Ich glaube die Aussage ist (im besten Fall) nur bedingt richtig. Also wenn ich mich im Bekanntenkreis umhöre der z.b. nicht triathlon- aber sportaffin oder nicht mal besonders sportaffin ist kennt man außer Frodeno und Lange niemanden. Wenn da irgendwer außer den zwei in Frankfurt an den Start geht würde es mich extrem wundern wenn der typische Anwohner sagt "Na schön, dass Chevrot, Wilkowiecki und Mignon* am Start sind. Sonst hätte das sehr sinnlos empfunden, dass unsere Straße gesperrt wird".
Da überschätzt du meiner Meinung nach komplett das Starpotenzial außerhalb der Hardcore Triathlonbubble. Ich würde sogar wetten, dass hier im Forum den wenigsten Benutzern die Namen geläufig sind.
*oder Nilsson, Hogenhaug und McNamee oder Löschke, Drachler und Koutny um mal die Top3-5 der letzten 3 Jahre zu nennen
Die von dir genannten Athleten sind absolut keine Stars, die Einschaltquoten garantieren, da hast du mich sehr falsch verstanden. Der Ironman-Frankfurt ist im Begriff das über Jahre aufgebaute Traditionsrennen gegen die Wand zu fahren, eben weil er sich (um Geld zu sparen) nicht um ein attraktives Elite-Starterfeld bei Männern und Frauen kümmert, so wie es Roth tut.
Hör dir evt. mal den verlinkten Podcast von PL an. Das, was du sagst, dass nämlich in Frankfurt nur (außerhalb der Triathlonszene) komplett unbekannte Profis am Start sind und auf vorderen Plätzen ins Ziel laufen ist (neben dem viel zu dünnen Profi-Frauenfeld) genau das Problem und gefährdet das Fortbestehen der Veranstaltung. Wenn das in den nächsten Jahren so weitergeht, wird der Hessische Rundfunk das Rennen nicht mehr live übertragen, ohne Medienpräsenz werden die Hauptsponsoren aussteigen bzw. nur noch wenig Geld zuschießen und dann macht es auch keinen Sinn mehr, weil sich die Veranstaltung wirtschaftlich nicht mehr trägt, für 2000 Agegrouper so ein Event überhaupt durchzuführen.
Ok, dann habe ich dich wirklich falsch verstanden. Mein Post kam aus dem Grund weil du im Konjunktiv geschrieben hast und ich dann verdeutlichen wollte, dass die Entwicklung nicht 2022 das erste Mal ist und man jetzt aufpassen muss. FFM hat schließlich schon seit Jahren kein breites Weltklasse Feld mehr und es läuft (noch).
Den PL Podcast mit Kienle hatte ich vorher schon gehört und fand es ehrlich gesagt nicht sonderlich interessant. Er hat da mittlerweile ziemlich die Rolle eines Tri-Pro Gewerkschaftlers oder Lobbyisten. Sicherlich gut und relevant für die handvoll echten Profis im Zirkus aber ansonsten habe ich nicht 100%ig verstanden warum er das nicht bei der PTO/Ironman/wem auch immer anbringt statt bei einem Podcast-Publikum.
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Wir können hier nicht anhalten, das ist Fledermausland!
...Er hat da mittlerweile ziemlich die Rolle eines Tri-Pro Gewerkschaftlers oder Lobbyisten. Sicherlich gut und relevant für die handvoll echten Profis im Zirkus aber ansonsten habe ich nicht 100%ig verstanden warum er das nicht bei der PTO/Ironman/wem auch immer anbringt statt bei einem Podcast-Publikum.
Die PTO hat nur Einfluss auf ihre eigenen Rennen (und natürlich, da sie viel Geld in den Sport steckt, hat sie auch Einfluss auf "ihre" Profis). Ironman mit seinem US-Besitzer Advance selbst lässt sich grundsätzlich von niemandem irgendwas sagen, zumindest sicher nicht von einem deutschen Triathlon-Profi wie Sebi.
Die Ironman-Corporation als Organisator von Frankfurt oder Hawaii trifft komplett unabhängig ihre eigenen Entscheidungen. Rennen wie Frankfurt oder Hawaii sind aber trotzdem sehr wichtig für den Triathlonsport und es wäre schade, wenn sie vom Wettkampfkalender wegen falscher Unternehmenspolitik verschwinden.
Wir alle haben in den letzten Jahren erlebt, wie die Ironman-Rennen in Wiesbaden, Rügen und Regensburg eingedampft wurden. Die Ironmanveranstaltungen sind also auch in Deutschland keine Selbstläufer, sondern benötigen stets eine große Akzeptanz innerhalb der Bevölkerung im Veranstaltungsgebiet, viel guten Willen bei den Genehmigungsbehörden und eine sichere, wirtschaftliche Basis.
Aus meiner Sicht sieht sich Sebi in der Rolle von jemandem, dem die weitere Entwicklung des Triathlonsportes am Herzen liegt und ist davon ausgegangen, dass er über die pushing-limits-Plattform mehr Gleichgesinnte erreicht, die ähnlich denken wie er als wenn er z.b. auf instastory derartige Gedanken an seine Followerschaft gerichtet hätte. So ähnlich hat er es ja auch in seinen einleitenden Worten formuliert.
Wird es wieder schwieriger, sich für eine Ironman-WM zu qualifizieren?
Wahrscheinlich. Es ist zu erwarten, dass die „Take Rate“ durch die komplette Rückkehr nach Kona insgesamt wieder steigen wird. Konnte man in der Vergangenheit erleben, dass Plätze für die WM in Nizza weit durchgereicht wurden, wird dies bei den Hawaii-Slots nicht passieren. Vor allem für Frauen wird es voraussichtlich schwieriger, weil die Zahl der Slots sinkt. Zwar hat Ironman bislang nicht veröffentlicht, wie das Slot-Angebot aussehen wird, doch das Verhältnis von Frauen- zu Männer-Slots soll sich größtenteils nach den Verhältnissen bei den jeweiligen Anmeldezahlen richten. Das bedeutet: Es wird weniger Frauen-Slots als Männer-Slots geben, weil derzeit deutlich weniger Frauen an Ironman-Wettkämpfen teilnehmen.