Die Studien, die zu dem Grenzwert führten, wurden bei Schwimmern gemacht.
Der Professor sagt selbst, dass im Radsport etliche Faktoren eine Rolle spielen, die bei den Schwimmern nicht relevant waren.
Er argumentiert so schon seit 2007, aber anscheinend werden seine Argumente erst jetzt anerkannt.
"In short, it would appear that WADA has accepted that Professor Fitch was right in 2007."
Seines Erachtens war auch der wegen Salbutamol gesperrte Petacchi unschuldig.
“Petacchi was innocent”, Professor Fitch told The Times. “They [WADA] have to accept that the rules need changing”.
Dehydrierung ist schon im März in das Regelwerk eigeflossen - deshalb ist Froomes Wert plötzlich von 2000 auf 1400 gefallen. Damit ist er aber immer noch zu hoch.
Es gibt erste Stimmen, die meinen, dass alle Werte von Dopingtests angreifbar seien . Irgendwo gäbe es immer eine Studie, mit der man einen erhöhten Wert relativieren könne.
Dazu noch genug Geld für Anwälte und einen langen Atem, dann kann man sich überall rausboxen.
Ich meine, irgendwann muss man auch mal durchziehen, auch wenn es immer Restzweifel und eine gute Entschuldigungsstory gibt, sonst kommt man im Anti-Doping Kampf zu nichts mehr.
Ansonsten kann man sich halt auch die Tests sparen.
Irgendwer wurde bezahlt dafür zu entscheiden das Salbutamol auf die Liste gehört, dann wurde einer bezahlt um einen sinnvollen Grenzwert zu ermitteln. Dann gibt man Geld aus für Dopingtests und erwischt einen und es hat keine Auswirkung. Da kann man sich den Aufwand dann halt auch sparen...
Ansonsten kann man sich halt auch die Tests sparen.
Irgendwer wurde bezahlt dafür zu entscheiden das Salbutamol auf die Liste gehört, dann wurde einer bezahlt um einen sinnvollen Grenzwert zu ermitteln. Dann gibt man Geld aus für Dopingtests und erwischt einen und es hat keine Auswirkung. Da kann man sich den Aufwand dann halt auch sparen...
Die Idee dahinter, dass Salbutamol im Wettkampf erlaubt ist, ist echten Asthmakranken zu erlauben, an Wettkämpfen teilzunehmen.
Leider hat die Wada diese Höchstdosis für Leistungssportler auf 200 mcg festgelegt, weil in den von ihnen damals beauftragten Studien selbst mit dieser medizinisch absurd hohen Tagesdosis, die kein normaler Facharzt einem Asthmakranken empfehlen würde, die daraus abgeleiteten Urin-Grenzwerte nicht überschritten wurden.
Froome ist sicher kein echter Asthmakranker, denn echte Asthmatiker gewinnen auch mit den besten Medikamenten der Welt nicht die Tour de France, sondern hat allenfalls eine milde Beeinträchtigung seines Bronchialsystems und hat das Salbutamol klar zur Leistungssteigerung/ Leistungsoptimierung inhaliert (bzw. geschluckt, was wahrscheinlicher ist).
Froome ist bei keinem Dopingtest aufgefallen, er hatte eine TUE die mit einem Grenzwert abgesichert war. dieser Grenzwert war anscheinend juristisch und wissenschaftlich angreifbar.
Das hat alles nichts mit einem klassischen Dopingtests zu tun, es kam zu einer Grenzwertüberschreitung bei einer TUE erlaubten Einnahme.
Warum dieses ganze Theater 8 Monate brauchte und wie viel information und andere Mittel zwischen den einzelnen Institutionen geflossen sind werden wir wohl nie wissen.
Geändert von poldi (07.07.2018 um 10:56 Uhr).
Grund: Präzisierung
Ich fürchte, wir müssen akzeptieren, dass der Salbutamol-Urin-Test nicht so aussagekräftig ist, wie wir und die WADA es gern hätten.
Das ist die eine Seite der Madaille, dazu wird auch seine Aussage zitiert daß die NADA ihre Regeln ändern müsse. Das geht erst mal nur in der Zukunft.
Wir müssen auch im Straßenverkehr akzeptieren daß es Menschen gibt die 0,5 oder 1 Promille noch besser Autofahren können als viele ohne Alkohol.
Was ich damit meine ist daß es für mich egal ist wie es dazu kommt daß der Grenzwert überschritten wurde. Wenn die NADA jetzt der Meinung ist, daß der Grenzwert zu niedrig war dann sollte sie auch Konsequenterweise diesen anheben.
__________________
PB
07.08.2011 2:10:31 Summertime Tri Karlsdorf KD
10.06.2012 5:03:16 Challenge Kraichgau MD
08.07.2012 10:38:13 IM FfM
12.03.2017 42:40 Bienwald 10K
12.03.2017 1:30:55 Bienwald HM
29.10.2017 3:15:05 FfM M
... dieser Grenzwert war anscheinend juristisch und wissenschaftlich angreifbar.
...
Jeder Grenzwert ist juristisch angreifbar, weil Menschen nunmal biologische Systeme darstellen, die bei Messungen stets eine gewisse Bandbreite haben.
Selbst bei Vaterschaftstests, die ja ebenfalls erhebliche juristische Konsequenzen haben, kann die Wahrscheinlichkeit einer Vaterschaft stets nur mit 98%iger oder 99%iger Wahrscheinlichkeit ermittelt werden, was aber den damit befassten Gerichten in der Regel genügt.
Bei der Fragestellung, ab wann ist ein Wert pathologisch (oder im Falle von Doping ab wann ist ein WErt sanktionswürdig manipuliert), geht es letztlich stets um Wahrscheinlichkeitsrechnung, d.h. nimmt man in Kauf, dass in einem von 100 Fällen ein Unschuldiger bestraft wird, oder setzt man den betreffenden Wert so hoch an, dass nur in einem von 10 000 oder in einem von 100 000 positiven Fällen ein Unschuldiger bestraft wird?
Eine 100%-Schuldwahrscheinlichkeit lässt sich mit Grenzwerten niemals erreichen. Das heißt, wenn man einen Dopingkampf überhaupt führen will, muss man zum Schutz sauberer Sportler in Kauf nehmen, auch mal in extrem seltenen Fällen einen unschuldigen Sportler zu sanktionieren. Wenn man dazu nicht bereit ist, muss man entweder auf Grenzwerte komplett verzichten, was selbstverständlich dazu führen wird, dass viele skrupellose Sportler dafür geeignete Substanzen im Exzess nutzen, oder man entscheidet sich derartige Substanzen komplett im Sport zu verbannen, was im konkreten Fall dazu führen würdew, dass echte Asthmakranke überhaupt nicht mehr an Wettkämpfen teilnehmen dürfen.
Ich würde aus Gründen der Praktikabilität die erstgenannte Variante wählen.
Immerhin, das darf man nicht vergessen, hat der Salbutamol-Grenzwert in der Praxis jahrelang gut funktioniert, es gab bereits mehrere Verurteilungen aufgrund Grenzwertüberschreitungen und man kann davon ausgehen, dass es dabei keine Unschuldigen erwischt hat (Manche waren ja sogar geständig). Außerdem ist Dehydrierung bei Etappenrennen ja keine selten Situation, so dass man sich fragen muss, warum nicht außer Froome noch viel häufiger es GRenzwertüberschreitungen bei anderen Salbutamol nutzenden Radprofis in der Vergangenheit gab.
Das hat alles nichts mit Dopingtests zu tun, es kam zu einer Grenzwertüberschreitung sonst nichts.
Doping fängt in der Sanktionierung genau da an, wo Grenzwerte überschritten werden. Man kann natürlich auch bis zu den Grenzwerten dopen, ohne dass man dafür sanktioniert wird. Also nicht jeder, der unter den Grenzwerten bleibt, ist ein Nicht-Doper, aber die Wahrscheinlichkeit, dass man nicht dopt und über diese Grenzwerte kommt, dürft verschwindend gering sein.