Aber natürlich ist die CDU/CSU ein homophober Gesinnungsverein -- sie sind es jedoch nicht nur. Es gibt ja noch viele andere Themen, die diese Partei behandelt, und zwar nach meiner Meinung durchaus respektabel.
100% der CDU-/CSU-Abgeordneten haben in der berühmten Bundestagssitzung dagegen gestimmt, die Abstimmung über die "Ehe für alle" überhaupt als Tagesordnungspunkt zuzulassen.
Wie willst Du gegen die Zahl "100%" argumentieren?
In der folgenden "Haupt"-Abstimmung waren 75 Stimmen der CDU/CSU dafür, 225 waren dagegen. Das ist eine Ablehnung von 67 Prozent, und damit ist die CDU/CSU beweisbar mehrheitlich eine homophobe Partei. Herr Bosbach bezeichnete es sogar stolz als einen "Markenkern" der Partei.
Wenn ich gegen die Flüchtlingspolitik von Merkel bin, bin ich nicht automastisch gegen Flüchtlinge.
Wenn ich gegen die Homo-ehe bin, habe ich nicht automatisch was gegen Schwule.
Wenn ich gegen die Homo-ehe bin, habe ich nicht automatisch was gegen Schwule.
Das ist wohl eher nicht was Jörn oder Arne ausdrücken wollen.
Allerdings scheinst Du dann nach meiner Meinung Probleme mit dem Verständnis unseres Grundgesetzes zu haben.
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PB
07.08.2011 2:10:31 Summertime Tri Karlsdorf KD
10.06.2012 5:03:16 Challenge Kraichgau MD
08.07.2012 10:38:13 IM FfM
12.03.2017 42:40 Bienwald 10K
12.03.2017 1:30:55 Bienwald HM
29.10.2017 3:15:05 FfM M
Allerdings scheinst Du dann nach meiner Meinung Probleme mit dem Verständnis unseres Grundgesetzes zu haben.
Hä? Wie darf man das verstehen?
Das GG schließt also auch ein, dass z.B. Minderjährige heiraten dürfen? Mit der Begründung, dass sie es ja wollen und wenn sie es nicht dürfen dann ihre Würde angetastet ist?
Soweit ich weiss hat der Staatsanwalt seine Hand drauf. Und die Eltern. Heiraten ist glaub ich erst ab 16 mit deren Zustimmung erlaubt.
Und wenn ein Vierjähriger bei Rot die Kreuzung explorieren will, was dann? Darf er ja nach dem GG...
Wenn ich bei den Hells Angels mitmachen will und die haben keinen Bock auf mich, komme ich denen dann auch mit dem GG?
...den Laden zusammen zu halten... Das ist der katholischen Kirche über knapp 2000 Jahre hervorragend gelungen, über alle gesellschaftlichen Veränderungen und Zeitgeist-Strömungen hinweg.
Hallo schoppenhauer, Du sagst, dass es der katholischen Kirche über knapp 2000 Jahre hervorragend gelungen sei, den Laden zusammen zu halten.
Hier irrst Du Dich. Dies ist keine Frage der Meinung, sondern der Fakten. Es gibt mehr als 20.000 christliche Kirchen. Das sind mehr Abspaltungen als es Sätze in der Bibel gibt. Keine andere Religion der Weltgeschichte ist derart zerfasert.
Um die bereits in den ersten Jahrhunderten grimmig zerstrittenen Fraktionen zu einigen, gab es die sog. Konzilien, das sind Konferenzen zur Erlangung einer gemeinsamen Position. Aber man konnte sich nie einig werden; stets ist es gescheitert. Das Ergebnis war eine immer stärkere Aufspaltung.
So verlor die Kirche den gesamten Osten (alles östlich von Polen), außerdem die einflussreichen Griechen, und den Süden (alles südlich von Italien). Dann den Norden mit England. Geblieben sind von den größeren europäischen Ländern nur Italien, Deutschland, Frankreich, und teilweise Polen. Dann gab es ausgerechnet in Deutschland eine der spektakulärsten Spaltungen mit Martin Luther. So ging auch diese Einheit verloren.
Die Franzosen hatten irgendwann ebenfalls die Faxen dicke und unterstützten gar einen eigenen Papst. Zeitweise gab es drei Päpste gleichzeitig, die sich alle die Legitimation streitig machten. Es war nicht ungewöhnlich für diese Päpste, die meiste Zeit ihrer Amtsführung auf der Flucht zu sein. Dass sich am Ende ausgerechnet irgendwer aus Rom durchgesetzt hat, war ein rein politisches Verhandlungsergebnis (Konzil von Konstanz, Wikipedia). Heute wird uns das Papst-Amt als ununterbrochene, heilige Folge von Petrus bis heute verkauft, aber das ist nicht wahr, und alle Theologen wissen das auch.
Später gelang der kath. Kirche die Missionierung ferner Länder in Afrika und Lateinamerika, aber wenn man genau hinschaut haben diese Länder mit dem echten Katholizismus nichts zu tun, sondern es handelt sich um eine Vermischung mit dem jeweils örtlich üblichen Aberglauben.
Wenn ich gegen die Homo-ehe bin, habe ich nicht automatisch was gegen Schwule.
Wen soll das überzeugen? Es überzeugt eigentlich nur jene, die Deiner Meinung sind. Das Argument dient lediglich dazu, sich gegenseitig innerhalb der eigenen Gruppe zu versichern, dass man nicht zur Gruppe der mittlerweile für rückständig befundenen Leute gehört. Man will bei seiner rückständigen Meinung bleiben, ohne jedoch als rückständig bezeichnet zu werden.
Es ist zudem, wie fast alle religiösen Argumente, eine Immunisierungsstrategie. Es ist geradezu das Erkennungszeichen dafür, dass es sich um ein religiöses Argument handelt.
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Falls jemand per Google hier reinstolpert, würde ich gerne noch erläutern, worin kekos Argumentation im Kern besteht. Das Argument lautet: "Wer gegen die Homo-Ehe ist, ist nicht automatisch homophob".
Achten wir genau darauf, wie es begründet wird.
Es wird nämlich überhaupt nicht begründet. Es ist lediglich eine Definition. Etwa wie: "Personen mit einem Einkommen unter 1.000 Euro gehören zur Gruppe A. Das legen wir so fest."
Hier wird also einfach definiert, dass man recht hat: Wer gegen die Homo-Ehe ist, ist nicht homophob.
Man könnte auch sagen: "Natürlich habe ich etwas dagegen, dass Frauen so viel verdienen wie Männer, wo kämen wir da hin? Das bedeutet nicht, dass ich etwas gegen Frauen hätte. Das habe ich nämlich so definiert. Guten Tag!"
Es wird nämlich überhaupt nicht begründet. Es ist lediglich eine Definition. Etwa wie: "Personen mit einem Einkommen unter 1.000 Euro gehören zur Gruppe A. Das legen wir so fest."
An dieser Stelle schlägt mein Bullshit-Detektor an. Du prangerst eine Form der Argumentation an, die Du selbst gerne verwendest.
Zitat:
Zitat von Jörn
Aber natürlich ist die CDU/CSU ein homophober Gesinnungsverein
Dass sie das ist, legst Du anhand eigener Kriterien fest. Da darf es nicht wundern, wenn andere sich die gleiche Freiheit nehmen bzw. Deiner Kategorisierung nicht widerspruchslos folgen wollen.
Jedoch müssen diese Definitionen begründbar und plausibel sein. Mindestens müssen sie sich vom Gegenteil abgrenzen. Etwa: "Eine Partei, die 100% für die Ehe ist, ist homophob". Das ist erkennbar unsinnig. Dies wäre also ein plausibler Ankerpunkt, um sich weiter voran zu tasten und zu einer stimmigen Definition zu kommen, die nicht willkürlich ist. Wir wüssten dann immerhin, was falsch sein muss.
Was ist mit folgender Aussage: "Die einzigen Parteien, die mit der CDU/CSU in dieser Frage einig sind, wären die AfD und die NPD". Ist das zutreffend oder nicht?
Was ist hiermit: "100% aller Homosexuellen-Verbände kritisieren die Haltung der CDU/CSU schärfstens". Ist das zutreffend?
Was ist hiermit: "Alle Homosexuellen im Bundestag stimmten für die Ehe für alle". Trifft das zu?
Was ist hiermit: "Jene Personen, die von allen Diskussionsteilnehmern einvernehmlich als homophob bezeichnet würden, hätten exakt so abgestimmt, wie die CDU/CSU es mehrheitlich tat." Trifft das zu?
Und zum Schluss: "Das Abstimmungsergebnis von eindeutig homophoben Leuten wäre nicht unterscheidbar von Abstimmungsergebnis der CDU/CSU". Trifft das zu?
Dieser letzte Punkt ist wichtig, weil eine Definition sich unterscheiden muss von ihrem Gegenteil. Wenn die CDU/CSU sich unterscheiden will von homophoben Leuten, dann muss sie erkennbar anders abstimmen.
Falls jemand per Google hier reinstolpert, würde ich gerne noch erläutern, worin kekos Argumentation im Kern besteht. Das Argument lautet: "Wer gegen die Homo-Ehe ist, ist nicht automatisch homophob".
Erklärst du mich jetzt schon?
Meine Gedanke besteht daran, dass eine Ehe evt. mehr ist, als das zwei Menschen heiraten. Möglicherweise kommen Kindern ins Spiel und ich habe bereits erklärt, dass ich das differenziert sehe.
Aber es führt zu nichts, du kommst aus deiner Schleife nicht mehr raus.