Hallo Ihr Lieben,
Hier mal mein Wettkampfbericht:
Die Anreise ging erstaunlich unproblematisch mit dem Zug Non-Stop von Frankfurt nach Klangenfurt. Untergekommen bin ich auf dem Stadtcampingplatz, direkt am See. Die Lage ist optimal weil der Platz direkt zwischen Schwimmstart im Strandbad und der Wechselzone liegt.
Die Orga war entsprechend einfach und bei IM funktioniert einfach alles.
Das Wetter war die ganze Woche wechselhaft, zuerst Regen, dann Freitag/Samstag sehr sonnig. Für Sonntag waren dann Wolken, nachmittags ein wenig Sonne vorhergesagt. Das soll mir recht sein, Sonne stört nur.
Am Sonntagmorgen wurde ich dann um 4 Uhr vom Regen auf dem Zelt geweckt. Regen stört mich ja wenig, aber in der Vorbereitung auf den Start stört‘s dann doch. Egal, schnell einen Kaffee gekocht, zwei Semmeln gegessen und erstmal ab in die Wechselzone, Reifen kontrolliert, Flaschen und Geld ans Rad und nochmal die Beutel kontrolliert - alles bestens. Der Regen hat aufgehört. Dann kurz am Zelt vorbei, umziehen und die Sachen für den Start packen. Kurz nach 6 Uhr war ich dann im Strandbad. Die Anlage ist sehr großzügig, aber 2600 Triathleten plus Anhang verursachen dann doch ein ordentliches Chaos. Egal Neo anziehen, Einschwimmen und ab in den Startblock. 6:40 Uhr starten die ersten AK-Athleten.
Ich muss relativ lange warten, so ein Rollingstart ist doch irgendwie langweilig. Hier im See wäre wirklich genug Platz für einem Massenstart.
Erst um 7.19 Uhr komme ich ins Wasser. Ich schwimme also los. Der Regen hatte zwar aufgehört, aber das Wasser war noch unruhig; nicht schlimm, aber die fiesen kleinen Wellen sorgen für den einen oder anderen nassen Atemzug. Ich komme nicht so richtig in den Rythmus; irgendwie fehlt der Druck, vielleicht ist mein alter Neo mittlerweile auch echt so mehr so flexibel. Egal, hilft nix, ich schwimme weiter. Das Schwimmen ist sehr einfach. Es geht auf einem rechteckigen Kurs über den See und dann in einen Kanal. Der Kanal ist total einfach zu schwimmen, einfach nur gerade aus. Das hindert aber den einen oder anderen Mitstreiter nicht daran, irgendwelche komischen Faxen zu machen. Nach 1:15h bin ich endlich aus dem Wasser. Die Zeit ist so am unteren Rand von dem was ich mir so vorgenommen hatte. Ok, aber auch nicht mehr.
Der Weg vom Schwimmausstieg zur Wechselzone ist lang, die Wechselzone ist groß und so brauche ich über 8 min, bis ich auf dem Rad sitze.
Auf dem Rad wollte ich dieses Mal nicht überziehen und lasse es erstmal entspannt angehen. Wir fahren den Hügel zum Faakersee rauf und da fängt es ordentlich an zu regnen; davon war eigentlich nie die Rede gewesen. Ist mir egal, besser Regen als Sonne. Die Runde läuft so vor sich hin, wir müssen diverse Anstiege rauf, zum Schluss auf den Ruppertiberg. Ist alles Nix wildes, dauert aber. Bei Km 80 habe ich keine richtigen Bock mehr. Ein Koffein-Gel und die Abfahrt nach Klagenfurt runter bessern meine Laune. Mein BMC rollt einfach geil den Berg runter. Ich lasse laufen und bin nach 3:09h am Wendepunkt auf die zweite Runde.
Ab jetzt ist Schluss mit Zurückhaltung, ich geb Gas. Die Mitstreiter werden reihenweise eingesammelt, aber es sind auch immer mal schnelle Jungs und Mädels dabei, die mit dran ziehen. Am Faakersee regnet es immer noch, am Ruppertiberg ist wieder trocken. Die zweite Runde macht viel mehr Spaß und nach 3:01h bin ich zurück in der Wechselzone. Der Wechsel geht schnell von der Hand, mit der vielen Lauferei dauert es dann aber trotzdem fast 6min.
Ab auf die Laufstrecke. Auf zwei Runden geht es am See lang und durch die Stadt. Bloß nicht zu schnell anlaufen. Ich laufe ganz locker mit angezogener Handbremse. Die Zeiten pendeln zwischen 5:30 und 6:00 den km. Ich halte mich an meinen Verpflegungsplan, alle 5km ein Gel, dazwischen Wasser. Es läuft erstaunlich gut, die Km fliegen vorbei. Es geht raus am See lang, auf gleichem Weg zurück, dann in die Innenstadt. Hier gibt es eine wenige Höhenmeter zu überwinden. Harmlos wenn man fit ist, auf der zweiten Runde werden die aber sicher weh tun.
Nach 2:01h ist der Halbmarathon durch. Als besonderes Goodie darf man hier über eine Wendeschleiche durch Stadion laufen und sich das Ziel schon mal ansehen. Ich muss aber nochmal raus an den See. Am KM 24 wird‘s dann schwierig. Der Bauch grummelt, ich traue mich nicht mehr an die Gels, wechsele stattdessen auf Cola. Aber es hilft nicht, bei Km 27 ist eine Dixie-Stopp fällig. Immer eine appetitliche Angelegenheit, aber es hilft, Magen und Darm beruhigen sich. Das Km 30 Gel lasse ich wieder aus, wahrscheinlich ein Fehler, mir geht die Energie aus. Bis Km 32 laufe ich noch weiter, danach wird es immer langsamer. Bei Km 35 muss ich gehen, mir ist schwindlig, die Cola hilft nicht. Ich gehe das Stück durch die Innenstadt, leider auch die tolle Wendeschleife auf dem Marktplatz. Das waren zwei laaaange Kilometer. An der nächsten Verpflegungsstationen liegt loses Salz neben der Cola. Ich nehme eine ordentliche Ladung und spüle die mit Cola runter. Ekelhaft, aber es hilft tatsächlich. Ich kann wieder laufen. Nicht besonders schnell aber Km 39, 40 und 41 gehen gehen mit einer 7er Pace durch.
Der letzte Kilometer geht dann auch, nochmal rein ins Stadion, über die Wendeschleife. Die Leute auf den Tribünen machen ordentlich Stimmung.
Wir müssen noch mal raus, ein Stückchen an der Uferpromenade lang nochmal drehen und dann zurück, jetzt endlich auf die Zielgerade. Es ist geschafft. Ich bekomme natürlich wieder nur einen Bruchteil mit, irgendwer schreit meinen Namen, ich bin endlich im Ziel.
12:20h und damit Ziel erreicht.
Ich bin zufrieden! 😃🇦🇹🏊*♂️🚴*♂️🏃*♂️
Toller Wettkampf und was gelernt. Ich brauche mehr Salz als im immer dachte.
Schöner Bericht, danke! Über das Salz muss ich auch mal nachdenken. Glückwunsch zum Finish!
Hatte dieses Jahr nicht alzuviel investiert im Schwimmen, es war aber ja von vornherein klar, dass es ein Neoschwimmen geben würde.
Wie immer vor einem IM war ich am Morgen grantig, und in den ersten 800 m fragte ich mich: "Was mache ich hier".
Dann groovete ich mich aber ein, und kam nach 1.22' aus dem Wasser, was ok war.
Ich steuere das Bikepart über HF, und dieses Jahr plante ich erstmals unter HF 135 zu bleiben. Vorher war das immer HF 138, aber ich konnte das nie halten, sodass ich immer nach gewisser Zeit enttäuscht war und negative Gefühle entwickelte.
Manchmal geht man natürlich schon über die Zielsetzung HF 135 hinaus: bei Überholvorgänge und Anstiege. Dafür bin ich bei Abfahrten der Erste der die Beine stillhält, wobei ich durch gute Aerodynamik und hohem Gewicht trotzdem meistens überhole.
Am Ende der ersten Runde stand
Ø 32.1 km/h; 171w AP und 205w NP
auf der Garmin.
Mit dem Power war ich ganz zufrieden, das schaffte ich auch im Training, womit bewiesen war das ich einen guten Tag hatte. Mit dem Speed war ich nicht besonders zufrieden, aber das ist ja ein Ergebnis das man weiter nicht beeinflüssen kann.
Ich rechnete mit 2 km/h weniger auf der 2. Runde, und als ich oben auf dem Rupertiberg war hatte ich 28.9, also ich dachte für 30.1 sollte es locker reichen. Es wurde aber besser: die 2. Runde ging mit
Ø 31.1 km/h; 163w AP und 193w NP
über die Bühne.
Total also
Ø 31.6 km/h; 167w AP und 199w NP für 178.4 km in 5.38'41".
Bei 7:15 Stunden startete ich den Lauf und dachte die 11 Stunden müsste ich knacken können. Habe ich aber grade nicht geschafft mit 3.49', und so würde die Totalzeit 11.04'09". Hatte alles gegeben, die HF war beim Laufen immer 140 und etwas drüber wie geplant, und habe heute nach 2 Nächten einen ordentlichen Muskelkater.
Das war einer meiner besten IMs finde ich selber, obwohl ich die 2 Ziele sub 11 und Podium nicht erreicht habe. Es gab ein starkes Feld in der M60, ich wurde 11. Aber nur 18 Minuten vom Podium entfernt. Im nachhinein hätte ich die 18 Minuten nirgendwo finden können, ich hatte einen guten Tag und mehr saß nicht drin. Ich bin dann auch super zufrieden.
Grundlage war auch ein verringertes Gewicht: in den letzten Jahren hatte ich immer 87 kg, und jetzt 84. Das habe ich geschafft (auch mental ging das), indem ich seit Oktober nicht mehr frühstücke.
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Teil einer seriösen Vorbereitung ist immer, sich Ausreden zurechtzulegen.
Geändert von longtrousers (19.06.2024 um 08:36 Uhr).
Das war einer meiner besten IMs finde ich selber, obwohl ich die 2 Ziele sub 11 und Podium nicht erreicht habe. .......Ich bin dann auch super zufrieden..
Glückwunsch dazu, Zufriedenheit ist das wichtigste, fast alles andere kann man sich kaufen.
Zitat:
Zitat von longtrousers
Grundlage war auch ein verringertes Gewicht: in den letzten Jahren hatte ich immer 87 kg, und jetzt 84. Das habe ich geschafft (auch mental ging das), indem ich seit Oktober nicht mehr frühstücke.
Das mit dem Frühstück habe ich auch mal versucht. Hat nicht geklappt, ich hab dann einfach mehr trainiert.
PS: Bewunderung von mir dass du noch triathletisch aktiv bist. Ich werde in diesem Alter in Triathlon-Rente sein.
Bin am Samstag morgens mit Halsschmerzen aufgewacht und hatte gleich super Laune
Hab dann erstmal die Startunterlagen abgeholt und mein Zustand hat sich im Laufe des Tages gebessert. Also war die Devise am Sonntag erstmal locker angehen zu lassen. Trotzdem war die Vorfreude etwas getrübt, nachdem ich jetzt ein Dreivierteljahr frei von jeder Krankheit oder Erkältung war.
Am Sonntag Tür auf und Kinnlade runter. Strömender Regen, den wohl keiner so erwartet hat. Egal, ab in die Wechselzone und erstmal war alles nass.
Der Rolling Start sorgte für ein wirklich entspanntes Schwimmen, der Streckenabschnitt im Lendkanal ist einfach cool. Links und Rechts stehen die Leute und man bekommt die Stimmung beim Schwimmen so richtig mit. Die letzten 500m war mir dann trotz Neo richtig kalt. Also mal lieber schneller in die Wechselzone laufen. Ist ja recht lang der Weg dorthin, da wird einem wieder schön warm.
Auf dem Rad habe ich es ruhig angehen lassen, bin die Strecke halbwegs konstant und unaufgeregt gefahren, mal Regen, mal Sonne und dann die letzten 1,5 Stunden wieder im strömenden Regen. Leute, ich habe bei einer LD noch nie so gefroren. Normalerweise waren meine LD bisher immer bei warmen bis heißem Wetter, diesmal eher nicht. Also richtig durchgefroren in T2 angekommen. Radzeit 5:55, relativ entspannt, sodass ich noch ganz gute Beine hatte.
Das Laufen war dann ganz ordentlich, die Temperatur hat gepasst (und ich habe nicht mehr gefroren ) und geregnet hat es zum Glück auch nicht mehr. Ernährungstechnisch gingen Gels bis ca. km 15, ab dann nur noch Cola und das Elektrolytgetränk. Am Ende war´s dann ne 3:43 und Endzeit 11:06.
Eine schöne Veranstaltung mit tollen Strecken, hier habe ich vor 15 Jahren mein LD-Debüt gefeiert und es war am Sonntag ganz sicher auch meine Letzte. Insofern schließt sich der Kreis.