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Zitat von keko#
Manchmal ist es schon interessant.... Ich hatte mal eine von Geburt an völlig blinde Schülerin, die ich auf´s Matheabi an einem normalen Gymi vorbereitet habe. Analysis und Wahrscheinlichkeitsrechnung ist oft kochrezeptartig. Geometrie ohne Sehen schon witzig. Sie hatte allerei Körper und Figuren, mit der man jede Problemstellung nachbauen konnte und die sie dann abgetastet hat, um sich es schließlich einzuprägen. Ich erwähne sie oft, wenn mir jemand sagt, dass er oder sie sich in Mathe etwas nicht vorstellen kann. Das war auch für mich anspruchsvoll, weil ich normalerweilse zum Erklären viel skizziere und bunt zeichne. Mathe ist in weiten Teilen ein Zeichenfach.
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:-) Ich nehme oft Stifte zur Veranschaulichung von Orts- oder Richtungsvektoren und Geraden bzw Karteikarten zur Veranschaulichung von Ebenen zur Hilfe.
Machmal versuche ich das auch zeichnerisch, aber das dauert dann länger und das räumliche kommt nicht so gut zur Geltung.
Wir könnten einen relativ ähnlichen Stil haben :-).
Die Nachhilfe ist für mich auch eine Art Traumabewältigung ;-).
Im Gymi hatte ich in den ersten zwei Jahren relativ große Probleme in Mathe.
Dann arbeite ich mich in den Bereich sicher ausreichend bis evt. "sogar" befriedigend (in den Zeugnissen) vor.
Mir war leider nur vergönnt bis einschließlich zur neunten Klasse das Dasein eines Schülers an einem Gymnasium zu erleben.
Dann wechselte ich zur Realschule und später habe ich "nur" die Fachhochschulreife gemacht.
Einges, was man in der Oberstufe an Gymnasien macht, habe ich an der Fachoberschule auch gelernt.
Manches aber gar nicht.
Mit Vektoren haben wir da überhaupt nicht herumgerechnet und Wahrscheinlichkeitsrechnung kam auch überhaupt nicht dran.
Erst bei der Nachhilfe lernte ich das Versäumte dann kennen über ein paar Jahre verteilt.
So ein, zwei Jahre vor der Jahrtausendwende hatte ich mal einen Schüler, dessen Vater ich ein wenig kannte.
Ein Zahnarzt, aber einer der netten und bodenständigen.
Der Sohn war ihm ähnlich.
Es war mir peinlich, dass ich ihm öfter nicht helfen konnte, da ich noch nie gesehen hatte, was er mir da vorechnete und es so schnell auch nicht begriff (ich war ja auch ziemlich angespannt und verunsichert dabei, weil es mir peinlich war).
Eigentlich war es ganz einfach.
Die Umwandlung einer Vektorgleichung in ein lineares Gleichungssystem.
Mit Gleichungssystemen umgehen konnte ich.
Das davor hatte ich noch nie gemacht.
Ich sagte dem Sohnemann mehrfach, dass ich ihm wohl leider nicht so arg helfen könne, da ich solche Sachen weder im Studium noch in der Schule je so gezeigt bekommen hatte.
Er meinte ebenfalls mehrfach es ginge ihm mehr darum, dass er mit jemanden über die Aufgaben reden könne :-O.
Später habe ich dann mal gehört, er hätte gesagt, ich hätte ihm in der Nachhilfe manchmal mit ganz großen Augen (bin weitsichtig und Brillenträger) angesehen.
Das war aber nett gemeint und keineswegs respektlos.
Der Sohnemann ist heute auch Zahnarzt und ich denke ein verdammt guter.
Er war wohl Spätentwickler.
Zuerst hat er "nur" die mittlerer Reife gemacht war glaube ich von der 5. bis zur 10. Klasse an einer Realschule.
Erst dann ging er auf das Gymnasium :-O.