Ich weiß wirklich nicht, ob das eine realistische Perspektive ist. Aber es scheint mir schon sinnvoll, nicht nur darüber zu jammern, dass aktuelle Speicherlösungen teuer usw... sind. Es wird offenbar durchaus schon an Lösungen gearbeitet.
Ja, es wird an Speicherlösungen gearbeitet. Die Alternativen, wie die Natrium-Batterie und andere haben ihre spezifischen Vorteile über der Lithium-Batterie, aber sie haben bisher alle eine niedrigere Energiedichte, bauen also größer und schwerer. Für Speicher in der Größenordnung für Autos und ggf. für Häuser sind sie alle geeignet. Was fehlt, sind Speicher in der Größenordnung wie sie eine Dunkelflaute für eine ganze Stadt oder eine Fabrik nötig macht. Diese könnten noch kommen, aber aktuell bietet hierfür keine der Technologien eine realistische (technisch wie wirtschaftlich) Option.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
bzgl. Speicher: ich lese und höre überall dass die Natrium-Ionen Technologie bereits großserienreif ist. Natrium gibt's im Gegensatz zu Lithium überall im Überfluss.
(Lithium ist in der Aufzählung von Genussläufer das mit dem größten Faktor.)
Da hast Du Recht. Die Schweinereien in Chila und Australien könnte man sich dann in Teilen sparen. Relativ wurde hier mit dem größten Zuwachs gerechnet.
Sehr kritisch sehe ich Nickel und Kupfer. Cobalt ist eher eine Problem des Landes mit dem mit Abstand höchsten Vorkommen, dem Kongo. Aber wenn der Vorname des "Schurken" nicht Wladimir ist, tun wir uns auch nicht so schwer damit
Spaß bei Seite. Schwarzfahrer hat schon darauf verwiesen. Die größte Herausforderung sind nicht die Batterien, sondern echte Speicher, die Dunkelflauten ausgleichen können. Die Batterietechnologie ist eigentlich auch traurig, weil die Energiedichte so mies ist. Im Gegensatz zum Benzin bringen alle aktuellen Batterietechnologien das Oxydationsmittel mit. Und das macht die Geschichte nicht effizient.
Zitat:
Ich weiß wirklich nicht, ob das eine realistische Perspektive ist. Aber es scheint mir schon sinnvoll, nicht nur darüber zu jammern, dass aktuelle Speicherlösungen teuer usw... sind. Es wird offenbar durchaus schon an Lösungen gearbeitet.
Das kann auch niemand einschätzen. Ok, einige können heute schon sagen, welche Technologie sich durchsetzen wird. Zumindest vermitteln sie das. Wie meinte Shaw und später Chruchill: "Prognosen sind schwierig, insbesondere wenn sie die Zukunft betreffen. " Unsere Regierung ist hier selbstbewusster.
Es ist auf jeden Fall ein gutes Zeichen, daß hier viel Geld und Energie einfließt. Daraus wir d sich auch etwas entwickeln. Da bin ich wiederum auch optimistisch.
Geändert von Genussläufer (19.04.2023 um 17:18 Uhr).
Gerüchte besagen, dass die Chinesen die Natrium-Ion-Batterie erfunden haben, um
- den Weltmarktpreis für Lithium zu drücken
- den Europäern das Leben schwer zu machen. Denn während in China einfach gemacht wird, diskutieren wir welches Konsortium aus x Forschungsinstituten und y Unternehmen die paar tausend Seiten Projektbeschreibung bei der Europäischen Kommission einreichen darf, um dann in ein paar Jahren die Forschungsgelder zu bekommen. Wenn man aus einem solchen Meeting kommt und danach mit chinesischen Zellherstellern diskutiert, erkennt man schnell den Unterschied.
Verschiedene Speichertechnologien für verschiedene Anwendungsfälle gibt es ja schon, je nach Speicherdauer, Speicherkapazität und Leistung. Berufsbedingt bin ich seit ein paar Jahren auf diversen Konferenzen dazu und alle zeigen seit Jahren den berühmten Hockeystick, wenn es um die Marktentwicklung geht, verschieben diesen nur immer um ein weiteres Jahr. Das sind aber fast alles Technologien, die eher "Einzelfertigung" sind statt kosteneffiziente Massenfertigung. LiB (zunächst mit 3C Anwendungen, jetzt noch viel stärker mit EV) ist die erste wirkliche "Massentechnologie" mit den entsprechenden Skaleneffekten bei den Kosten.
Bei anderen Technologien beginnt jetzt auch das Wachstum, so dass Automatisierung etc. in der Fertigung sinn machen und damit die Kosten runterkommen. Das wird den Trend verstärken, aber trotzdem ist die Zeitschiene noch extrem lang (zu lang?), bis genügend Kapazitäten aufgebaut sein werden. Intelligente Nutzung (zeitgesteuert o.ä.) der regenerativen Energie wird vermutlich größere Effekte haben. Und natürlich Energie sparen.
Für (fast) alle dieser Speichertechnologien braucht man bestimmte Rohstoffe, zum Teil sind diese knapp, zum Teil sind diese kritisch. Aber da funktioniert der Markt relativ gut: Sobald etwas knapp und teuer ist, wird verstärkt nach Alternativen gesucht. Womit wir wieder bei der Natrium-Ion-Batterie sind.
Ich verstehe immer noch nicht, warum sich alle Welt auf Speicher einschiesst. Die Installation von Überschusskapazität bei der Generierung in Kombination mit intelligenten Verbrauchsszenarien und einem gut ausgebauten Netz wird den Speicherbedarf vermutlich recht in Grenzen hslten.
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Wenn Ihr alle die Zeit, die Ihr hier im Forum vertüdelt, fürs Training nutzen würdet...
Ich verstehe immer noch nicht, warum sich alle Welt auf Speicher einschiesst. Die Installation von Überschusskapazität bei der Generierung in Kombination mit intelligenten Verbrauchsszenarien und einem gut ausgebauten Netz wird den Speicherbedarf vermutlich recht in Grenzen hslten.
Diese Überlegung macht aus der Sicht von einzelnen Fragestellungen im Alltag Sinn. Wann läuft die Waschmaschine? Wenn läuft der Trockner? Da macht das Sinn. Aber wann heize ich? Wann macht der Kalifornier die Klimaanlage an? Das mache ich dann, wenn es notwendig ist. In der Produktion ist das noch inflexibler. Man kann einige Prozesse dem Angebot anpassen. Das ist aber überschaubar. Das ist mittlerweile auch in der "Neue Energien Welt" so angenommen. Dazu kommt die unbedingt notwendige Konstanz des Stormnetzes. Und dann kommen die immer wieder vorkommenden Flauten. Dafür benötigst Du notfalls Speicher für mehrere Tage. Und genau hier ist der Hund begraben. Deine Idee funktioniert leider nur in überschaubaren Größen.
Gerüchte besagen, dass die Chinesen die Natrium-Ion-Batterie erfunden haben, um
- den Weltmarktpreis für Lithium zu drücken
- den Europäern das Leben schwer zu machen. Denn während in China einfach gemacht wird, diskutieren wir welches Konsortium aus x Forschungsinstituten und y Unternehmen die paar tausend Seiten Projektbeschreibung bei der Europäischen Kommission einreichen darf, um dann in ein paar Jahren die Forschungsgelder zu bekommen. Wenn man aus einem solchen Meeting kommt und danach mit chinesischen Zellherstellern diskutiert, erkennt man schnell den Unterschied.
Verschiedene Speichertechnologien für verschiedene Anwendungsfälle gibt es ja schon, je nach Speicherdauer, Speicherkapazität und Leistung. Berufsbedingt bin ich seit ein paar Jahren auf diversen Konferenzen dazu und alle zeigen seit Jahren den berühmten Hockeystick...
Was Du schreibst ist richtig, löst das Problem aber nicht. Die von Dir angedeuteten Speicher sind nur begrenzt einsetzbar. Es geht hier um dezentrale Einsatzgebiete. Auch diese haben eine geringe Effizienz. Es gibt aktuell nichts, daß das von Schwarzfahrer angesprochene Problem lösen kann. Wenn ich hier falsch liege, schreibe mir bitte unbedingt. Ich würde sofort investieren. Leider habe ich ein solches Target noch nicht finden können. Und ich suche wirklich intensiv.
Diese Überlegung macht aus der Sicht von einzelnen Fragestellungen im Alltag Sinn. Wann läuft die Waschmaschine? Wenn läuft der Trockner? Da macht das Sinn. Aber wann heize ich? Wann macht der Kalifornier die Klimaanlage an? Das mache ich dann, wenn es notwendig ist. In der Produktion ist das noch inflexibler. Man kann einige Prozesse dem Angebot anpassen. Das ist aber überschaubar. Das ist mittlerweile auch in der "Neue Energien Welt" so angenommen. Dazu kommt die unbedingt notwendige Konstanz des Stormnetzes. Und dann kommen die immer wieder vorkommenden Flauten. Dafür benötigst Du notfalls Speicher für mehrere Tage. Und genau hier ist der Hund begraben. Deine Idee funktioniert leider nur in überschaubaren Größen.
Sorry- aber genau das, was ich angesprochen habe, scheintst Du nicht verstanden zu haben - ich versuche es nochmal
Anstatt teure Speicherkapazitäten zu bauen, kann man auch deutliche Überkapazitäten bei der Erzeugung installieren. Kombiniert mit einem grossen Netz und viel off-shore-Anteil beim Wind ist das eventuell billiger und sicherer.
Deine Beispiele sind Teilaspekte. Der Tagesgang des Energiebedarfs für Klimatisierung geht übrigens ziemlich parallel mit dem Tagesgang von Solar - also hilft hier eventuell PV mehr als Wind.
Natürlich muss man dann bei viel Wind einige Anlagen runterfahren - aber das macht man heute mit der Regelleistung ebenfalls.
Am Ende entscheidet halt der Preis. Ich wollte nur andeuten, dass das auch ohne gigantische Speicher funktionieren wird - der Schlüssel sind dann eben die Überkapazitäten und das Netz - denn irgendwo in Europa weht immer gerade Wind.
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