Satz mit X...
Leider habe ich mir ausgerechnet eine Woche vor dem Wettkampf eine fette Erkältung eingefangen, die ich nicht mehr losbekommen habe. Dabei bin ich sonst NIE krank.
Eigentlich hätte ich gar nicht starten sollen, aber nach einem dreiviertel Jahr Vorbereitung, einem Haufen bezahlter Kohle und 700 km Anreise will man das natürlich nicht wahrhaben.
Also bin ich um 4:30 Uhr trotzdem in die eiskalte (angeblich 15°C, vermutlich aber weniger) Mur bei Graz gesprungen und losgeschwommen. Erst ca. 200 m gegen die Strömung zur ersten Boje, dann ungefähr 2 km mit der Strömung. Hier ging’s natürlich gut voran, aber es wurde trotz Neo immer kälter. Nach der Wende musste ungefähr 1.500 m flussaufwärts geschwommen werden. Die Strömung war ganz ordentlich und da mir eh kalt war, habe ich ordentlich reingehauen und auch einige Teilnehmer überholt. Nach gefühlt endloser Zeit ging es endlich rechts in den Seitenarm, wo ohne Strömung und in bestimmt 5°C wärmerem Wasser noch mal 200 m zu schwimmen waren. Laut meiner Uhr waren es 3.950 m in 1:08:53, angesichts der Räder in der Wechselzone lag ich damit ziemlich gut im Rennen.
Beim Wechsel habe ich total gezittert vor Kälte, ohne meinen Betreuer Gernot (Betreuer waren vorgeschrieben, auch wegen der Verpflegung unterwegs) wäre ich wahrscheinlich gar nicht aus dem Neo gekommen. Nach sehr langsamem Wechsel (totaler Klamottenwechsel) bin ich endlich losgerollt, um dann gleich nochmal stehen zu bleiben, weil ich das Navi (hatte vorsichtshalber die Strecke auf meinen neuen Garmin Edge 1030 geladen) falsch bedient hatte.
Auf dem flachen Anfangsstück rollte es noch so einigermaßen und nach 20 km waren auch nur noch die Füße kalt. Im sehr langen Anstieg aufs ‚Gaberl‘ (1.100 Hm auf 25 km, also nicht wirklich steil) hat es mir aber völlig den Stecker gezogen. Ich bin kaum noch vorangekommen, musste trotz moderater Steigung den kleinsten Gang im Stehen wählen und bin ständig mit großer Geschwindigkeitsdifferenz überholt worden. U.a. von LidlRacer, der wohl 20 min langsamer geschwommen war. Da ein Finish völlig aussichtslos war, habe ich meiner Gesundheit zuliebe schon vor der Passhöhe bei km 65 das Rennen beendet.
Wir sind dann noch mit dem Auto die Radstrecke abgefahren (sehr schön, aber auch sehr fordernd, insbesondere aufgrund des Winds an diesem Tag) und haben an verschiedenen Stellen die anderen Athleten angefeuert. Wir waren auch noch bei km 10 auf der Laufstrecke, da hatten wir den Ersten gerade verpasst und mussten ca. 30 min auf die nächsten Beiden warten. Das Feld hatte sich bis hier schon unglaublich auseinander gezogen, so dass wir nach ca. 8 Läufern in unsere Unterkunft gefahren sind. Immerhin konnte ich dadurch das Länderspiel sehen (was für ein Krimi).
Für die späteren Finisher (also die meisten) wurde es noch sehr ungemütlich. Es war schon den ganzen Tag eher kühl, aber abends hat es noch angefangen zu regnen und es wurde richtig kalt.
Gruß Matthias
PS: Ich will ja nichts vorwegnehmen, aber lidl hat gerockt