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Zitat von poldi
Tja, leider einen Großtiertierarzt in der Familie.
Seinen Aussagen nach dopen Bauern Dank Ostblockbeziehungen und Fleischpreisen mehr denn je (Antibiotika und Wachstumshormone).
V.a. der Muskel wo injeziert wurde ist hoch belastet!
Studien dazu gibt es keine.
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Wenn du einem Kalb 250 mg 17-Beta-Östradiol (ein sexualhormonwirksames Anabolica welches in den USA zu diesen Zwecken erlaubt ist) injezierst, dann hast du in der Injektionsstelle 250 mg. Nach 2 - 3 Wochen findest du dort nur noch 3 mg, da das Kalb das 17ß-Östradiol abbaut. Wenn du das Kalb bei einem Gewicht von 100 kg schlachtest und eine typische Fleischportion in etwa 200 g wiegt, ist die Wahrscheinlichkeit eine Injektionsstelle aufzunehmen 1 : 500.
Die Leber passieren aktiv etwa 0,3 mg des 17ß-Östradiol. Zum Vergleich die Produktion von Östrogenen liegt bei Frauen im Gebährfähigen Alter bei 0,19 bis 1,6 mg. Bei Männern bei 0,14 mg. Das heißt ein einmalig gegessenes Stück Fleisch könnte eine Hormonmenge knapp über oder unter der täglichen Hormonproduktion liefern. Allerdings nur, wenn eine halbwegs frische Injektionsstelle gegessen wird. Typische (maximale Proben) bei unbehandelten Rindern sind 0,00011 mg Östrogen und bei behandelten Färsen sogar nur 0,000005 mg Östrogen (beides in 250 g Fleisch).
Dazu kommt, dass orale Kontrazeptiva nicht direkt nach der Einnahme wirken, sondern erst nach der Aufnahme über mehrere Tage. Für einen Dopingeffekt müssten also Injektionsstellen über mehrere Tage aufgenommen werden. Die Wahrscheinlichkeit dafür ist verschwindend gering. Dazu kommt, dass wir dabei die selbe Wirksamkeit von oralen Konztrazeptivan und Rückständen im Fleisch unterstellen. Ob dies wirklich so ist, ist aber nicht klar.
Vor Hormonen im Fleisch muss man meiner Meinung nach keine Angst haben. Kann natürlich jeder anders sehen, aber physiologisch betrachtet ist das Risiko äußerst gering.