenn man zum Beispiel an Stepanova denkt. Allerdings sind wir da vllt auch nicht mehr im Bereich von freiwilligem aktiven Doping. Die Übergänge mögen da aber auch fließend sein ...
Danke für den Tip - habs mir angeschaut - extrem spannende Doku
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Beim Rennrad-Kindertraining (10 jährige)
Kind1 (w): Darf ich dir mal was sagen?
Kind2 (m): Mhm
Kind1: Weißt du warum du langsam bist?
Kind2: Mhm???
Kind1: Du redest zu viel.