Noch ein lustiger Test den ich noch los werden muss. Es waren, glaube ich, Mittelklasse-Rennräder. Alurahmen mit Ultegra-Zeug hat.
Zufällig 2 identische China-Rahmen in der gleichen Rahmengröße von zwei Herstellern im Test. Identische Ausstattung inkl. gleicher Ritcheyanbauteile und gleicher Laufräder mit Reifen. Also bis auf den Aufdruck der Marke absulut identische Rennräder. Die Trottel der Tour haben sogar rein geschrieben, dass es genau das Gleiche ist aber beim Radon stand noch der Satz, dass sie nicht wissen warum aber irgendwie macht es mehr Spaß mit dem Radon zu fahren. Logisch, oder?
Wer so lange Tests gelesen hat wie ich (hab sie sogar in einem Ordner gesammelt) und diese über ein Heft hinaus logisch miteinander verknüpfen kann wird erkennen, dass da mehrere Sachen nichts stimmen. Für mich die Konsequenz das Heft abzubestellen und mich nur noch im Internet zu informieren. Im TOUR-Forum bekommt man pro Threadseite zwar nur eine brauchbare Antwort aber die ist dann wenigstens von jemand der sich das Zeug gekauft hat. Leider muss man auch in Foren stark filtern. Ohne eigenes Knowhow ist man aufgeschmissen. Ein Glücklicher der es geschafft hat einen kompetenten Händler zu finden.
Ich hab mal eine Frage: Wie soll ich mich denn über ein Produkt informieren, wenn nicht über einen Test? Ich will ja nicht gleich Materialkunde oder Messtechnik studieren und ich kann auch nicht alle Produkte kaufen und dann selbst testen.
Vielleicht bin ich da ein bisschen naiv. Aber ich gebe zu: Ich lese immer Tests und benutze sie als Anhaltspunkt, wenn ich ein neues Produkt kaufen will. Übrigens nicht nur, wenn es um Räder und Teile geht.
Das Problem ist ja immer, einen neutralen Tester zu finden. Da sind anzeigenfinanzierte Fachblätter fast das Schlechteste, was es gibt, s. die Tour-Lobesarien auf die anzeigengroßkunden Canyon, Scott etc. Leider gibt's in Deutschland IMHO nur sehr wenige wirklich neutrale Redakteure, zumeist bei den großen Tageszeitungen angestellt, z.B. mein Liebling Hans-Heinrich Pardey von der FAX. Solche Leute haben erheblich weniger Druck als die Tour-Redaktion, sind aber eben breiter aufgestellt & man liest vll. 5 RR-Tests im Jahr.
Andererseits: Wer wie wir locker € 4.000 für nen RR raushaut wird schon was bedarfsgerechtes finden und das ist einfach allzuviel von Emotion getrieben, s. Autokauf.
Das Problem ist ja immer, einen neutralen Tester zu finden. Da sind anzeigenfinanzierte Fachblätter fast das Schlechteste, was es gibt, s. die Tour-Lobesarien auf die anzeigengroßkunden Canyon, Scott etc.
Das mit dem Tester ist einfach: Ich selbst bin (für mich) natürlich der beste Tester. Vorher brauch ich aber eine Auswahl. Die krieg ich vom Hersteller, aus Foren, aus persönlichen Erfahrungsberichten, aber eben auch aus diversen Tests.
Klar sollte man nicht nur die Tour lesen, und nicht alles glauben, da brauchen wir nicht reden. Ich bin ja nur dafür, die ganze Sache zwar kritisch, aber aus mehreren Perspektiven zu sehen. Wenn es gar keine Tests mehr gäbe, oder nicht darüber geschrieben würde, wär doch nix gewonnen.
Und wenn auf einer Messe ein Hersteller einen Rahmen auf dem Prüfstand präsentiert und da mehrere hunderttausend Lastwechsel und diverse Stressmomente für´s Material ausführen lässt, dann seh ich da Zahlen, die eine eindeutige Sprache sprechen.
Ich bin kein Freund von Canyon und brauche diese Performance nicht, aber: Ist das wirklich nur getürkt?
Zitat:
Zitat von hazelman
Oder eben, wenn's denn 2012 mal wieder stattfindet, zum europäischen Pendant, der http://www.e-h-b-e.eu/.
Hab ich mir schon fest vorgemerkt. Da war ich schon mal und war total begeistert. Weil man dort, im Gegensatz zu Eurobike etc., die Rahmenbauer und auch mal kleinere, innovative Bastler direkt am Stand trifft und diskutieren kann.
Ich bin kein Freund von Canyon und brauche diese Performance nicht, aber: Ist das wirklich nur getürkt?
Nein, nicht getürkt. Canyon hat im Hause den gleichen Testparcours wie die Tour. Die Rahmen werden auf den Test hin optimiert, was recht einfach ist, da die Kriterien ja bekannt sind. Ob der Test Sinn hat oder nicht ist egal weil nur wichtig ist was die Leute glauben (wollen). Da ja gerne Testsieger gekauft werden, gibts für Canyon nur ein Ziel: Testsieger zu werden. Das ist eine wohl wenig überraschende Insiderinformation von einem ehemaligen Canyonmitarbeiter.
Dennoch kann man aus den Tests oft raus lesen, dass die Redakteure nicht unpartaiisch sind. Sagt auch mein Kumpel, der bei einer bekannten aber nicht so werbeträchtigen Bikefirma arbeitet. Er ist der Meinung, dass sie sich nicht das gleiche leisten können wie Radon oder Canyon. Fehler/Suboptimales an ihren Rädern wird eher zerissen als bei anderen Firmen.
Gerade ist in der BIKE ein Aufruhr über das neue MTB-Laufradmaß 27,5". Also ein Kompromis aus 26 und 29". Die BIKE-Redakteure sind ganz überrascht nachdem sie erst fiktiv über dieses Mittelmaß gesprochen haben, dass es wirklich kommt. Nun diskutieren sie das Thema nun von vorne bis hinten durch. Reines Marketing. Ich hab schon vor vielen Monaten gewusst, dass die nächste Eurobike mit 650b-Rädern (ist 27,5") voll stehen wird und fast jeder Hersteller was bringt. Bei der Nähe, die die Bike zu den Herstellern hat, kann mir keiner erzählen dass die das nicht wussten. Das war eine "geschickt" eingefädelte Marketing- und Werbeaktion.
PS: Wir sind auch auf der EHBE und veranstalten nebenbei in internes Leichtbautreffen. Das wird wieder spaßig. Ich freu mich.
Gerade ist in der BIKE ein Aufruhr über das neue MTB-Laufradmaß 27,5". Also ein Kompromis aus 26 und 29". Die BIKE-Redakteure sind ganz überrascht nachdem sie erst fiktiv über dieses Mittelmaß gesprochen haben, dass es wirklich kommt. Nun diskutieren sie das Thema nun von vorne bis hinten durch. Reines Marketing. Ich hab schon vor vielen Monaten gewusst, dass die nächste Eurobike mit 650b-Rädern (ist 27,5") voll stehen wird und fast jeder Hersteller was bringt.
Was für ein Schwachsinn.
__________________ „friendlyness in sport has changed into pure business“
Kenneth Gasque
Zum Thema "Preisgestaltung Ironman":
"Schließlich sei Triathlon eine exklusive Passion, bemerkte der deutsche Ironman-Chef Björn Steinmetz vergangenes Jahr in einem Interview. Im Zweifel, so sagte er, müsse man sich eben ein neues Hobby suchen."
Nein, nicht getürkt. Canyon hat im Hause den gleichen Testparcours wie die Tour. Die Rahmen werden auf den Test hin optimiert, was recht einfach ist, da die Kriterien ja bekannt sind. Ob der Test Sinn hat oder nicht ist egal weil nur wichtig ist was die Leute glauben (wollen). Da ja gerne Testsieger gekauft werden, gibts für Canyon nur ein Ziel: Testsieger zu werden. Das ist eine wohl wenig überraschende Insiderinformation von einem ehemaligen Canyonmitarbeiter.
Was heißt "glauben wollen", da steht ja eine konkrete Zahl, bei wieviel Newtonmeter sich irgendwas verwindet. Und diese Zahl ist auf demselben Prüfstand (Tour) bei einem anderen Rahmen eben eine andere. Und das ist meiner Meinung nach schon interessant - im Sinne der Vergleichbarkeit. Leider werden halt immer nur die gleichen Marken getestet, das ist irgendwann langweilig.
Beispiel: Auf der EHBE 2010 war der Typ von Nordischer Rahmenbau, der hatte damals gerade einen MTB Rahmen fertig gestellt, für irgendeinen Typen, der damit sogar Rennen fahren wollte. 600 Gramm und tausendmal schicker als so ein fetter, wuchtiger Canyon Rahmen.
Was ich eigentlich wissen will: Wie finde ich heraus, wie der sich bei Krafteinwirkung verhält? Und ob er besser, schlechter oder was auch immer im Vergleich zum Canyon Rahmen ist? Weil, der Typ der ihn fährt (wenn er ihn noch fährt) wird auch wieder nach seinen eigenen Kriterien testen. Es muss doch irgendeine Vergleichsbasis geben.
Zufällig 2 identische China-Rahmen in der gleichen Rahmengröße von zwei Herstellern im Test. Identische Ausstattung inkl. gleicher Ritcheyanbauteile und gleicher Laufräder mit Reifen. Also bis auf den Aufdruck der Marke absulut identische Rennräder.
Die Liste solcher FauxPas ist doch nahezu endlos.
Den Vogel für mich aber abgeschossen hat die Stiftung Warentest, die zwei ebenso wie in deinem Beispiel identische Trekkingräder im Fahrverhalten einmal mit ner 1 und das andere, identische Rad mit nur anderer Aufschrift mit ner 4 bewertet hat.
Zitat:
Zitat von hazelman
Leider gibt's in Deutschland IMHO nur sehr wenige wirklich neutrale Redakteure
Wenige? Ich würde sagen 'keinen'.
Es geht rein damit los, das ein Journalist in seiner Ausbildung Schreiben lernt und wie er seine Arbeit auf die Reihe kriegt.
Prinzipiell weisste ja da noch gar nicht, ob du bei ner Gartenzeitschrift, dem Goldenen Blatt, ner Tages-, Boulevardzeitung oder ner Fahrradpostille landen wirst.
Ok, nu wars halt ne solche. Wo kriegste nu am ehesten Ahnung her?
Von den wertvollen Informationen, die die Industrie dir in die Hand gibt.
Bingo.
Zitat:
Zitat von drullse
Was für ein Schwachsinn.
Neenee, du, das iss die Zukunft im MTB-Bereich.
Und wenn du in meinen Blogs mal n paar Jahre zurückblätterst, kannste dort bequem nachlesen, was du aktuell in den Hefterln verpasst hast...
Bei TriathlonSzene steht halt immer alles zuerst...
(Ich gebe Coparni aber recht, dasses ein Marketing-Feldzug ist. Wie schrieb neulich einer hier: "Leider ist das Feld für 29er in Deutschland und Europa schon durch Trekkingräder besetzt. Da muss halt das Marketing ran, um die Dinger in den Markt zu drücken.")
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Erinnerst du dich an die Zeit vorm Internet, als wir dachten, die Ursache für Dummheit wäre der fehlende Zugang zu Informationen? DAS war es jedenfalls nicht!
Neenee, du, das iss die Zukunft im MTB-Bereich.
Und wenn du in meinen Blogs mal n paar Jahre zurückblätterst, kannste dort bequem nachlesen, was du aktuell in den Hefterln verpasst hast...
Bei TriathlonSzene steht halt immer alles zuerst...
Ich habe das sehr wohl gelesen - schon alleine, wie leicht es ist, die passenden Felgen zu bekommen...
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Kenneth Gasque
Zum Thema "Preisgestaltung Ironman":
"Schließlich sei Triathlon eine exklusive Passion, bemerkte der deutsche Ironman-Chef Björn Steinmetz vergangenes Jahr in einem Interview. Im Zweifel, so sagte er, müsse man sich eben ein neues Hobby suchen."