Absolut! Reine Geschmacksache. Nur das konkrete Beispiel wuerde bei mir nicht funktionieren. Ich kenne naemlich auch das unfitte, faule Dasein als Kind, wo ich kaum die 800m Sportabzeichenzeit schaffte. Wenn mir dann so jemand zurufen wuerde, ich muesse den Schmerz bloss verdraengen, dann waere das eher ein Fall fuer "eins auffe Fresse hauen", damit er auch mal mitreden kann.
wenn ein trainer zb schon bewiesen hat, das er sportler erfolgreich betreuen kann, ist es meiner meinung nach wurst, was er selbst für sportliche meriten hat.
Ob der schon einen Blumentopf gewonnen hat oder nicht ist IMHO weniger relevant als die Tatsache selber leistungsorientiert (egal auf welchem Niveau) trainiert zu haben. Irgendwie - warum auch immer - ist das dann eine andere Art der Kommunikation zwischen Sportler und Trainer wenn der Trainer weiß wie sich das harte Training anfühlt.
Auch der Rest von dudes Ausführungen deckt sich - ganz unwissenschaftlich - mit meinen Erfahrungen. Rein von der Form her bin ich deutlich schlechter als vor Jahren wo ich erheblich mehr trainiert habe. Trotzdem sind meine Zeiten kaum schlechter weil ich gelernt habe mich mehr zu quälen. Die persönliche Leidensfähigkeit ist sowohl bei harten Trainingseinheiten wie im WK ein nicht zu unterschätzender Faktor.
Zitat:
Zitat von Scotti
Jemand mit emotionaler Distanz hat kein Interesse am Thema
Quatsch. Emotionale Distanz bedeutet IMHO auch sich sachlich mit Argumenten pro und contra auseinanderzusetzen und auch mal über den Tellerrand zu gucken. Robert hat ein beeidruckendes Wissen was Paleo betrifft, das steht für mich ausser Frage. Alles was aber gegen seine heilige Kuh geht ist von der Schulmedizin gekauft oder beeinflusst, nicht wissenschaftlich, von Leuten die keine Ahnung haben usw.. Das hat mit sachlicher Auseinandersetzung mit dem Thema nichts zu tun.
Die mangelnde emotionale Distanz sieht man bei Robert leider auch daran dass er sich von Gegenargumenten ständig persönlich attakiert und beleidigt fühlt.
Zitat:
Er wird immer denken, das dass was in seinem Lehrbuch stand schon stimmen wird.
Das ist im Grunde genau die Art von Robert. Die Möglichkeit dass Paleo nicht die heilige Kuh ist existiert für ihn nicht - zumindest nicht nach der Art zu urteilen wie er hier schreibt. Sachlich diskutieren heißt aber auch seine eigene Meinung zu hinterfragen.
Wenn mir dann so jemand zurufen wuerde, ich muesse den Schmerz bloss verdraengen, dann waere das eher ein Fall fuer "eins auffe Fresse hauen", damit er auch mal mitreden kann.
Robert argumentiert durchweg wissenschaftlich, ist bereit seine Meinung in Frage zu stellen, geht auf jede Frage ein, gibt immer weiterführende Literatur an und seine Texte hier sind durchweg verständlich und ausführlich.
Ich kann dazu nur sagen : Hut ab! Die meisten deiner Aussagen würde ich sofort unterschreiben. Und vor allem meine volle Hochachtung dafür, dass du so ruhig in deinen Antworten bleibst.
Dann hast du hier im Forum aber sehr, sehr wenig mitbekommen von seinen Beiträgen. Seine "Wissenschaft" ist oft fragwürdige "PseudoWissenschaft", wer eine andere Meinung hat, wird beleidigt, ist einer zu stark für ihn, wird man eben auf die Ignorierliste gesetzt, seine weiterführende Literatur sind oft von zweifelhaften und unseriösen Quellen mit vielen Fachwörtern, in seinen Texten verwendet er auch sehr viele Begriffe, die von den meisten hier erst im Duden nachgeschlagen werden müssen, und ruhig bleibt er leider auch nicht, sonder geht wie kaum ein anderer hier sehr großzügig mit Beleidigungen um.
1. VO2max ist beim Marathonlauf jenseits der Weltspitze (ca. 2:15h und langsamer) irrelevanter Faktor und zur Leistungsbemessung ungeeignet. Wer da heute noch davon spricht, hat sich direkt disqualifiziert. Man ist allerdings in guter Gesellschaft. Mehrere der aelteren Generation halten sich auch noch daran fest.
2. Ich habe ein Jahr lang 5h-Marathonlaeufer trainiert und weiss aus dieser Erfahrung: 99% der Leute, die halb so lange fuer den Marathon brauchen, trainieren doppelt so hart. Ist dadurch der Wettkampf fuer diese dann leichter? Nein, denn...
3. Es gibt IMHO zwei limitierende Faktoren fuer Bestzeiten: physische Fitness und mentale Fitness.
(1) An dem Tag, an dem ich einen hageren, austrainierten, verletzungsfreien, 150km/Woche trainierenden Laeufer sehe, der fuer den Marathon 5h braucht, aendere ich meine Meinung.
(2) Der markanteste Unterschied zwischen zwei gleichen Typen, liegt beim "Central Governor". Der schnellere Laeufer hat seinem Central Governor durch hartes Training klar gemacht, dass er hoehere Belastungen uebersteht. Wenn ich als 2:33-Laeufer einen 2:10-Laeufer auf den letzten Kilometern sehe, dann weiss ich genau, warum er schneller ist. Ich rate jedem mal einen Laufwettkampf komplett anzuschauen. Vorne wird offen ersichtlich um ein vielfaches mehr gelitten.
Kurzum: der 5h Marathonlaeufer ist nicht annaehernd am selben Limit, wie der 2:30h Laeufer, genausowenig wie der 2:30h Laeufer am selben Limit laeuft wie der 2:10h-Mann.
Deshalb ist IMHO obige Ansicht Quatsch, was allerdings nicht bedeutet, dass man eine gute Zeit braucht, um ein guter Coach zu sein. Es erleichtert nur den Einstieg ungemein.
Persoenlich (!) mag' ich nur Coaches, die selbst Leistungssportler sind oder waren. So z.B. unser Coach Tony am Donnerstag. Ich war ganz klar am Abamseln beim zweiten Tempolauf. Er sah' das und rief mir zu "disassociate from the pain!". Das von einem Hobbyjogger zu hoeren, wuerde mir nix bringen. Da wuerd' ich nur denken "WTF do you know?"
Super beschrieben!
Endlich wird's hier mal interessant!
Ob der schon einen Blumentopf gewonnen hat oder nicht ist IMHO weniger relevant als die Tatsache selber leistungsorientiert (egal auf welchem Niveau) trainiert zu haben. Irgendwie - warum auch immer - ist das dann eine andere Art der Kommunikation zwischen Sportler und Trainer wenn der Trainer weiß wie sich das harte Training anfühlt....
das ist eben nicht so. ein trainer muss sowieso empathie gegenüber seinen sportlern haben oder entwickeln, sonst gibt es keine erfolge. da sind eigene sportliche erfolge nicht ausschlaggebend. sportliche erfahrungen natürlich wünschenswert.
im gegenteil: da ist die gefahr von erfolgreichen ex-athleten größer, von zb nachwuchssportler einfach das abzuverlangen, was sie selbst erfolgreich gemacht hat.....und genau das ist nur selten erfolgversprechend.
im gegenteil: da ist die gefahr von erfolgreichen ex-athleten größer, von zb nachwuchssportler einfach das abzuverlangen, was sie selbst erfolgreich gemacht hat.....und genau das ist nur selten erfolgversprechend.
Richtig, das ist das Risiko. Byrn hat mal einen guten Artikel verfasst, wie man zum Coach wird. Der Einstieg ist fuer gute Athleten leichter, waehrend sich moderate Athleten mit gutem Wissen oft mit Sportlern jeder Couleur leichter tun. Doch letztere muessen erst einmal die Chance bekommen. Sie haben es viel schwerer, sich zu beweisen. Und in der Zwischenzeit kann auch der ehemalige Supersportler genug hinzu gelernt haben, um alle Leistungsklassen zu bedienen. Der Vorteil liegt aus Coachsicht somit klar beim ehemaligen Topsportler.
Die Wahl des Coaches durch den Athleten fuehrt allerdings idealerweise ueber Referenzen und nicht das Palmares. Zunaechst ist halt nur letzteres vorhanden.
im gegenteil: da ist die gefahr von erfolgreichen ex-athleten größer, von zb nachwuchssportler einfach das abzuverlangen, was sie selbst erfolgreich gemacht hat.....und genau das ist nur selten erfolgversprechend.
Jein. Es ist unbestritten so dass die eigene Sporterfahrung alleine keine ausreichende Basis ist um ein guter Trainer zu werden. Aber IMHO ist es einfach ein enormer Vorteil wenn (theoretisches) Trainerwissen mit eigener sportlicher Erfahrung kombiniert wird.
Und ich sagte ja auch dass es nicht unbedingt um tolle Erfolge geht sondern einfach darum selber mal leistungsorientiert trainiert zu haben.