Erstmal, GRATULATION an ALLE!!!
Damit hier nicht nur euphorische Berichte zu Tage kommen, werde ich auch berichten, wie es mir ergangen ist.
Ausgangslage: Ist meine zweite Triathlon-Saison, hatte letztes Jahr eine flache und etwas verkürzte MD in Berlin, insgesamt mein 6 Tria-Wettkampf überhaupt.
Hab versucht den Tria-Szene Plan durchzuziehen, konnte aber leider in April 3 Wochen garnicht laufen, und danach musste ich drei Wochen wieder aufbauen, sodass ich erst Mitte Mai wieder etwas längere Umfänge (über 12km) laufen konnte.
Und nu mein Bericht ;o)
Vor dem Start: Etwas hekitsch, da mein Mann schon in der ersten Startgruppe unterwegs war und die Zeit etwas verschätzt hatte. Daher hatten wir ein wenig Stress. Aber eigentlich war ich gut drauf und hatte auch Lust auf den Wettkampf!
Das Schwimmen: Neo an, Badekappe auf, einschwimmen. Wasser war sehr angenehm, die Leute um mich rum waren sehr nett und wir haben uns alle Glück gewünscht. Der Startschuss kam dann etwas unerwartet, weil die Musik kurz vorher ausgefallen war... Schwimmen war am Anfang ziemlich chaotisch, irgendwie gab es einen riesen-Pulk und ich mittendrin. Dann lief es aber ganz gut. Ich bin zwar unter meinen Erwartungen geblieben, aber mit 40min kann ich leben. Ich hab am Ende sogar noch die letzten der ersten Startgruppe mitgenommen, was mich sehr verwundert hat.
Der Wechsel: Dieser verflixte Neo, ich hatte echt damit zu kämpfen, dass ich den runterbekomme, aber dann lief der Wechsel doch recht schnell. Nach 43:42 war ich auf dem Rad und ich freute mich drauf, beim Radfahren bin ich immer recht gut
Das Radfahren: Hat auf jeden Fall Spaß gemacht. Ich hab einige eingesammelt und fühlte mich gut. Habe versucht, mich gleichmäßig zu ernähren und zu trinken. Leider hat sich dann nach 2h mein Tacho verabschiedet, ab da hat er zeitweise einfach keine Geschwindigkeit mehr angezeigt und dadurch natürlich auch keine Zeit. Er ging immer wieder an, aus, an, aus! So ein Mistding. Hab mir extra einen neuen gekauft, weil ich mit dem alten beim letzten Wettkampf Probleme hatte und dann das. Das ist sooo ärgerlich!!! Udn leider hab ich mich dadurch auch wirklich aus dem Konzept bringen lassen. Nach 3h10 bin ich dann vom Rad gestiegen, ich hatte gehofft, ich schaffe es in 3h05, aber auch mit dieser Zeit bin ich sehr zufrieden! Komischerweise wurde ich am Ende der Radstrecke unglaublich müde und musste mich wirklich konzentrieren, damit ich nicht vom Rad falle. Da werd ich wohl nochmal mit meinen Endokrinologen sprechen müssen, ob es an Wettkamftagen Sinn macht, meine Schilddrüsenhormone, die ich aufgrund Hashimoto nehmen muss, anders zu dosieren, um den Spiegel über den Tag gleichmäßig zu halten.
Der zweite Wechsel: War super organisiert, Rad wurde abgenommen, der Laufbeutel ausgepackt, die Schultern noch mit Sonnencreme eingerieben und los gings.
Das Laufen: War mein Untergang

die ersten zwei km war ich wie immer viel zu schnell und meine Waden haben sofort zugemacht. Dadurch wurden leider auch meine Füße fast komplett taub, was die komplette erste Runde anhielt. Dann fing die Rechnerei an - klappt es noch mit unter 6h? Ne, ist vorbei, geht wohl nicht mehr, Magenschmerzen hatte ich auch und mir wurde immer wieder schlecht.

Keine Ahnung, ob ich mit der Ernährung was falsch gemacht habe, oder woran es lag. Auf jeden Fall wurde ich dann furchtbar emotional, hab ständig auf meinen Mann gehofft und konnte mich einfach nicht mehr zu einem richtig schnellen Tempo motivieren und quälen. Als mein Mann dann zum Ende der zweiten Runde endlich aufgetaucht ist, hab ich erstmal angefangen zu heulen und hab Schnappatmung bekommen und bin fast umgekippt. Danach war die Devise nur noch, das ganze irgendwie durchzuhalten. Kurz vor dem letzten km hab ich dann gedacht, ich will wenigstens unter 6h15 bleiben, undh ab nochmal Gas gegeben, es wär wohl also wirklich noch was gegangen. Aber egal, am Ende war nur noch wichtig, ins Ziel zu kommen, und ich hab auf jeden Fall etwas draus gelernt!!!
Alles in allem war es ein sehr schöner Wettkampf, wenn auch für mich wirklich ein Kampf, mit dem ich so nicht gerechnet hatte
Meine Lessons learned, wie man so schön sagt:
- Ernährung muss ich auf jeden Fall überdenken und noch mehr testen, das war so nix
- Schilddrüsenthema mit Arzt besprechen
- auf den Rad nicht alles geben, auch wenn es Spaß macht
- fehlendes Training nicht unterschätzen, mehr lange Koppeleinheiten
- irgendwas muss ich mit meinem Kopf machen, damit auf der Laufstrecke nicht imemr die Motivation flöten geht, ich muss den Quälfaktor einfach erhöhen und länger halten können
- Positiv denken, und auch diesen Wettkampf positiv in Erinnerung behalten, auch wenn das Ergebnis nicht ganz das war, was ich erhofft hatte!
LG, Martina