Ich lehne mich mal aus dem Fenster, spiele inmitten der Besorgten den optimistischen Technokraten, und sage: die Wissenschaft wird's richten. Wenn wir das Problem mit der Energieverteilung gelöst kriegen (Kernfusion, Dyson Schwärme, whatever), ist die Nummer gegessen. Bis dahin muss es halt irgendwie gut gehen.
Wenn Du Dir die Geschichte der Menschheit ansiehst, wir haben so gigantische gesellschaftliche Fortschritte gemacht, seit dem wir zielgerichtet und ohne Aberglaube forschen, das ich davon ausgehe das es nur eine Frage der Jahrzehnte ist, bis Resourcenverteilung nicht mehr der Limiter ist. Medizin, Wissen, Genussmittel, bezahlbare leichte Rennräder ... wird alles für jeden nahezu unbegrenzt verfügbar sein. Wäre halt hilfreich wenn wir bis dahin auf Atomkriege verzichten.
(Leider wird damit dann auch die Tür aufgemacht für Transhumanismus in einem Ausmaß, das wir uns gar nicht vorstellen können, und neue Ungleichheit. Aber das ist ein anderes Thema)
Die auf dem technisch-wissenschaftlichen Fortschritt fundierte Prognose benötigt auch eine Prognose über die soziale Entwicklung. Heute schon wäre es ohne weiteres möglich aufgrund der Produktivkräfte in der Landwirtschaft, dass nicht mehr alle 5 sek ein Kind an Hunger sterben müsste, wie Jean Ziegler von der Welthungerhilfe der UNO unermüdlich betont. Die private Aneignung des gesellschaftlich erarbeiteten Reichtums durch wenige verhindert das seiner Meinung nach.
D.h.. wir leben mit sozialen Systemen, die nur sehr bedingt Planung und gerechte Ressourcenverteilung weltweit ermöglichen. Insofern gehöre ich eher zu den Skeptikern und rechne auch mit der Möglichkeit, dass in grossen Krisen irrationale, selbstzerstörerische Mechanismen einsetzen und dominieren könnten.
Es wäre auch falsch zu glauben es ginge um eine Knappheit. Es geht nur um eine Umverteilung. Das reicht vollkommen um sich eins auf die Fresse zu geben. Man giert ja schon nach Sachen die einem noch nichtmal gehören, geschweige denn braucht.
Kein Mensch auf dieser Welt müsste hungern, wenn allein die Nahrung die weg geworfen wird zu denen köme die Hunger leiden.
Meiner Meinung nach muss man schon ein bisschen zurück gehen und sich fragen wieso die Welt so ist wie sie ist.
Kriege gibt es erst, seit die Nomaden sesshaft geworden sind, seit es Besitz in Land (Resourcen) und dann Geld gab.
Vorher gab es natürlich Gewalt, es konnte wenn sich 2 Nomadengruppen trafen durchaus auch Gewalt geben oder innerhalb des Stammes/Familienverbandes gab es schon auch individuelle Gewalt aber kein Krieg.
Wenn sich 2 Stämme nicht vertrugen sind die hat woanders hin ausgewichen, wenn es ihnen zu dumm wurde oder sie unterlegen waren.
Erst mit der Sesshaftigkeit hat sich der Mensch an den Besitz gekettet. Er konnte da wo er war nicht mehr weg, weil z.b. die Vorräte in den Speichern nicht zu transportieren waren. Es musste da bleiben. Bzw. kam es zu schlechten Ernten, war die einzige Chance zu überleben oft, das man halt den Nachbarn der noch einen gefüllten Speicher hatte, überfallen und beraubt hat. So hatten wir den ersten Krieg :-)
Und natürlich je nachdem wo eine Stadt war konnte die reicher oder ärmer werden, abhängig von der Umgebung ob die vorteilhaft war oder weniger vorteilhaft. Wobei sich das auch ändern konnte.
Interessant ist z.b. dass sich Menschen vervorzugt auf den Plattengrenzen ansiedelten. Dort sind die Lebensbedingungen meist besser als woanders. Dafür hat man aber das Vulkanrisiko. D.h. man lebt das grundsätzlich besser aber wenn der Vulkan ausbricht oder es ein Erbbeben gibt hat man die A-KArte gezogen.
Aber wie gesagt duch die Sesshaftigkeit haben sich Unterschiede ausgebildet. Die einen wahren plötzlich reich und die anderen arm. Und wenn die Armen anfingen zu verhungern haben sie versucht es sich bei den Reichen zu holen.
Was folgern wir(ich) daraus für unsere Zeit.
Grenzen und Abgrenzung können nicht der Weisheit letzter Schluss sein.
D.h. nicht wir reißen jede Grenze jetzt nieder und alle können sich frei bewegen, wir sind ja auch keine Nomaden mehr und um in die Nomadenzeit zurück zu kehren fehlt der Platz.
Aber wir müssen uns überlegen wie bekommen wir Sesshaftigkeit und ein friedliches Miteinander hin.
Dazu müsste mehr Gleichheit zwischen den Menschen herrschen und insbesondere Gleichtheit in der Bildung.
Es müsste für Menschen vom Grunde her unatraktiv sein, woanders hin zu wollen und wie erreicht man das: Er kann da leben wo er herkommt auf einem "normalen menschenwürdigen" Niveau. Also der Mensch hat überall Bildung und demokratische Rechte, sowie die Sicherheit eines funkionierenden Gemeinwesens (mit Verwaltung, Polizei usw..)
Und wenn es vom Grunde her eigentlich für jeden Mensch auf der Welt OK wäre da zu leben wo er lebt, dann könnte man auch sagen: Die 1-2 % Abenteurer, die lieber in die Welt hinaus ziehen wollen, die dürfen das auch völlig frei und dann wären die Grenzen eigentlich eingrissen auf der Welt.
Wie gesagt, das ist eine reini Utopie, nur man muss ja auch wissen wo man eigentlich hin will. In so ein Welt wollte ich wollen.
Das ist der Gegenentwurf zu: Grenzen dicht, wir sind wir, wir bleiben da, alles was ausserhalb unserer Grenzen passiert ist mir wurscht, solange hier keiner rein kommt. Oder zumindest: Wir kommen zuerst und wenn bei uns was übrigbleibt wären wir sogar bereit Brotkrumen an andere abzugeben, wie viel übrig bleibt das bestimmen aber nur wir (Deutsche).
Diese 2. Modell erzeugt nur Gewalt, Elend und Krieg.
Ja, weil Menschen eben nicht so sind. Im allgemeinen ist der Mensch getrieben von Gier, Neid, Egoismus und Rücksichtslosigkeit. Und das führt eben zu den Zuständen wie sie sind. Anders ausgedrückt, willst Du die Zustände ändern, must du die Menschen abschaffen.
Leider führen unsere Gesellschaftstrukturen weltweit nämlich dazu, dass die, welche die oben genannten Eigenschaften am hemmungslosesten ausleben, Führer werden.
Menschen, die diese Instinkte weitesgehend im Griff haben, werden in der Regel nichts, nichtmal Chef oder Clanführer. Die wenden sich letztendlich frustriert irgendwelchen Hobbys oder Künsten hin.
Der eine oder die andere mag sich jetzt fragen, wie kann der Alte so einen "Blödsinn" schreiben. Aber da sage ich: Schaut Euch doch mal im Forum um! Viele vernünftige und rational argumentierende Leute, die augenscheinlich oben Genanntes meistens im Griff haben. NUR, wieviele davon sind, Landrat, Oberbürgermeister, Vorstandsmitglied eines DAX Unternehmens, Ministerpräsident etc. ? Eben, fast alle führen meines Wissens gesellschaftlich völlig irrelevante Jobs aus. Mit anderen Worten, sie haben Null zu sagen,
wenns darum geht, was wann in diesem Land passiert.
Ja, weil Menschen eben nicht so sind. Im allgemeinen ist der Mensch getrieben von Gier, Neid, Egoismus und Rücksichtslosigkeit. Und das führt eben zu den Zuständen wie sie sind. Anders ausgedrückt, willst Du die Zustände ändern, must du die Menschen abschaffen.
Dafür gibt es keine Belege, dass der Mensch generell so ist.
Der Mensch der als Nomade durch die Gegend zog, dem hat Gier, Neid, Rücksichtslosigkeit usw. alles überhaupt nichts gebracht. Die anderen hatten genau so viel wie er in der Gruppe und überleben konnte man nur, wenn man in der Gruppe zusammen gearbeitet hat und nicht mit Rücksichtslosigkeit. Und ieses Leben hat der Mensch 98% seiner Geschichte geführt. Die Zivilistation besteht erst die letzten paar %.
Deswegen ist es nötig, dass man die Unterschiede niveliert (zumindest teilweise, mir geht es nicht um das kommunistische PAradies), so dass Neid und Gier eigentlich gar nichts bringen.