Interessante Episode aus der Wahlnacht (wiedergegeben auf SPON)
Ich bin mir ziemlich sicher, dass die Mehrheit der Briten, die für den Brexit -meist vermutlich aus falsch verstandenem Patriotismus- gestimmt haben, sich bislang nicht richtig mit den Folgen eines Austritts im Detail beschäftigt haben.
Auch wenn die EU tendenziell geschwächt ist, die negativen Folgen für GB sind mit Sicherheit deutlich gravierender: mal eben Laufräder zollfrei bei PlanetX, Fahrräder bei Chainreactioncycle oder Wiggle kaufen... geht für EU-Verbraucher halt in Zukunft nicht mehr (bzw. wird wegen Verzollungsaufwand unwirtschaftlich), dann freut sich halt Bike24 oder bike-components über ein paar mehr Bestellungen.
Der Unterschied für den Verbraucher ist minimal, für die genannten britischen Firmen werden solche Konsumverschiebungen aber existenziell sein!
Und in allen denkbaren sonstigen Branchen wird es ähnliche Effekte geben
die genannten sind gross genug um das per subsidary und zweitem Lager zu lösen.
Wir bekommen das Zeug weiter billig
Gleichzeitig müssen sich die Remain-Vertreter fragen, ob die "Angstmache"-Wahlkampfstrategie nicht doch ein wenig verfehlt war.
Naja, wer war denn Remainpolitiker. Cameron? Ist das nicht der selbe Cameron, der seit Jahren alle negativen Effekte auf Großbritannien ganz weit von sich weist und diese immer auf die Eu schiebt? Ist das nicht der selbe Cameron, der in den Verhandlungen mit der EU über die Sonderbehandlung der Briten immer die Drohkulisse des Austritts ausgebaut und auch im eigenen Land propagiert hat? "Be careful what you wish for" oder die Geister, die ich rief. Da ist es doch naheliegend, dass gerade die, die sich ungerechterweise schlechtergestellt fühlen plötzlich einen Austritt wollen, wenn die böse EU doch für ihre Position verantwortlich ist. Britannien wollte immer eine Extrawurst und hat sie leider zumeist auch bekommen. Aber wenn ich mich als britischer Premier hinstelle und meine Position durchdrücke damit, dass die EU den Briten doch so belastet, dann darf ich mich nicht beschweren, wenn nachher in Britannien tatsächlich einer glaubt und entsprechend einen tatsächlichen Austritt forciert.
Wenn sich die wirtschaftliche Situation in GB allerdings nun spürbar verbessern sollte, was ich nicht glaube, könnte dies einen Dominoeffekt hervorrufen.
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Auf dem Weg vom “steifen Stück” zum geschmeidigen Leopard
Die Bewohner Gibraltars hatten beim EU-Referendum mit 96 Prozent der Stimmen für eine Zugehörigkeit zur EU gestimmt. Das an Spanien grenzende Gebiet ist in hohem Maße vom Zugang zur Europäischen Union abhängig.
Dafür wird es Sonderregeln geben. Wahrscheinlich wird dann dort sogar der € eingeführt. Ähnlich wie seinerzeit die Zollanschlussgebiete in D.
Interessant ist, was die Schotten jetzt denken, nach dem knappen Ergebnis zum Verbleib innerhalb GBs.
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Achtung: Lesen gefährdet Ihre Dummheit.
die genannten sind gross genug um das per subsidary und zweitem Lager zu lösen.
Wir bekommen das Zeug weiter billig
Selbstverständlich möglich (und auch wahrscheinlich), aber dann freuen sich Frankreich oder Deutschland oder welches Land auch immer auf dem EU-Festland über das Plus an Umsatzsteuer, Gewerbesteuer, erhöhten Arbeitskräftebedarf in dieser Dependance und der britische Staat hat trotzdem den wirtschaftlichen Schaden durch die verloren gegangene Kaufkraft und entgangene Fiskaleinnahmen.
Den Briten wird es jetzt schlechter gehen und die Populisten werden der EU natürlich die Schuld geben. Ich hoffe die EU knickt nicht ein und es wird eine "verdeckte" Mitgliedschaft wo die Briten alle Vorteile lukrieren und keine Nachteile in kauf nehmen müssen. z.B. freier Handel aber ein Selbstbestimmter Personen/Arbeitsverkehr.
S. Schweiz, freien Handel gibt es nur mit Personenfreizügigkeit. Ich glaub nicht dass die EU hinter die Mauer zurück geht.
Für die Briten ist nichts zu gewinnen. Sorry für so viel Doofheit.