Zitat:
Zitat von anneliese
Auf geht's, die Finger müssen ja nicht regenerieren.
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Wo du recht hast! Habs allerdings wohl auch "etwas" übertrieben gerade:
Mannheim, der 9. Juni 2013, 9 Uhr, der Wecker klingelt …
Aus dem Bett ein schneller Blick aus dem Fenster: Starkregen .
Schade, eigentlich wäre ich schon gerne gestartet – naja dann eben nicht -versuchst noch ein bissel im Bett zu gammeln. NEIN! Den 1. Gedanken sofort zur Seite schieben! Gar nicht erst zulassen! Also aufgestanden und sich ein genaueres Blid gemacht: auch nicht besser - das Wasser stand richtig auf der Straße und von oben kommt immer mehr nach
Naja erst mal wie geplant gemütlich frühstücken und dann mal weitersehen – sind ja schließlich noch 5 Stunden bis zum geplanten Start – da kann noch einiges passieren! Ok gemütlich ist was anderes: noch mal schnell den Wettkampf im Kopf durchgegangen, ob ich auch nichts vergessen habe.
Oh – ne Schwimmbrille wäre vielleicht nicht schlecht – aber wo ist die denn auf einmal? Die liegt doch sonst immer rechts im Schrank. Ah da isse ja …
Nachdem dann endlich alles gepackt und im Auto verstaut wurde geht’s los in Richtung Ubstadt-Weiher. Und mit jedem Kilometer in Richtung Start wurde das Wetter dann auch besser! Dort angekommen kam schon langsam die Sonne raus – na also – geht doch! Beim Einchecken schon die ersten bekannten Gesichter gesehen:
Was? Du auch hier – machst auch die OD? Ah die Staffel – welchen Part denn? Ah super – dann sieht man sich spätestens auf dem Rad …
Dann die Wechselzone einrichten und mit den „Radnachbarn“ noch rumgeblödelt, wer denn wohl als letzter von uns auf’s Rad kommen würde. Gefolgt von einer letzten „Taktikbesprechung“ mit den Kumpels. Dann die Beutel abgegeben und ab in den Neo (waren ja nur noch 50 Minuten bis zum Start – Zeit wird’s!).
Pünktlich um 14.30 Uhr war‘s dann endlich soweit: Hell‘s Bells und die Kanone – los geht’s mit meiner 1. OD! Mit den obligatorischen Händen im Gesicht und Füßen in den Rippen hatte ich ha bereits gerechnet – aber dass irgendjemand dann AUF mit schwimmen wollte, war dann schon kurios

Egal – das geht den anderen ja wohl auch so. Nach ca. 100 Metern dachte ich mir:
so jetzt erst mal brav den Kopf aus dem Wasser und orientieren – immer genau auf die Boje zuschwimmen … die Boje … na wo ist die denn bitte? Kann doch nicht sein! Da muss doch was Rotes zu erkennen sein – Mist! Naja schwimmst mal mit den anderen mit – irgendeiner wird die schon gesehen haben 
War dann die richtige Entscheidung: irgendwann hab dann auch ich die Boje gesehen.
Jawol, ich bin auf Kurs! Allerdings habe ich mich dann zwischen 1. und 2. Boje etwas „verschwommen“ – aber OK – kein Stress – schwimmst halt wieder zu den anderen Schwimmern – sind ja nur 50 Meter links von dir … Den Rest der Schwimmstrecke immer dann immer mal wieder ein paar Brustarmzüge eingestreut, um mich zu orientieren - ging dann auch halbwegs ...
In der Wechselzone dann erst mal recht locker den Wechsel angegangen: Füße abputzen, Socken anziehen (bin noch nie ohne radgefahren oder gelaufen), und die nette Helferin gefragt, wie lange wir denn schon im Wasser sind?
Ca. 28 Minuten? OK Ziel unter 30 Minuten erreicht – super! Und weiter geht’s!
Rad geschnappt und los ging’s: Kreisel hoch und ab auf die Gerade in Richtung Kronau – fühlt sich schon gut an! Gleich mal schauen, wie schnell ich bin:
Oh, den Tacho könntest auch mal anmachen. Ui - 44km/h – sehr gut! Die ersten 15 km schön flach – läuft! Immer mehr andere Fahrer eingesammelt – super! Lief besser als gedacht! Tolle Geschwindigkeit und trotzdem darauf geachtet, dass der Puls nicht über 165 (GA2) geht, denn schließlich brauch ich ja noch jede Menge Körner für das ungeliebte Laufen … Die ersten 14/15 KM schön flach – ideal zum einrollen! Ein Stück vor Östringen dann mal beim Tacho auf die Durchschnittsgeschwindigkeit gewechselt.
Fast 39 km/h ... WTF? Geil – wie hab ich das denn geschafft? Dann in Östringen ging‘s richtig los: Rechtskurve, dann der 1. Anstieg - also Kette aufs kleine Blatt und versucht locker im Sitzen weiterzukurbeln - ging recht gut – nur am Ende kurz aus dem Sattel (wollte nicht so viel im Wiegetritt fahren, da ich Angst vor Krämpfen beim Laufen hatte).
Am Eichelberg dann:
Ist doch recht warm geworden – erst mal noch nen Schluck aus der Pulle! Mist, das war der letzte – warum nehm ich auch nur eine Flasche mit auf die Strecke??? Zum Glück gab‘s oben bei der Verpflegung volle Flaschen gereicht –Super! Abfahrt – Rechtskurve – Zeitmessmatte.
Oh – hast du nicht was von einer Bergwertung am Schindelberg gelesen? Aber jetzt blos nicht bedingungslos hochknallen – DU MUSST NOCH LAUFEN! Naja bissel höher wie geplant darf der Puls jetzt schon gehen
Danach ging‘s tendenziell ja nur noch runter – also noch mal was für den Schnitt tun! Kurz vor der Wechselzone habe ich mich fast noch verfahren (wollte geradeaus weiter anstatt rechts in die kleine Straße an der Schule … Aber rechtzeitig doch noch den richtigen Weg gefunden – und was hängt über der Straße? Ein Plakat „Jetzt nur noch Laufen“.
Wie bitte? „Nur“ noch? Ich würde am liebsten noch mal die Strecke auf dem Rad zurück fahren und dann noch mal ne Runde im See plantschen … Aber hilft ja alles nix – weiter geht’s! Tacho angehalten - Fahrzeit ca. 1:15 – Wahnsinn! Brav vor dem Wechselbalken abgestiegen – Schuhe ausgezogen und wollte gerade zum Wechseln laufen:
hey wer klaut denn hier mein Rad? Oh ein Helfer – das ist ja mal ein Service! „Dankeschön“!
Jetzt aber zum 2. Wechsel: schnell die Laufschuhe an und los geht’s. Im Kopf dann mal schnell nachgerechnet:
ca. 30 Minuten Schwimmen, 75 auf dem Rad plus vielleicht 5 fürs Wechseln das macht … Moment … oh man … das ganze Blut ist in den Beinen … ah jetzt: ca. 1:50 Stunden? Hö? Voll cool – für meine Zielzeit muss ich ja nur unter 70 Minuten laufen – DASS SCHAFF SOGAR ICH! Da ich mich in den letzten Wochen mit Schmerzen an der Knieaußenseite herumplagen musste (wohl Ilio-tibiales Bandsyndrom), wollte ich den Lauf eher ruhig angehen, um mich gegen Ende evtl .noch ein bissel steigern zu können. Also mal so ca. 6 Min/km sollten schon gehen! Leider waren die KM-Angaben recht konfus (oder ging das nur mir so?). Naja – also grob nach Gefühl gelaufen: nicht trödeln, aber auch nicht so, dass ich mich total fertig über die Strecke schleppen muss. Die ersten ca. 6 KM habe ich dann auch echt geniesen können! Immer mal wieder mit den Zuschauern und den Helfern abgeklatscht – und mich sogar mit dem ein oder anderen unterhalten

Dann kamen auf einmal die Schmerzen ins Knie

Aber was will man erwarten, wenn man vorher nur 2 mal 10km am Stück gelaufen ist *schäm* Mittlerweile knallte die Sonne schon recht stark - aber was soll man jammern? Alles besser als Regen! Trotzdem kamen immer konfusere Gedanken auf:
Oh, die Bank da an der Strecke, die liegt so schön in der Sonne – nur mal so gaaanz kurz ausruhen? NEIN! Lauf gefälligst weiter – das ist ein Wettkampf! Na gut wenn‘s sein muss …
Naja was soll ich sagen: gegen Ende dann etwas langsamer geworden aber trotzdem stolz und mit einem breiten Grinsen auf die Zielgerade eingebogen. Dort mich noch etwas feiern lassen und im Ziel ein bissel gepost, als hätte ich gewonnen (habe ich ja im Endeffekt auch, wenn auch nur gegen meinen Schweinehund!).
Fazit: Super Wettkampf - super Leute - super Wetter - super Zuschauer und Helfer - super Tag - alles super!
In allen 3 Disziplinen die Ziele erreicht (Schwimmen unter 30 Min, Rad ein 30er Schnitt und Laufen unter einer Stunde) und somit auch die Sub 3 in 2:45 recht deutlich geschafft!