Im Jahr 2022 wurden von den Krankenkassen 6,6 Millionen für Homöopathika ausgegeben.
Bei 85 Millionen Bürgern macht das 0,078 € pro Person.
Ich runde großzügig auf und überweise gerne 8 Cent.
Natürlich kann auch jeder zu einer Krankenkasse wechseln die Homöopathie nicht im Leistungskatalog hat. Achsoooo das gehört eh nicht in den Katalog - Manche Krankenkassen bezahlen das Freiwillig (Satzungsleistung) Sauerei, verbieten sonst Traktor...
Spaß beiseite, ich bin auch kein Freund von Zuckerkugeln. Finde aber lange Anamnesegespeäche schon toll...
Heute in meiner Praxis eine Patientin im Zustand nach Mammakarzinom, Op vor zwei Jahren, seither unter endokriner Therapie mit Tamoxifen, einem Medikament, welches anti-östrogene Wirkung hat. Dieses Medikament vermindert ihr Rezidivrisiko um ein Vielfaches, birgt aber ein immenses Risiko für Osteoporose. Um diese zu diagnostizieren, bräuchte sie eine Messung der Knochendichte ca. zweijährlich. Kostenpunkt: 90 Euro. Das bezahlt aber die gesetzliche Krankenversicherung nicht und die Rente meiner Patientin beträgt 780 Euro. Da sind 90 Euro eimfach nicht drin. Ersparnisse hat sie natürlich auch nicht.
Eine prophylaktische Behandlung mit Vitamin D bezahlt die GKV ebenfalls nicht.
Solange lebensnotwendige Medikamente nicht rezeptierfähig sind, ist die Übernahme der Kosten für eine evidenzbasiert nutzlose Therapie wie Homöopathie einfach indiskutabel. Traktor klingt gut.
Spaß beiseite, ich bin auch kein Freund von Zuckerkugeln. Finde aber lange Anamnesegespeäche schon toll...
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Das ist genau der Punkt. Das verständnisvolle Gespräch soll ja belegbar positiv wirken. Manchmal mehr als ein Medikament.
Dass die Zuckerkugeln keinen medizinischen Effekt haben, ist mittlerweile ja auch belegt, ausser Placebo, und dies soll ja nicht wenig sein. Denn bei Wirkungsstudien von Medikamenten werden ja auch der Kontrollgruppe Scheinmedikamente gegeben, um diesen Effekt wieder raus zu rechnen.
Das ist genau der Punkt. Das verständnisvolle Gespräch soll ja belegbar positiv wirken. Manchmal mehr als ein Medikament.
Ja, die Krankenkassen argumentieren auch offen damit, dass sie die Gespräche wertschätzen, die im Rahmen der homöopathishen "Behandlung" durchgeführt werden.
Ich frage mich dann nur, warum in anderen Kontexten das ärztliche Gespräch immer noch finanziell so wenig seitens der Kassen gewertschätzt wird. Es gab hier zwar kleine Verbesserungen, aber das spiegelt die Bedeutung nicht im Ansatz wider.
Letztlich ist auch Homöopathie ein Geschäft. Die Kassen versprechen sich aufgrund der Beliebtheit davon einen Wettbewerbsvorteil und innerhalb des Pharmamarktes ist das kein unerheblicher Posten. Dies nur als Anmerkung, da ja immer gerne pauschal auf die böse Pharmaindustrie geschimpft wird, die nur Geld verdienen will.
Das Homöopathische Zubereitungen, genauso wie Phytopharmaka, ihre Wirksamkeit nicht in aufwendigen Studien unter Beweis stellen müssen und trotzdem zu Lasten der gesetzlichen Krankenkassen verordnungsfähig sind, ist ja letztlich ein Erbe der ersten grünen Gesundheitsministerin und aus meiner Sicht ein überflüssiges Relikt. Das sollte genauso abgeschafft werden, wie das gesamte Heilpraktikergesetz.