Sorry, dass ich leicht gereizt reagiere. Du bist noch nicht solange dabei? Meine ich so in einem deiner Posts gelesen zu haben.
Sag mal Michi, ich habe aber doch auf deiner Homepage richtig gelesen, dass du den Sport seit 2006 ausübst oder? Ist ja jetzt auch nicht so, dass du so wirklich lange "dabei" bist.
Passt für mich nicht damit zusammen, dass du von "Anfangsjahren" sprichst und was "aus den Grundwerten unseres Sportes" geworden ist.
Ich mache diesen Sport schon lange. Grundwerte konnte ich bisher noch nicht identifizieren, also solche, die von allen - oder zumindest fast allen - Ausübenden geteilt und gelebt werden. Wobei mir der Begriff "Grundwerte" im Zusammenhang mit Triathlon vielleicht eh ein wenig hoch gegriffen ist.
Aber wenn du es so nennen willst: Vielleicht könnte man eine Anti-Doping-Haltung als Grundwert sehen? Die haben ja schon die meisten Sportler, wobei ich die Profis da lieber mal vorsichtig ausnehme, da kann ich es nicht beurteilen, befürchte aber, dass die diesen Grundwert nicht alle teilen.
Und sonst? Welche Grundwerte meinst du denn, die abhanden kommen durch Kommerz oder Materialfetisch?
Ich habe mich nie ausgegrenzt gefühlt in dieser Sportart und das obwohl ich jahrelang auf einem Stahl-Rennrad Marke Eigenbau unterwegs war, das von einem "grandiosen" Alu-Rad (no name) mit einer 105 er Gruppe abgelöst wurde, das bis heute seinen Dienst bei mir tut. Obwohl ich viele Jahre lang nie die Kohle hatte, ein Trainingslager zu machen, weil ich lieber zwei Pferde durchgefüttert habe. Obwohl technische oder sonstige Innovationen in diesem Sport bis heute in der Regel spurlos an mir vorüber ziehen.
Ich finde den Sport seit mehr als 20 Jahren super. Mich nervt auch manches, z.B. dass man sich so früh anmelden muss, dass so viel Windschatten geradelt wird, dass die Leute rum heulen, wenn Neoprenanzüge verboten sind und so'n Zeug.
Aber genauso schätze ich viele Aspekte daran, dass Triathlon längst Mainstream geworden ist. Die Heldenverehrung ist z.B. ein wenig geringer geworden, weil die Allgemeinheit weiß, dass es soo toll nun auch nicht ist, einen Triathlon zu bestreiten und sei es auch ein langer, weil es eben Leute im Fernsehen vormachen, dass man sich auch mit Übergewicht in ein paar Monaten auf eine Langdistanz vorbereiten kann.
Es gibt einfach einen Haufen toller Wettkämpfe, weil sich so viele Leute dafür interessieren, das finde ich auch super.
Um nur zwei Beispiele zu nennen.
Nur so ein paar Gedanken von mir zu eurer Diskussion.
tandem65: an gutem Material ist noch niemand gescheitert.
Zitat:
Zitat von bellamartha
Sag mal Michi, ich habe aber doch auf deiner Homepage richtig gelesen, dass du den Sport seit 2006 ausübst oder? Ist ja jetzt auch nicht so, dass du so wirklich lange "dabei" bist.
Passt für mich nicht damit zusammen, dass du von "Anfangsjahren" sprichst und was "aus den Grundwerten unseres Sportes" geworden ist.
Ich mache diesen Sport schon lange. Grundwerte konnte ich bisher noch nicht identifizieren, also solche, die von allen - oder zumindest fast allen - Ausübenden geteilt und gelebt werden. Wobei mir der Begriff "Grundwerte" im Zusammenhang mit Triathlon vielleicht eh ein wenig hoch gegriffen ist.
Aber wenn du es so nennen willst: Vielleicht könnte man eine Anti-Doping-Haltung als Grundwert sehen? Die haben ja schon die meisten Sportler, wobei ich die Profis da lieber mal vorsichtig ausnehme, da kann ich es nicht beurteilen, befürchte aber, dass die diesen Grundwert nicht alle teilen.
Und sonst? Welche Grundwerte meinst du denn, die abhanden kommen durch Kommerz oder Materialfetisch?
Ich habe mich nie ausgegrenzt gefühlt in dieser Sportart und das obwohl ich jahrelang auf einem Stahl-Rennrad Marke Eigenbau unterwegs war, das von einem "grandiosen" Alu-Rad (no name) mit einer 105 er Gruppe abgelöst wurde, das bis heute seinen Dienst bei mir tut. Obwohl ich viele Jahre lang nie die Kohle hatte, ein Trainingslager zu machen, weil ich lieber zwei Pferde durchgefüttert habe. Obwohl technische oder sonstige Innovationen in diesem Sport bis heute in der Regel spurlos an mir vorüber ziehen.
Ich finde den Sport seit mehr als 20 Jahren super. Mich nervt auch manches, z.B. dass man sich so früh anmelden muss, dass so viel Windschatten geradelt wird, dass die Leute rum heulen, wenn Neoprenanzüge verboten sind und so'n Zeug.
Aber genauso schätze ich viele Aspekte daran, dass Triathlon längst Mainstream geworden ist. Die Heldenverehrung ist z.B. ein wenig geringer geworden, weil die Allgemeinheit weiß, dass es soo toll nun auch nicht ist, einen Triathlon zu bestreiten und sei es auch ein langer, weil es eben Leute im Fernsehen vormachen, dass man sich auch mit Übergewicht in ein paar Monaten auf eine Langdistanz vorbereiten kann.
Es gibt einfach einen Haufen toller Wettkämpfe, weil sich so viele Leute dafür interessieren, das finde ich auch super.
Um nur zwei Beispiele zu nennen.
Nur so ein paar Gedanken von mir zu eurer Diskussion.
Viele Grüße
J.
Hallo liebe J.,
dann transportiere ich mal den alten Thread von damals mit dem Titel "die Grundwerte unseres Sportes?", vielmehr das was noch davon übrig geblieben ist, hierherherrüber.
4. Triathleten halten sich an das Gebot von Fairplay
ergänzen.
(...)
VG
Mein erster richtiger Knacks war eine Windstaffel aus geschätzten 12 fairen Triathleten, die mich bei einem Wald- und Wiesenwettkampf überholt hat. Und der KaRi saß 100 m weiter auf der Wiese und pfiff sich eins.
Oder der Kollege, der sich nach dem WK für den Windschatten mit Handschlag bedankt hat.
Oder der mäßige Schwimmer der Tria-Fraktion, der bei unserem Langstreckenschwimmen sein Kompressionszeug anziehen wollte.
Ich kann mich mit vielen aus der "Spitzengruppe" und auch dem "middle of the pack" ums Verrecken nicht identifizieren. Und wenn man das Ganze selbst fair und auf Leistung macht, dann noch weniger.
Ich mache keine Triatlhon mehr. Aber ich schwimme. Ich laufe. Und ich fahre auch noch ein wenig Rad. Und es macht mir immer noch Spaß.
keko: vielen herzlichen Dank für dein feed-back
1. Triathleten sind lockere Typen.
2. Training total, Leistung pur.[/i]
Heute würde ich diese kurze Liste durch:
3. Triathleten kultivieren eine Anti-Doping Haltung
sowie
4. Triathleten halten sich an das Gebot von Fairplay
ergänzen.
(...)
VG
Die Lockerheit vermisse ich mittlerweile bei immer mehr aktiven. D.h. der Humor und die Selbstironie sind bei manchen auf der Strecke geblieben.
Dein zweites Gebot verstehe ich nicht.
Viele Triathleten stopfen sich mit NEM voll das ich das schon als die Herabsetzung einer Hemmschwelle sehe.
Und fairplay ist, wie Jimmi das schon beschrieben hat, nicht immer sooo angesagt. Dann eben doch die PB, zur Not mit drafting.
Ich sehe das alles eigentlich auch garnicht so schwarz. Ich hab ja trotzdem Spaß dran. Ich denke nur das viele Menschen Triathlon eben nicht mehr aus Spass an der Bewegung betreiben, sondern aus anderen Gründen. Ich geh jetzt mal aufs Rad. Es regnet noch immer.
....
Ich sehe das alles eigentlich auch garnicht so schwarz. Ich hab ja trotzdem Spaß dran. Ich denke nur das viele Menschen Triathlon eben nicht mehr aus Spass an der Bewegung betreiben, sondern aus anderen Gründen. Ich geh jetzt mal aufs Rad. Es regnet noch immer.
das ist eine gute Einstellung. Ich glaube die meisten denken so ähnlich und nur die Drafter und vermeindlichen Poser sind halt die die auffallen. Sei es ihnen gegönnt.
Gelingt mir aber nicht immer. Und manchmal macht rumposen ja auch richtig Spass.
Daher füge ich mal als Grundwert hinzu "locker bleiben"
Die Lockerheit vermisse ich mittlerweile bei immer mehr aktiven. D.h. der Humor und die Selbstironie sind bei manchen auf der Strecke geblieben.
Dein zweites Gebot verstehe ich nicht.
Viele Triathleten stopfen sich mit NEM voll das ich das schon als die Herabsetzung einer Hemmschwelle sehe.
Und fairplay ist, wie Jimmi das schon beschrieben hat, nicht immer sooo angesagt. Dann eben doch die PB, zur Not mit drafting.
Ich sehe das alles eigentlich auch garnicht so schwarz. Ich hab ja trotzdem Spaß dran. Ich denke nur das viele Menschen Triathlon eben nicht mehr aus Spass an der Bewegung betreiben, sondern aus anderen Gründen. Ich geh jetzt mal aufs Rad. Es regnet noch immer.
+1
Was sind wir Triathleten doch für lockere Typen ...doch wohl eher das Wunschbild, das viele von sich haben und mit Verbissenheit zelebrieren.
Vor meinem Unfall war ich auch total verbissen und wollte immer das neuste Material usw.
Jetzt nachdem einige Zeit vergangen ist, bin ich froh und dankbar wieder Sport machen zu dürfen. Ich fahre gern tolles material, welches mir gefällt. Da ist mir egal ob die LR 2,5 KG oder 1,2 KG wiegen. (Ich fahr die 2,5 KG Dinger).
Ich freue mich für meine Kollegen die super Leistung bringen. Allerdings sehe ich auch wie viel Zeit sie in das Training stecken.
Auch ich quäle mich ab und an zum Training, das gehört aber dazu.
Seis Glücklich mit dem was Ihr habt, erst wenn Ihr das gefunden habt, könnt ihr alles genießen. Scheiß doch auf Leistungsdruck :D
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Nur tote Fische schwimmen mit dem Strom