Nö, aber auch Wasserstoff ist nicht die Superlösung. Das fängt mit politisch instabilen Ländern an wo Wüste ist, geht über Transportprobleme (Wasserstoff packt man nicht eben wie flüssiges Öl in einen Tanker), Umwandlung (Verbrennen oder Herstellung von Brennstoffzellen in gewaltigen Mengen). Wobei es schon damit anfängt wie teuer das Ganze wird.
Irgendwie hab ich's gewusst...
Zitat:
Zitat von Nobodyknows
Die Zukunft ist der Wasserstoff!
Der übliche Aufschrei: "Auch dessen Herstellung braucht Energie, schwieriger Transport, Gefährlich...."
Egal...was mich ernsthaft interessiert:
Arbeitest du bei einem Energierversorger / in der Ölbranche oder bist du "nur" <- nur in Anführungszeichen(!) ein Konservativer?
Bis zur Wiederholung am Samstag dauert es ja noch was. Also Zeit genug diesen und den Thread nochmal zu übefliegen und die Aussagen danach mal zu vergleichen. Kalle Malle ist nämlich nicht der einzige, der da merkwürdige Aussagen getätigt hat.
Arbeitest du bei einem Energierversorger / in der Ölbranche oder bist du "nur" <- nur in Anführungszeichen(!) ein Konservativer?
Weder noch, Maschinenbauingenieur der jede seiner Studien- und Diplomarbeiten im Bereich Energieeinsparung und Alternativen-Antrieben gemacht hat. Da habe ich mich u.a. auch Monate sehr intensiv mit dem Thema Wasserstoff auseinandersetzen müssen, angefangen von Varianten der Erzeugung über Speicherung bis zur Umwandlung. Von der Seite her weiß ich zumindest auf der technischen Seite schon wovon ich rede
Wasserstoff ist dann eine Alternative wenn man quasi eh schon genug umweltfreundliche Energie hat um damit ein Speichersystem und eine Möglichkeit die Energie auch mobil, z.B. in Fahrzeugen einzusetzen.
Darüber hinaus ist die Frage ob man wirklich eine Endlagerung in der Form betreiben will und muss. Die Entwicklung geht auch in der Sparte weiter, wenn auch immer weniger in Deutschland. Vielleicht kann aus dem was heute strahlender Sondermüll ist in Zukunft eine Menge Energie gewonnen werden. Zudem die Frage wie viel da nach eingen hundert Jahren noch strahlt. Die stärker strahlenden Stoffe zerfallen zügig, die schwach aktiven haben die langen Halbwertszeiten. Da ist man in einigen Jahrhunderten auf einem Niveau eines normalen Uranerzgebietes wie es natürlich vorkommt herunter. Schöner wäre es das Zeug "einfach" in Bunkern zugänglich zu lagern. Wenn dann was ist kommt man auch wieder dran anstatt es irgendwo in einen Salzstock zu kippen nach dem Motto aus den Augen aus dem Sinn.
Bezüglich Alternativen muss man sich auch einfach mal die Größenordnungen vor Augen halten: In Deutschland brauchen wir rund 600 Terawattstunden pro Jahr. 600000000000 kWh. Wie viele Nullen hat der Stromzähler einer Windkraftanlage?
Wichtig ist IMHO eins: Die gewonnene Zeit der längeren Laufzeiten sinnvoll zu nutzen und JETZT in neue Energieen weiter zu investieren. Aber sinnvoll investieren, nicht mit aberwitzigen Subventionen. Die AKWs früher abschalten führt nur dazu jetzt neue Kraftwerke ala Braunkohle bauen zu müssen um das Defizit zu decken. Die AKWs decken immer noch über 20% unseres Strombedarfs im Mittel. Zudem sind sie von der schnellen Regelbarkeit her die Kraftwerke die große Windparks erst ermöglichen. Wenn der Wind plötzlich aufhört muss ja in kürzester Zeit ein anderes Kraftwerk einspringen oder umgekehrt. Da wir keine nennenswerten Speicher haben und die in den nächsten Jahrzehnten auch nicht vom Himmel fallen werden muss halt zu jedem Zeitpunkt immer genau soviel Strom produziert wie verbraucht werden. Wie soll das mit Wind und Sonne gehen?
Auf AKWs schimpfen kann jeder, ich hätte die Dinger auch lieber heute als morgen abgeschaltet. Aber bezahlbare und kurzfristig realisierbare Lösungen? Sehe ich derzeit leider kaum
Richtig. Bei AKWs reden wir leider sehr viel von Panikmache statt realistischer Risikoabschätzung. Es geht ja nicht nur darum wie hoch das Risiko ist sondern wie hoch es im Vergleich mit anderen Energieerzeugern ist. Wenn man mal damit kommt wie viel Tonnen (!!) radioaktives Material ein Braunkohlekraftwerk jedes Jahr in die Luft pustet, was da sonst noch so aus den Schornsteinen kommt - nein, das böse Atom ist ja soooo böse.
Ist ein Braunkohlekraftwerk besser? Strahlender Müll vs. Abgase, Tagebau und Co.. Die Alternativen sind auch nicht gerade die wo ich jubeln würde wie toll die sind.
Hier sind ja einige (Beinahe)Experten am Schreiben (positiv meine ich dies).
Ich hab da mal ein paar Fragen, bzw. Unklarheiten. Vielleicht finde ich ja in diversen Antworten eine "Antwort"?
a) Warum hat die Sonnenblumenfrau Claudia Roth ihren Astral-Po nicht auch auf die Castor Schienen gesetzt, als ihr Parteifreund Jürgen Trittin Umweltminisiter war? War das seinerzeit nicht opportun (diese Zeit ist noch gar nicht so lange her und da rollten auch die Castorzüge)?
Stichwort GLAUBWÜRDIGKEIT.
b) Ich sehe den Großteil der Demonstranten zunächst mal als ideele Bewahrer einer sauberen Umwelt und Zukunft - aber: Warum um alles in der Welt müllen diese Menschen dann die Landschaft/Umwelt bei jeder Demo komplett zu, und noch schlimmer, warum sorgen sie sich nicht um die "Entsorgung" ihres selbst produzierten Drecks (natürlich sollte dies am Besten in Recycling Taschen geschehen...).
Stichwort GLAUBWÜRDIGKEIT.
PS: Ich habe auch Bammel vor den AKW's - aber seit Otto Hahn vor 80 Jahren die entsprechende Büchse der Pandorra geöffnet hat, bastelt ein jeder weltweit damit herum.
WIR bekommen diese Büchse nie mehr geschlossen und den Inhalt nie mehr zurück. Es ist eine Illusion dies (und die damit verbundenen positiven wie negativen Folgen) zu ignorieren.
Wenn sich in Zukunft ein Forscher findet, welcher die Lösung dafür entdeckt, dann eventuell ja - (Otto Hahn wusste Jahre vorher auch nicht was er mal "entdecken" würde) - ansonsten macht der nächste Asteroiden Einschlag die ganze Sache überflüssig.
Danke für die Zusammenfassung.
Wenn Du auf dem Standpunkt stehst, daß in der Sendung zu 100% nur Wahrheiten und Tatsachen gezeigt wurden und damit ein umfassendes Bild gezeichnet wurde, dann mußt du natürlich zu dem Schluß kommen, daß ich bei dem Thema ein Lügner oder was auch immer bin.
Leider hast Du den für mich entscheidenden Hinweis aus meinem letzten Posting nicht berücksichtigt. Die Sendung war aus meiner Sicht politisch motiviert. Mit allen Konsequenzen.
Wenn Sie deinen "Glaubensnerv" getroffen hat, dann ist das ja ok für dich.
Zu meinen Aussagen, die du zitiert hast stehe ich nach wie vor.
So, zurück ausm Wendland
Ich kann jedem Menschen nur empfehlen da mal hinzufahren, so viel Hilfsbereitschaft, Zusammenhalt und Herzlichkeit habe ich in meinem Leben noch nicht erlebt.
Das ist unglaublich das eine Gesellschaft so funktionieren kann, wie (zumindest während Castortransporten) im Wendland. Kaum Hierachien, trotzdem (oder deswegen) perfekt organisiert, gastfreundlich, ...
Zitat:
Zitat von Meik
Schöner wär´s wenn die Leute die Kosten tragen die sie verursachen
Das finden wir alle gut! Jetzt müssen wir uns nur noch einigen wer das ist.
Also wenns nach mir ginge hätten man sich den Rieseneinsatz einfach sparen können. Dann hätten wir den Castor nicht durchgelassen und die Verantwortlichen würden vielleicht auch endlich mal vor das Problem gestellt das sie verursachen. Es gibt nämlich keine geeigneten Lager für Atommüll.
Zitat:
Zitat von Meik
Klar wollen wir alle Ökostrom, aber wer will den bezahlen. Die Einspeisevergütungen für Solar und Co. liegen doch teilweise über dem für was der Strom verkauft wird. Die Sonne kommt für Lau, die Technik dafür will aber keiner bezahlen. Strom muss erstmal billig sein. Und wehe der Heizlüfter geht im Winter nicht.
Und wir sind auch nicht alleine auf dem Planeten. Schön, wir haben teuren Ökostrom. Warum ist mittlerweile kaum noch energieintensive Industrie in Deutschland vertreten? Aber deren Produkte wollen wir immer noch billig kaufen.
Nochmal: Wer zahlt die absolut unwägbaren riesigen Kosten die Atommüll verursacht? Schon bald werden wir Millarden in die Asse stecken müssen damit da kein großes Unglück geschieht und irgendwie kann ich mir schon jetzt denken, das RWE & CO keine Lust haben sich daran zu beteiligen.
Immerhin scheinen die meisten hier mittlerweile eingesehen zu haben, dass der baldige Atomausstieg möglich ist, jetzt wird nur noch disktiert, obs nicht zu teuer ist (nee) oder ob man nicht lieber erst die Braunkohle los wird (nee, erst KKWs abschalten dann so schnell wie möglich weg von der Kohle).
In einem Punkt stimm ich dir mal zu: Was die Grünen veranstalten ist scheinheilig...
b) Ich sehe den Großteil der Demonstranten zunächst mal als ideele Bewahrer einer sauberen Umwelt und Zukunft - aber: Warum um alles in der Welt müllen diese Menschen dann die Landschaft/Umwelt bei jeder Demo komplett zu, und noch schlimmer, warum sorgen sie sich nicht um die "Entsorgung" ihres selbst produzierten Drecks (natürlich sollte dies am Besten in Recycling Taschen geschehen...).
Stichwort GLAUBWÜRDIGKEIT.
wie kommst du darauf? Das habe ich komplett anders erlebt. Z.B die Sitzblockade in Harlingen beim Castor dieses Jahr wurde von freiwilligen Atomkraftgegnern aufgeräumt.