Ich war irgendwo...irgendwo in
Europa...2. Aufzug, 2. Szene,
Siegfried...
das ganze Gebäude wankte,
Feuer brach aus,
Weltuntergang,
Leiber flogen durch die Luft
wie verrückte Clowns,
das Orchester hörte auf
zu spielen...
„DIE BOMBE!“ schrie
jemand, „DIE BOMBE!!!“
die Bombe die Bombe die Bombe
die Bombe.
Ich packte eine dicke
Blondine,
riss ihr das Abendkleid
runter,
Götterdämmerung!
„Ich will nicht
sterben!“ kreischte
die Blondine. Das ganze Opern-
haus stürzte über uns
zusammen. Blut auf dem
Boden. Flammen.
Rauch. Qualm. Geschrei. Es war
entsetzlich. Ich steckte ihn
rein.
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Das Leben ist ein Zeichnen ohne die Korrekturmöglichkeiten des Radiergummis.
Kniee — beugt!
Wir Menschen sind Narren.
Sterbliche Eltern haben uns einst gezeugt.
Sterbliche Wesen werden uns später verscharren.
Schäbige Götter, wer seid ihr? und wo?
Warum lasset ihr uns nicht länger so
Menschlich verharren?
Was ist denn Leben?
Ein ewiges Zusichnehmen und Vonsichgeben.
Schmach euch, ihr Götter, daß ihr so schlecht uns versorgt,
Daß ihr uns Geist und Würde und schöne Gestalt nur borgt.
Eure Schöpfung ist Plunder,
Das Werk sodomitischer Nachtung.
Ich blicke mit tiefster Verachtung
Auf euch hinunter.
Und redet mir nicht länger von Gnade und Milde!
Hier sitze ich; forme Menschen nach meinem Bilde.
Wehe euch, Göttern, wenn ihr uns drüben erweckt!
Beine streckt!
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Das Leben ist ein Zeichnen ohne die Korrekturmöglichkeiten des Radiergummis.
Es waren meiner lieben Kleinen
die schwarzen Strümpfe heruntergerutscht
da hab ich von ihren dünnen Beinen
in selgem Entzücken den Schweiß gelutscht.
Sie brüllte wie eine Kuh vor Behagen,
sie hat sich in Krämpfen gewälzt und gezuckt,
als ich auch von ihrem triefenden Magen
die beißenden Dünste hinabgeschluckt.
Die Sonne erwachte uns viel zu zeitig,
wir hätten so gerne noch länger geschleckt -
da haben zum Schlusse wir gegenseitig
von oben bis unten uns abgeleckt!
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Das Leben ist ein Zeichnen ohne die Korrekturmöglichkeiten des Radiergummis.
Hör an, mein lieber kleiner Sohn,
Ich merke, Du verstehst mich schon
Und weißt wol, daß bei später Nacht
Dein Vater emsig Verse macht.
Nun, diese, wenn sie fertig sind,
Verwahre Du, mein liebes Kind,
Bis morgen früh der Himmel graut,
In Deinem Bettl; dann werde laut,
Und wenn Mama davon erwacht
Und freundlich Dir entgegenlacht,
So reich‘ dies Blatt, der Liebe Pfand,
Ihr hin mit Deiner kleinen Hand,
Und lächle ihr so himmlisch schön,
So sanft, – Du wirst mich wol verstehn, –
Daß sie beim ersten Morgengruß
Durch Dich Entzücken fühlen muß.
Auch darfst Du morgen ja nicht schrein,
Mußt frömmer als ein Lämmchen sein.
Warum das Alles? Fragest Du.
Du sollst’s erfahren, höre zu!
Die Mutter schlief, nach Deinem Brauch,
Vor Zeiten in der Wiege auch;
Und nun ist heut ihr Wiegenfest,
Das uns der Himmel feiern läßt;
Darüber hat wol Niemand sich
Zu freun mehr Recht als Du und ich;
Drum wollen wir zur Vorsicht flehn,
Daß wir es noch recht oft begehn.
Die reine Unschuld fleht aus Dir,
Die treuste Zärtlichkeit aus mir,
Die als das beste Opfer glüht
Zum Schöpfer, der uns beide sieht;
Und ihm ist die Erhörung leicht,
Die Beiden uns zum Glück gereicht.
Der lieben Mutter bestes Loos
Sei einst, mich grau zu sehen, Dich groß !
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Das Leben ist ein Zeichnen ohne die Korrekturmöglichkeiten des Radiergummis.
Weil ich so ganz vorzüglich blitze,
Glaubt ihr, daß ich nicht donnern könnt!
Ihr irrt euch sehr, denn ich besitze
Gleichfalls fürs Donnern ein Talent.
Es wird sich grausenhaft bewähren,
Wenn einst erscheint der rechte Tag;
Dann sollt ihr meine Stimme hören,
Das Donnerwort, den Wetterschlag.
Gar manche Eiche wird zersplittern
An jenem Tag der wilde Sturm,
Gar mancher Palast wird erzittern
Und stürzen mancher Kirchenturm!
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Das Leben ist ein Zeichnen ohne die Korrekturmöglichkeiten des Radiergummis.
O schönes Mädchen du,
Du mit dem schwarzen Haar,
Die du an's Fenster trittst,
Auf dem Balkone stehst!
Und stehst du wohl umsonst?
O stündest du für mich
Und zögst die Klinke los,
Wie glücklich wär' ich da!
Wie schnell spräng' ich hinauf!
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Das Leben ist ein Zeichnen ohne die Korrekturmöglichkeiten des Radiergummis.
Abends, wenn die Heimchen singen,
Wenn die Lampe düster schwelt,
Hör' ich gern von Spukedingen,
Was die Tante mir erzählt.
Wie es klopfte in den Wänden,
Wie der alte Schrank geknackt,
Wie es einst mit kalten Händen
Mutter Urschel angepackt,
Wie man oft ein leises Jammern
Grad um Mitternacht gehört,
Oben in den Bodenkammern,
Scheint mir höchst bemerkenswert.
Doch erzählt sie gar das Märchen
Von dem Geiste ohne Kopf,
Dann erhebt sich jedes Härchen
Schaudervoll in meinem Schopf.
Und ich kann es nicht verneinen,
Daß es böse Geister gibt,
Denn ich habe selber einen,
Der schon manchen Streich verübt.
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Das Leben ist ein Zeichnen ohne die Korrekturmöglichkeiten des Radiergummis.
Engel verführt man gar nicht oder schnell.
Verzieh ihn einfach in den Hauseingang
Steck ihm die Zunge in den Hals und lang
Ihm untern Rock, bis er sich nass macht, stell
Ihm das Gesicht zur Wand, heb ihm den Rock
Und fick ihn. Stöhnt er irgendwie beklommen
Dann halt ihn fest und lass ihn zweimal kommen
Sonst hat er dir am Ende einen Schock.
Ermahn ihn, dass er gut den Hintern schwenkt
Heiß ihn dir ruhig an die Hoden zu fassen
Sag ihm, er darf sich furchtlos fallen lassen
Dieweil er zwischen Erd und Himmel hängt –
Doch schau ihm nicht beim Ficken ins Gesicht
Und seine Flügel, Mensch, zerdrück sie nicht.
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Das Leben ist ein Zeichnen ohne die Korrekturmöglichkeiten des Radiergummis.