Zitat:
Zitat von TriAlex
Ist so etwas wirklich möglich?
Alex Schwazer war einer der besten Geher der Welt. Dann wurde er des Dopings überführt, packte aus und belastete Verbandsärzte. Nach einer Sperre wurde er erneut positiv getestet. Aus Rache?
https://www.spiegel.de/plus/war-olym...0-000165926205
|
Der Artikel ist miserabel recherchiert und geschrieben und vermischt Meinung mit Fakten.
Ein Gutachter, der sich allen Ernstes darüber wundert, dass die DNA-Konzentration zwischen A- und B-Probe unterschiedlich ist, hat sich noch nie mit dem praktischen Ablauf einer Dopingkontrolle auseinandergesetzt und sich auch keine ernsthaften Gedanken darüber gemacht, wo innerhalb einer Urinbprobe überhaupt DNA zu finden ist: nämlich in den wenigen Zellen und Zellbestandteilen, die Urin enthält.
Der Athlet pinkelt einen Becher voll, dieser wird dann erstmal mit einem Schnelltest hinsichtlich ph-Wert und Konzentration geprüft, dann werden eine ganze Reihe Formulare ausgefüllt (in dieser Zeit schichtet sich der ruhig stehende Urinbecher entsprechend dem spezifischen Gewicht seiner Bestandteile) und
dann wird der Urin in zwei Fläschchen (A- und B-Probe verteilt, natürlich ohne vorher nochmal umzurühren, um die entstandene Schichtung wieder zu vermischen ). Da feste Bestandteile (mit DNA-Resten) im stehenden Urinbecher nach unten sinken, ist die Konzentration in der A-Probe logischerweise eine andere als in der B-Probe, je nachdem welchen der beiden Becher, die danach versiegelt werden, man zuerst befüllt.
Und es ebenfalls für bemerkenswert zu halten, dass ein Stoff in zwei an unterschiedlichen Tagen genommenen Urinproben in unterschiedlicher Konzentration vorhanden ist, ist ebenfalls nur zum Kopfschütteln geeignet. Es ist doch eine Binsenweisheit, dass Urin je nachdem, was und wieviel man getrunken hat, am einen Tag ganz anders konzentriert sein kann als an einem anderen Tag (und natürlich dann auch sämtliche im Urin enthaltenen Stoffe). Das sieht man doch schon an der jeweiligen Farbe.
Natürlich muss man als Journalist nicht alles selbst wissen. Aber wenn man halbwegs gewissenhaft arbeiten, sollte man wenigsten ein bis zwei unabhängige Experten fragen, die sich mit den eigenen Wissenslücken besser auskennen und nicht einfach alles für bare Münze nehmen, was einem ein verurteilter Doper (der damit nachgewiesener professioneller Lügner ist) und seine bezahlten Gutachter auftischen.
Der Artikel stellt allen Ernstes Schwazer als jemanden dar, der 2008 sauber Olympiagold geholt hat (weil er ja so hochtalentiert war

) und drei Jahre später erfahren hat, dass es Konkurrenten gibt, die dopen weshalb er sich dann auch hinreißen ließ, zu dopen... wer soll denn sowas glauben? Das Gehen ist übrigens von allen Diziplinen der Leichtathletik die Disziplin mit der höchsten Doping-Prävalenz bezogen auf die Anzahl der Sportausübenden. Da gibt es mehr Dopingfälle als im Kugelstoßen und Hammerwerfen.