Zunächst mal ist es einfach interessant, zu informieren, dass sich so manche Aussagen dieser Konzerne über ihre Transformation als leere Versprechungen entpuppen, was Folgen für die Politik haben muss., da offenbar freiwillige Absichtserklärungen nichts bringen. Wenn es nach mir ginge, würden die Staaten die massiven Gewinne der fossilen Multis im Jahr 2022 abschöpfen und in die Transformation investieren.
Teil der Wahrheit ist aber auch, dass viel Geld durch ESG abgeflossen ist, damit sind die Kapitalkosten gestiegen. Es wird also viel weniger in Infrastruktur investiert. Wenn es dann mal zum Knall kommt, ist das wie eine Versicherungsprämie. Wenn Du die abschöpfst, hast Du keine Anreize mehr Reserven vorzuhalten. Das könnte massiv nach hinten losgehen.
Teil der Wahrheit ist aber auch, dass viel Geld durch ESG abgeflossen ist, damit sind die Kapitalkosten gestiegen. Es wird also viel weniger in Infrastruktur investiert. Wenn es dann mal zum Knall kommt, ist das wie eine Versicherungsprämie. Wenn Du die abschöpfst, hast Du keine Anreize mehr Reserven vorzuhalten. Das könnte massiv nach hinten losgehen.
Die satten Gewinne von 2022 werden primär an die Aktionäre ausbezahlt statt in die Transformation investiert.
Wenn es zu einem "Knall" kommt, der fahrlässig verursacht wird, bilden diese Firmen erst konkrete Rückstellungen für diesen einen Unfall über die Jahre danach, weil sich die Prozesse zum Schadensersatz sowieso über Jahre bis Jahrzehnte hinziehen. (siehe Deep Water Unfall)
Zunächst mal ist es einfach interessant, zu informieren, dass sich so manche Aussagen dieser Konzerne über ihre Transformation als leere Versprechungen entpuppen, was Folgen für die Politik haben muss., da offenbar freiwillige Absichtserklärungen nichts bringen.
Wer glaubt denn, daß solche politisch erwarteten und motivierten Bekenntnisse zum Zeitgeist ernst gemeint sind? Vor einigen Jahrzehnten mußte man sich (je nach Standort/Land) zum Aufbau des Kommunismus oder zum Kampf dagegen bekennen, um entsprechende politische Unterstützung zu sichern; aktuell ist das eben der Kampf gegen den Klimawandel, der die Sprechblasen füllt.
Was genau ist Deine Erwartung gegenüber den Öl- und Gasfirmen? Daß sie aufhören, Öl und Gas zu fördern? Warum sollten sie das tun? Sie werden immer mindestens soviel fördern, wie der Markt abnimmt - und der braucht viel mehr davon, als nur Brennstoff. Oder sollte man die Zuckerproduktion auch politisch gelenkt drosseln oder beenden, weil einige zu viel davon zu sich nehmen?
Zitat:
Zitat von qbz
Wenn es nach mir ginge, würden die Staaten die massiven Gewinne der fossilen Multis im Jahr 2022 abschöpfen und in die Transformation investieren.
Mit welcher Rechtsgrundlage? Und welche Transformation konkret? Oder würdest Du dann die Gewinne aus Brennstoff-Anwendungen anders behandeln, als die aus Düngemittel- oder Chemie-Produktion?
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Die satten Gewinne von 2022 werden primär an die Aktionäre ausbezahlt statt in die Transformation investiert.
Wenn es zu einem "Knall" kommt, der fahrlässig verursacht wird, bilden diese Firmen erst konkrete Rückstellungen für diesen einen Unfall über die Jahre danach, weil sich die Prozesse zum Schadensersatz sowieso über Jahre bis Jahrzehnte hinziehen. (siehe Deep Water Unfall)
Mit Knall meinte ich, dass es mal Reserven bedarf. Und dafür stellten Kapitalgeber Geld zur Verfügung. Und das will vergütet werden. Es muss einen monetären Anreiz geben in Reserven zu investieren. Seien es Rohstoffe, Kraftwerkskapazitäten, etc. Vielleicht siehst Du als Kapitalismuskritiker das anders. Ich meinte es auf jeden Fall so wie Du es vermeintlich falsch verstanden hattest
.....
Mit welcher Rechtsgrundlage? Und welche Transformation konkret? Oder würdest Du dann die Gewinne aus Brennstoff-Anwendungen anders behandeln, als die aus Düngemittel- oder Chemie-Produktion?
Solange die grossen fossilen Multis immense Gewinne machen, kann man nicht erwarten, dass die einkommensschwachen Schichten Opfer für die Klimawende bringen. Darin liegt der grosse Fehler der Ampel und mit ihrer konzernfreundlichen Politik (mitverantwortlich Habeck) stärkt sie im Endeffekt den Zulauf der AFD und verhindert desweiteren eine erfolgreiche Umstellung auf nicht fossile Energieträger nach den Pariser Verträgen.
Rechtsgrundlagen lassen sich gesetzlich schaffen. Was die Stromkonzerne 2022 betrifft, haben einige Länder der EU Deutschland den Weg vorgegeben:
Zitat:
"Spanien will damit in den nächsten zwei Jahren sieben Milliarden einnehmen und direkt für Sozialausgaben verwenden. Belgien beabsichtigt, Übergewinne von Energieunternehmen mit 25 Prozent zu besteuern und mit den Einnahmen ebenfalls die Energiekosten für Privathaushalte zu senken.
Italien will es ähnlich machen - dort ist die Windfall-Tax, wie Fachleute sie nennen - bereits beschlossene Sache. Und auch Österreich oder Frankreich erwägen einen solchen Schritt - in Paris auch mit dem Argument, dass man Energiekonzerne durch Steuersenkungen oder Tankrabatte bisher ja sogar zusätzlich entlastet habe. "
Auf diese Weise entsteht über die abgeschöpften Gewinne mehr konsumtive Kaufkraft für Einkommensschwache in der Wirtschaft, als wenn die Gewinne einfach im Finanzkapitalsektor bleiben, was sich dann unter dem Strich beim Wachstumsratenvergleich in der EU bemerkbar macht, wo DE gerade am unteren Ende rangiert.
Es gibt übrigens namhafte Volkswirtschafter, die dafür argumentieren, weltweit die Förderung von fossiler Energie sukzessive so zu reduzieren, dass eben der Welt nicht mehr an Kohle, Gas, Öl zur Verfügung steht, als sie CO2 in die Luft blasen darf, bis 2050. Das wäre der realistische Weg, um das 1,5 / 2 Grad zu erreichen. Alles anderes würde schon aus wirtschaftlichen Erwägungen zum Scheitern führen, was z.B. der von mir verlinkte Greenpeace Bericht für 2022/3 deutlich zeigt.
Es gibt übrigens namhafte Volkswirtschafter, die dafür argumentieren, weltweit die Förderung von fossiler Energie sukzessive so zu reduzieren, dass eben der Welt nicht mehr an Kohle, Gas, Öl zur Verfügung steht, als sie CO2 in die Luft blasen darf, bis 2050.
Und was machen diese Volkswirtschaftler mit den Fördermengen, die als Rohstoff benötigt werden? Der obere Satz suggeriert, daß die Verwendung als Rohstoff dann nicht mehr in Frage kommt - ist das richtig?
(Überspitzt für Triathleten: gibt es dann nur noch Leder-Laufschuhe und Stahlräder, da ja Kunststoff und Carbon ohne Erdöl auch wegfallen?)
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Eine Übergewinnsteuer wie in Spanien hat mit "staatlicher Willkür" soviel zu tun wie ein Streichelzoo mit einer römischen Zirkusarena. Und was die Drosselung der fossilen Rohstoffe betrifft, soweit ich weiss, praktiziert das OPEC Karteill seit Jahrzehnten eine solche feste Regulierung, um die Preise zu beeinflussen.
Zitat:
Und was machen diese Volkswirtschaftler mit den Fördermengen, die als Rohstoff benötigt werden? Der obere Satz suggeriert, daß die Verwendung als Rohstoff dann nicht mehr in Frage kommt - ist das richtig?
(Überspitzt für Triathleten: gibt es dann nur noch Leder-Laufschuhe und Stahlräder, da ja Kunststoff und Carbon ohne Erdöl auch wegfallen?)
Der Rahmen hat das Pariser Abkommen vorgegeben: "In naturwissenschaftliche Begriffe übersetzt bedeutet das Abkommen, das Zwei-Grad-Ziel mit einer Wahrscheinlichkeit von mehr als 66 % einzuhalten und zugleich eine 50-%-Chance auf die Begrenzung von 1,5 °C zu erhalten. Daraus ergibt sich ein festes CO2-Budget, das heißt eine Obergrenze für Emissionen, die maximal noch freigesetzt werden dürfen. Inklusive eines kleinen Risikopuffers (in Höhe von circa 100 Mrd. Tonnen) für klimawandelverstärkenden Rückkopplungen oder Verzögerungen beim Einsatz negativer Emissionen dürfen daher bis 2100 weltweit noch maximal 400 Mrd. Tonnen Kohlendioxid ausgestoßen werden, für eine 50-%-Chance bei linearer Absenkung der Emissionen auf null hat die Menschheit noch 19 Jahre Zeit, also bis Ende 2038 (Stand 2020).[22]"
Erwarte von mir jetzt keine Antwort in einem Kurzkommentar, wie sich das verbleibende Buddget auf verschiedene Sektoren und Produkte aufteilt, würde man diese Pariser Vertragsziele über die weltweit sukzessive gedrosselten Mengen an fossilen Rohstoffen erreichen wollen. Danke. Du möchtest diese Ziele ja auch gar nicht erreichen. Heute versucht man, die Nachfrage zu verringern, man kann genauso gut das Angebot verknappen, um das Ziel zu erreichen, was wirkungsvoller wäre.
... das heißt eine Obergrenze für Emissionen, [b]die maximal noch freigesetzt werden dürfen...
Ich fürchte, wir reden aneinander vorbei. Ich versuche mich zu präzisieren:
Emissionen betreffen das Öl und Gas, das verbrannt wird, im Automotor oder in der Hausheizung oder im Kraftwerk; auf diese Anwendung beziehen sich für mein Verständnis alle Deine Zitate und Links. Mir geht es aber nur um Anwendungen, wo diese fossilen Rohstoffe nicht verbrannt werden (also kein CO2 freisetzen), sondern nur bearbeitet und umgewandelt oder veredelt werden, um andere Produkte (Kunststoff, Dünger, ...) daraus zu erzeugen.
Wo ich Öl und Gas also als Rohstoff einsetze, um ein Produkt zu erzeugen, sind sie nicht von Eisenerz oder Sand zu unterscheiden: Rohstoff, aus dem in industriellen Prozessen ein Endprodukt hergestellt wird (natürlich wird bei der Verarbeitung CO2 emittiert, da Energie benötigt wird, aber nicht aus den Rohstoffen selbst). Gibt es in dieser Hinsicht bzw. bei solcher Anwendung auch einen Unterschied zwischen Öl und Gas und den anderen Rohstoffen? Wenn ja, was würde eine Drosselung von Öl und Gas als Rohstoff begründen als Unterschied zu anderen Rohstoffen - oder sollen alle Förderungen gedrosselt werden?
Ich erwarte keine quantitative Aussage, sondern möchte verstehen, ob Öl und Gas weiterhin als nicht zu verbrennender Rohstoff unverändert zur Verfügung stehen sollen, oder nicht - im letzteren Fall würde mich der Grund interessieren.
Du schreibst:
Zitat:
Zitat von qbz
...weltweit sukzessive gedrosselten Mengen an fossilen Rohstoffen....Heute versucht man, die Nachfrage zu verringern, man kann genauso gut das Angebot verknappen, um das Ziel zu erreichen, was wirkungsvoller wäre.
Heißt das, daß alle Rohstoff-Angebote allgemein verknappt werden sollten?
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