was ist mit Abkürzen? Auch gerade noch ok? Nein, das macht alles keinen Unterschied. Die Motivation ist immer die gleiche: sich einen Vorteil verschaffen, eine Leistung erreichen, die ohne dem nicht möglich wäre.
Ich habe nicht gesagt Lutschen wäre ok. Abkürzen sowieso nicht. Aber ich empfinde es als weniger unsportlich zu Lutschen als sich EPO reinzuhauen. Beides ist gegen den fairen Sportsgeist.
Beim EPO gibts hald auch ne klare Grenze. Entweder man nimmt es oder nicht. Beim Lutschen gibts Grauzone zwischen regelkonform nah ran fahren, 1-2m zu nah dran fahren oder direkt am Hinterrad kleben.
Aber ich empfinde es als weniger unsportlich zu Lutschen als sich EPO reinzuhauen.
Ich weiß nicht. Der EPO-Doper bringt zumindest einen gewissen Einsatz, indem er unter Umständen seine Gesundheit oder sogar sein Leben riskiert, was der Lutscher oder Abkürzer nicht tut.
Das Einzige, was ich dem Lutscher - sogar dem Abkürzer - zugute halte, ist, dass es tatsächlich unabsichtlich passieren kann, weil man überfordert oder abgelenkt ist. Bei EPO kann ich mir nicht vorstellen, wie das aus Unachtsamkeit oder Erschöpfung in die Blutbahn gelangen kann.
Das Einzige, was ich dem Lutscher - sogar dem Abkürzer - zugute halte, ist, dass es tatsächlich unabsichtlich passieren kann, weil man überfordert oder abgelenkt ist.
Genau. Und manchmal vermischt sich nicht-absichtig mit dem Vorsatz zur Fahrlässigkeit Was ich damit sagen will: es kann ja auch sein, dass jemand "im Eifer des Gefechts" an einem vor ihm fahrenden dran bleiben will weil er weiß dass er dann ne gute Radzeit fährt. Und dann versucht er es eben mit aller Macht und fährt mit "bedingtem Vorsatz" ein bisschen zu nah ran, weil er sonst abreißen lassen müsste. Das bleibt dann trotzdem lutschen und ist unfair. Aber es ist nicht dieses 'ich verschaffe mir bereits im voraus genau geplant einen Vorteil gegenüber den anderen', sondern ist manchmal eben auch aus der Rennsituation heraus.
Wenn das Lutschen so praktiziert wird, dass 3 Leute Vorderrad an Hinterrad fahren und sich schön absprechen und gut abwechseln, naja dann würde ich auch fast sagen dass ist nicht viel besser als EPO.
Bei EPO kann ich mir nicht vorstellen, wie das aus Unachtsamkeit oder Erschöpfung in die Blutbahn gelangen kann.
Als positiv Getesteter oder dessen Rechtsbeistand entwickelt man angeblich einen ziemlich großen Einfallsreichtum, wenn es darum geht, das spontane Vorhandensein oder die unbeabsichtigte Aufnahme körperfremder Substanzen zu erklären
M.
Für mich ist Betrug jeglicher Form auf einer Stufe. Das Risiko als Amateur-Doper im Wettkampf erwischt zu werden, dürfte aber, bei rechtzeitigem Absetzen der Mittel, deutlich geringer sein als beim Abkürzen oder Windschattenfahren. Könnte für den einen oder anderen sicher auch ein Argument sein. Zudem muss man, wenn man z.B. die Hawaii-Quali will, auch erstmal in die Position im Rennen kommen, dass man sich bei ausreichend starken Athleten in den Windschatten hängen kann.
Ich habe nicht gesagt Lutschen wäre ok. Abkürzen sowieso nicht.
nein sorry, das war nicht fair von mir
Zitat:
Aber ich empfinde es als weniger unsportlich zu Lutschen als sich EPO reinzuhauen. Beides ist gegen den fairen Sportsgeist.
einverstanden, das eine kann aus der Situation heraus entstehen, das andere ist ein deutlich längerer Vorsatz
Zitat:
Beim EPO gibts hald auch ne klare Grenze. Entweder man nimmt es oder nicht. Beim Lutschen gibts Grauzone zwischen regelkonform nah ran fahren, 1-2m zu nah dran fahren oder direkt am Hinterrad kleben.
ja so kann man argumentieren. Es gibt aber eben auch genügend Sportler, egal auf dem Rad, beim Laufen oder beim Triathlon, die jederzeit bereit sind, jede noch so kleine Möglichkeit auszunutzen, die genau wissen, wenn sich die Situation ergibt, hängen sie sich dran, oder laufen nicht die kleine Kehre.. und die sind für mich keinen Deut besser
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Korrektes Zitat:
"DDR-Dopingopfer sterben im Schnitt zehn bis zwölf Jahre früher als die Normalbevölkerung. Und noch eine erschreckende Zahl: Ein DDR-Dopingopfer erkrankt etwa 2,7 Mal so oft, bei psychischen Erkrankungen haben wir sogar einen Faktor von 3,2 ermittelt."
In der DDR wurde sicher auch skrupelloser und unerfahrender gedopt als heute. Dass jemand mit EPO-Mikrodosierungen eine um 10 Jahre verkürzte Lebenserwartung hat, das glaube ich nicht.
Bei den psychischen "Erkrankungen" mag die Zahl allerdings noch höher sein