Hm, dudenfrei ist ein Adjektiv, oder für dich, ein Wie-Wort und wird demzufolge kleingeschrieben.
Wo du Recht hast...
Zitat:
Auf meinem Anzug steht seit Jahren "Fight Fascism" hinten drauf. Nach dem Lesen dieses Threads überlege ich ernsthaft, das zu schwärzen!
Die Ironie ist, das Faschisten einer Massenbewegung bedürfen, und Triathleten, speziell während des Wettkampfes, relativ wenig Zeit haben dürften, sich über Politik Gedanken zu machen?
Edit: Ich find's geil wie auf einmal alle ostdeutschen Bürger aus den Löchern kriechen und sich angesprochen fühlen, obwhol das Internet wieder mal nur Internet war. Dieser Moment wenn man merkt, everything's working according to plan...
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Wenn man denkt man wäre fit und macht dann seinen ersten Triathlon...
...Herz:"bist du bekloppt?"...Hirn:"quäl dich du Sau!"...Beine:"gib mir Tiernamen!"
es ist eine jur. unendliche Geschichte, ob es rechtmäßig ist, überführte Doper lebenslang zu sperren. Dies käme einem Berufsverbot gleich und diesem massiven Eingriff in ein Freihheitsrecht bedarf es eben mehr, als "nur" Dopen.
Ich will Dir nicht widersprechen, ich nutze nur Deinen Beitrag als Aufhänger.
Mein initialer Impuls beim Thema Doping, als ich angeregt durchs Forum angefangen habe, mich damit auseinanderzusetzen, war auch: Die Betrüger lebenslang sperren, sofort.
Mit der Zeit bin ich für mich aber auf den Trichter gekommen, dass die Sache nicht ganz so einfach ist. Sport wird in vielen Ländern dafür missbraucht, das Nationalgefühl zu stärken: Zusammen mit den Sportlern werden vielfach ganze Nationen auf dem Sofa Weltmeister oder Olympiasieger. Man muss kein Hellseher sein, um vorherzusehen, was geschähe, wenn ein einmaliger Dopingverstoß zur lebenslangen Sperre führte: Rivalisierende Nationen würden zur Not mit Geheimdienstmethoden dafür sorgen, dass saubere Athleten positiv getestet werden. Genau so wie sie heute dafür sorgen, dass ihre eigenen schmutzigen Athleten ungeschoren davonkommen. Und das sind, wie ich vermute, nicht nur die Russen, sondern durch die Bank einfach alle.
Ein anderer Punkt ist, dass man meiner Meinung nach Dummheit und Unachtsamkeit nicht genauso hart bestrafen sollte wie Vorsatz. Ich finde Doping unehrenhaft und würde generell im Wettkampf nie betrügen. Aber als ich noch Wettkämpfe betrieben habe (stets auf Bratwurstniveau), bin ich überhaupt nicht auf die Idee gekommen, verschriebene Medikamente, die ich evtl. genommen habe (ich meine, seinerzeit brauchte ich noch keine), daraufhin zu überprüfen, ob sie auf irgendwelchen Dopinglisten stehen. Wäre nun bei einem Test ein anzeigepflichtiges dabei gewesen, hätte ich auch das Label "Doper" bekommen, ohne mich des Dopings schuldig zu fühlen. Ich fände es nicht gerecht, für meine unbestrittene Nachlässigkeit mit lebenslangem Wettbewerbsverbot belegt zu werden.
Und deswegen meine ich auch, dass es angemessen ist, denen die erwischt wurden, nach entsprechender Sperre eine zweite Chance einzuräumen. Und zwar nicht nur im Leben, sondern auch im Sport. Wenn sie dann nochmal daneben hauen, kann man davon ausgehen, dass es tatsächlich Vorsatz war und keine Dummheit, und sie permanent ausschießen. Ist das eine nachvollziehbare Position?
Grundsätzlich ist es halt so, dass so eine Beurteilung eine Abwägung von Rechtsgütern bzw. deren Verletzung gegeneinander ist. Sowas ist nie einfach und die Gerichte machen sich das i.d.R. auch nicht einfach. Der intuitive oder impulsive "gesunde Menschenverstand" macht es sich da oft leichter.
Zum Beispiel Menschenwürde als Basis im Grundgesetz, Persönlichkeitsrechte oder Freiheitsrechte sind vielen halt nicht unmittelbar bewusst, da es bei uns "selbstverständlich" ist. Aber es sind Rechtsgüter, die immer in der Abwägung sind. Einige dieser Rechtsgüter sind auch nicht abdingbar.
Ein anderes Beispiel Der das Recht auf Unversehrtheit der eigenen Person in einem Fußballspiel z.B. ist dieses Rechtsgut bei einem Foul nicht unproblematisch. Zunächst ist ein Foulspiel unbestreitbar Körperverletzung. Man geht halt davon aus, dass der gefoulte durch sein "schlüssiges Handeln" (er nimmt am Spiel teil) mit der Möglichkeit des Fouls einverstanden ist, deshalb ist das Foul an der Stelle nicht rechtswidrig.
Intuitiv liegt man hier zwar richtig, wenn man mein, Foul - juristisch kein Problem. Bei besonders groben Fouls gilt die Einwilligung aber nicht mehr und es wurden schon Strafen wg Körperverletzung durch Foulspiel verhängt.
Oder eher passend zu dem vorliegenden Fall: Auf Basis des GG hat das BVG Anfang der 70er Jahre z.B. mal entschieden, dass Straftäter ein Recht auf Resozialisierung haben (Stichwort: Lebach-Urteil). Mir gefällt das als Beispiel gut, denn aufgrund des Verweises auf das GG könnte man vielleicht auch ähnlich wie das BVG argumentieren warum aus Rechtsgründen (und nicht aus persönlicher Meinung) eine zweite Chance zwingend notwendig oder vielleicht auch nicht notwendig ist.
Je länger ich drüber nachdenke desto mehr bin ich der Meinung dass die Geschichte ein wenig erfunden wurde.
Oder sagen wir besser, sie wurde "aufgehübscht", ich meine das deswegen weil es tatsächlich überhaupt gar keine Beobachter oder Zeugen gibt.
Das macht das erzählen leicht.
Irgendjemand hat hier so ne ähnliche Signatur:
"Nicht das passierte zählt, sondern das erzählte passiert."
Und deswegen meine ich auch, dass es angemessen ist, denen die erwischt wurden, nach entsprechender Sperre eine zweite Chance einzuräumen. Und zwar nicht nur im Leben, sondern auch im Sport.
Dto..
Setzt für mich aber auch in irgendeiner Form voraus dass sich so jemand in der Zeit der Sperre mit seiner Tat auseinandersetzt und irgendwo Reue zeigt. "Ja, war ein großer Fehler, hab ich getan, mach ich nicht wieder ...". So wie man halt einem Straftäter auch eine Resozialisierung zugesteht. Diese muss man aber nunmal auch wahrnehmen.
Zwei Jahre sperre absitzen und dann weitermachen wie bisher - sorry, aber so jemand hat IMHO im Sport nicht mehr viel verloren. Eine zweite Chance muss man sich in irgendeiner Form schon verdienen. Meine Meinung.
Ein anderer Punkt ist, dass man meiner Meinung nach Dummheit und Unachtsamkeit nicht genauso hart bestrafen sollte wie Vorsatz. Ich finde Doping unehrenhaft und würde generell im Wettkampf nie betrügen. Aber als ich noch Wettkämpfe betrieben habe (stets auf Bratwurstniveau), bin ich überhaupt nicht auf die Idee gekommen, verschriebene Medikamente, die ich evtl. genommen habe (ich meine, seinerzeit brauchte ich noch keine), daraufhin zu überprüfen, ob sie auf irgendwelchen Dopinglisten stehen. Wäre nun bei einem Test ein anzeigepflichtiges dabei gewesen, hätte ich auch das Label "Doper" bekommen, ohne mich des Dopings schuldig zu fühlen. Ich fände es nicht gerecht, für meine unbestrittene Nachlässigkeit mit lebenslangem Wettbewerbsverbot belegt zu werden.
Und deswegen meine ich auch, dass es angemessen ist, denen die erwischt wurden, nach entsprechender Sperre eine zweite Chance einzuräumen. Und zwar nicht nur im Leben, sondern auch im Sport. Wenn sie dann nochmal daneben hauen, kann man davon ausgehen, dass es tatsächlich Vorsatz war und keine Dummheit, und sie permanent ausschießen. Ist das eine nachvollziehbare Position?
Ja, ist es. Wobei ich gerne zu den beiden Punkten, die ich obenstehend zitiere, etwas sagen möchte:
1) Zu den Medikamenten: das ist meiner Meinung nach wirklich kein großes Problem. Die Doping-Liste ist frei zugänglich und Nicht-Test-Pool-Athleten (vulgo "Bratwürste" :-)) müssen keine aufwendigen Anwesenheitslisten o.ä. führen. Bei einer Wettkampf-Kontrolle kannst Du dann auch eine medizinische Ausnahmegenehmigung "retroaktiv" beantragen, wenn Du aus medizinischer Notwendigkeit ein Medikament auf der Liste genommen hast. Lediglich die Befunde müssen natürlich schon vorher ausgestellt worden sein. Wenn Du zu einem Wettkampf antrittst, musst Du natürlich vorher die Regeln kennen. Dazu gehört halt auch das Anti-Doping-Reglement. Das ist aber wie beschrieben, nicht wirklich kompliziert.
2) Bei der zweiten Chance würde ich differenzieren. Bei einem Aufputschmittel z.B. kann man meiner Meinung nach darüber nachdenken. Bei Mitteln, die allerdings nachhaltige körperliche Veränderungen nach sich ziehen, bin ich gegen eine zweite Chance. So jemand hat quasi den Elektro-Motor im Körper eingebaut. Daher sollte er mMn nicht mehr in einem Rennen starten dürfen.
Es war an der Laufstrecke beim IM Austria, da habe ich ihm als Zuschauer auch mal ein paar schmutzige Worte entgegen geworfen. Neben mir nur Ösis, die ihrem local hero uneingeschränkt zujubelten.
Hätte er gestoppt und mit seinen geschätzen 198 mir seine Faust in die Magengrube geschoben, hätte ich versucht Fassung zu bewahren und 'Hut ab' gedacht.
Wenn Du zu einem Wettkampf antrittst, musst Du natürlich vorher die Regeln kennen. Dazu gehört halt auch das Anti-Doping-Reglement. Das ist aber wie beschrieben, nicht wirklich kompliziert.
Ich habe mich seinerzeit sozusagen "ganzheitlich" auf meine Wettkämpfe vorbereitet: Genauso gewissenhaft wie ich trainiert habe, habe ich mich auch mit dem Regelwerk auseinandergesetzt.
Ganz so schlimm war es nicht, aber gewisse Dinge hatte ich einfach nicht auf dem Radar. Heute bin ich sensibilisiert und falls ich irgendwann mal doch noch irgendwo starte, werde ich auf jeden Fall mitgeltende Unterlagen in angemessener Weise würdigen.
Zitat:
Zitat von trithos
Bei Mitteln, die allerdings nachhaltige körperliche Veränderungen nach sich ziehen, bin ich gegen eine zweite Chance. So jemand hat quasi den Elektro-Motor im Körper eingebaut. Daher sollte er mMn nicht mehr in einem Rennen starten dürfen.
Diesem Standpunkt könnte ich mich prinzipiell anschließen. Allerdings besteht hier die Schwierigkeit darin, Sabotage zweifelsfrei ausschließen zu können.