Wir haben eine Reihe solcher Menschen in unserem Lokalparlament. Die meisten davon sind selbst mit dem relativ bescheidenen Politikbetrieb in einer Kleinstadt überfordert.
Wenn die Abläufe so sind, wie an dr Schule meines Sohnes und in der Betreuung seiner Wohngemeinschaft, dann liegt die Überforderung vielleicht daran, daß der Betrieb ineffizient oder überbürokratisiert ist (was die Betroffenen in den von mir genannten Bereichen natürlich verneinen). Vielleicht würden gerade mehr Praktiker dem Politikbetrieb gut tun...
Zitat:
Zitat von Nepumuk
Es ist gerade ein ganz wesentliches Kernelement unserer Demokratie, dass es praktisch keine Voraussetzungen um Politiker zu werden. Es ist völlig ausreichend, dass man gewählt wird. So steht es Jedem und Jeder frei, an der politischen Willensbildung teilzunehmen.
Das mag ein aktuelles Kernelement sein, aber genau dieses Element kritisiere ich. Der Staat verlangt extra Qualifikation für die einfachsten Tätigkeiten (z.B. Kinder betreuen, Steckdose einbauen, ...) - aber von Politikern, die die größte Verantwortung in der Gesellschaft tragen, soll keinerlei Qualifikation oder Fähigkeit verlangt werden?
Es ist für mich o.k., wenn das aktive Wahlrecht an keine Voraussetzung, bis auf eine gewisse geistige Reife geknüpft wird (auch wenn ich verstehen kann, daß manche auch dafür gewisse Voraussetzungen fordern). Damit kann jeder an der politischen Willensbildung teilnehmen.
Aber das passive Wahlrecht sollte in meinen Augen sehr wohl Anforderungen unterliegen, denn die Arbeit ist anspruchsvoll und die Qualität hat relevante Auswirkung auf viele Menschen. Wenn jeder, egal ob er qualifiziert ist, oder nicht, ein Amt erlangen kann, verliert das Amt an Ansehen und Glaubwürdigkeit - das sieht man doch z.T. daran, wie in Umfragen die Bundestagsabgeordneten beurteilt werden.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Man könnte dann auch sagen, dass es keine Stellenbeschreibung gibt?
So erklärt sich das vllt, dass viele Politiker und Abgeordnete werden wollen, weil sie für nichts und wieder nichts fürstlich entlohnt werden?
Zumindest wurde von der Wissenschaft erkannt, dass wegen mangelnder Qualitätssicherung an diesen Job geknüpft die Situation so desolat ist wie sie ist. Übrigens nicht nur in Deutschland, man denke nur an Amerika. Und das ist glaube ich das Gefährliche sich da hineinzusteigen, und nach den drei grossen Krisen, Corona, Krieg und Klima nun auch noch eine Krise der Demokratie herbeireden zu müssen. Muss das sein?
Akademische Abschlüsse sind sicherlich ein Qualifikationsmerkmal. Das Kriterium gewählt zu werden spricht auch nicht für eine Qualitätssicherung durch die diese Wählerschaft und eine Qualifizierung derselben.
Nicht die Demokratie ist in Gefahr, sondern die aktuelle Regierungskoalition in ihrem Bestehen verursacht durch ihre eigene Streitlust, Uneinigkeit und Unfähigkeit.
Nachdem Deutschland 16 Jahre von Merkel "ins Koma regiert wurde" sollte man sich darüber nicht wundern. Ist eben so. Nur wie da wieder rauskommen?
Geändert von Trimichi (21.03.2024 um 15:25 Uhr).
Grund: Gliederung u. Absatzbildung um 15:22 Uhr. +r, hineinzusteigern.
Ich denke als erstes muss man feststellen, dass es in der Politik eben nicht die Entscheidung bzw. den einen Weg gibt. Dazu muss man einfach auf zu viele sachliche, persönliche oder auch taktische Befindlichkeiten Rücksicht nehmen.
Die Ampel ist da doch ein tolles Anschauungsmaterial. Jede Entscheidung ist doch (fauler) Kompromiss, da man eben nicht nur den eigenen Weg gehen kann, sondern eben die Zustimmung der anderen braucht. Ergo bedeutet dass, dass ich meinen Weg so anpasse, dass er für die anderen zustimmungsfähig wird oder ich mache quid pro quo, dass ich mir die Zustimmung der anderen dadurch erkaufe, in dem ich ihnen bei Projekten die mir widerstreben zustimme.
Gute Politik ist dann, wenn man diesen Prozess gut moderiert bekommt. Objektiv den besten Weg gibt es eben leider nicht.
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Auf dem Weg vom “steifen Stück” zum geschmeidigen Leopard
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Nachdem Deutschland 16 Jahre von Merkel "ins Koma regiert wurde" sollte man sich darüber nicht wundern. Ist eben so. Nur wie da wieder rauskommen?
Frau Merkel wurde von den Wählern gewählt, immer wieder. Wer sich über verschlafene Jahre erregt, sollte vielleicht sein Wahlverhalten überdenken.
Frau Merkel wurde von den Wählern gewählt, immer wieder. Wer sich über verschlafene Jahre erregt, sollte vielleicht sein Wahlverhalten überdenken.
Na ja, es gibt allerdings ziemlich viele in diesem Land, die sie nicht gewählt haben, und daher sich gerne über sie aufregen dürfen, ohne ihr Wahlverhalten überdenken zu müssen.
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Eben. Deswegen hatte ich ja SPD gewählt als CDU-Wähler (in Bayern die CSU). Scholz kann nicht moderieren. Mediieren ist ja bekanntlich etwas anders.
Kommt darauf an wen die SPD nominiert, Scholz wähle ich nicht mehr.
BG
BK Scholz ist aktuell mein Favorit. Könnte man wählen, hätte er meine Stimme.
Prinzipiell fühle ich mich bei der Satirepartei aber gut aufgehoben. Vielleicht landet BK Scholz auch mal dort ;-)