Ich bleib dabei: du schreibst von dir als ehemaliges Moppelchen und fühlst dich jetzt bei der Diskussion um zu viel Gewicht angesprochen.
Ist zwar immer noch falsch, aber wenns Dir für Deine Schubladen hilft, bleib ruhig dabei. Stört mich nicht.
(Nur der Vollständigkeit halber: Ich war nicht moppelig, sondern FETT. Aber halt nicht einfach dicklich unsportlich, sondern genauso fett, wie alle anderen Mitkonkurrenten in meiner Gewichtsklasse halt auch. Extrem viel Muskelmasse UND extrem viel Fettmasse. Kalorienüberschuss um hart trainieren zu können, den Mist wegzuregenerieren um im nächsten Training noch mehr Gewicht bewegen zu können.)
Gilt das dann aber nicht mindestens genauso für Frodeno? Oder ist das was anderes, weil ... Leichter? Deutscher Athlet? ...?
Frodeno entspricht exakt dem klassischen Bild des austrainierten erfolgreichen Ausdauerathleten. Er ist vom Erscheinungsbild keine Ausnahme, sondern geradezu ein Modellathlet.
Frodeno entspricht exakt dem klassischen Bild des austrainierten erfolgreichen Ausdauerathleten. Er ist vom Erscheinungsbild keine Ausnahme, sondern geradezu ein Modellathlet.
Das war Lance Armstrong aber auch.
Und doch tummelt er sich zusammen an einem Ort mit den dauerverdächtigen Radprofis. Ein ehemaliger Triathlonprofi sagte mal zu mir (da ging es nicht explizit um Frodeno, sondern um einen anderen Profi): Alleine Spanien als Wohnortwahl (als Nicht Spanier) macht erstmal verdächtig.
Hatten wir ja auch schonmal: Wo sind die Beispiele der übergewichtigen Ausdauersportler, die als Doper entlarvt wurden? Wieviele fallen Dir ein?
Wieviele gedopte Modellathleten?
Nur um das der Vollständigkeit halber klar zu stellen. Ich unterstelle keinem von beiden Doping, sondern zeige vielmehr auf wie zweckentfremdet diese ganze Diskussion ist. Aus meiner Sicht ist da ganz viel ungläubiger Neid enthalten, nach dem Motto: Wie kann dieses übergewichtige Pummelchen nur so erfolgreich sein, während wir uns alle ständig runterhungern? Da kann ja nur etwas nicht stimmen ...
Ich bin ein großer Blummenfelt-Fan und habe die Erklärung schon geliefert, warum er trotz augenscheinlicher Defizite besser ist als alle anderen. Er zeigt, dass trotz mittlerweile sehr hohem Niveau im Triathlon nach wie vor Athleten unterwegs sind, deren Talent für eine Einzelsportart nicht gelangt hat. Eine VO2max von über 80 wird die absolute Seltenheit im Triathlon sein. Im Radsport auf World-Tour Ebene ist das eher die Regel.
Tatsächlich sprechen Blummenfelts körperliche "Nachteile" sogar eher gegen Doping. Armstrong beispielsweise war für den Rundfahrtsradsport trotz großem Talent immer zu schwer, ebenso wie er es für den Lauf im Triathlon war. Erst durch "Superdoping" konnte er seine absolute Wattleistung steigern, dazu so viele Kilos abnehmen und seine relative Wattleistung damit auf ein unschlagbares Niveau bringen. Ja, zu der Zeit haben viele gedopt, aber niemand so professionell und unverschämt wie Armstrong.
Neid dürfte bei den wenigsten eine Rolle spielen, die über Blummenfelts Gewicht diskutieren, eher Verwunderung.
Ich finde es schon lustig, wie hier auf Teufel komm raus versucht wird, das Offensichtliche aus dem Spiel zu lassen und die wildesten Theorien aufzustellen, wie ein Blummentfelt trotz seines offensichtlichen Mehrgewichtes (welches übrigens gerade beim Streckenprofil in St. George ein richtiges Handicap sowohl beim Radfahren als auch beim Laufen war) und seiner wirklich schon mehr als offensichtlichen völlig unaerodynamischen Position auf dem Rad (was man aber mit aller Gewalt versucht, irgendwie zu relativieren) doch irgendwie besser sein kann als alle anderen Athleten, die natürlich von Trainingsmethodik allesamt keine Ahnung haben, weil nur die norwegischen Trainer den Stein der Weisen gefunden haben (und zwar so sehr, dass ein durch sie trainierter Athlet noch nicht mal die geringsten Anstalten machen muss, um zumindest halbwegs aerodynamisch auf dem Rad zu sitzen, um nicht offen zur Schau zu tragen, dass er mit wahrscheinlich 40 W mehr, die er bei gleicher Geschwindigkeit im Vergleich zu wahrscheinlich so ziemlich jedem Profi-Konkurrenten treten muss, trotzdem noch die gleichen Radsplits hinlegen kann).
Das erinnert mich doch schon ziemlich an die Armstrong-Zeiten, als die meisten seine überirdischen Erfolge auch mit allen Mitteln versuchten für absolut plausibel zu verkaufen.
Aber auch ein Indurain, der hier schon mehrfach als angeblich gutes Beispiel mit ähnlichen Anlagen wie Blummenfelt genannt wurde, hatte nach all dem, was man heute aus der Zeit weiß und wenn man sich einfach mal logisch Gedanken darüber macht, ob es normal sein kann, wenn z.B. jemand beim Stundenweltrekord 510 W(!) Durchschnittsleistung bringt, sicherlich keine weiße Weste.
Man kann sich aber natürlich trotzdem so lange alles schönreden, selbst wenn alle Indizien dagegen sprechen, bis das Idol irgendwann dann doch mal erwischt wird.