Habe heute früh mal wieder die pandemische Lage anhand der Worldometer-Zahlen und diverser zusätzlicher Quellen gecheckt.
Ich mach' das neugierdehalber meist nur einmal die Woche bezogen auf die Mittwochs- und Donnerstagszahlen, da diese erfahrungsgemäß meist am zuverlässigsten sind.
Am Wochenende gibt es in vielen Ländern eine Meldelücke, da weniger getestet und gemeldet wird, dafür sind dann oft die Montags- und z.T. auch die Dienstagszahlen zu hoch, da dann nachgemeldet bzw. der Teststau abgearbeitet wird.
Den USA entgleitet in vielen Bundesstaaten die Lage immer mehr: mit 73 000 Fällen wurden dort gestern soviele Neu-infekte gemeldet wie noch nie seit Beginn der Pandemie. Zweifellos ein eklatantes Versagen der dortigen politischen Führung, zumal es aktuell einen klaren Zusammenhang zwischen den besonders betroffenen republikanisch regierten Bundesstaaten und den relativ stabilen demokratisch geprägten und regierten Bundesstaaten gibt. Bei derart vielen Neuinfekten, wie in vielen Staaten der USA ist es aussichtslos, einzelne Neuinfekte noch nachzuvollziehen und Infektionsketten zu erkennen bzw. zu isolieren.
In Deutschland befinden wir uns dagegen nach wie vor in einer pandemisch betrachteten Bildebuchsituation mit
gerade mal knapp 600 Neuinfekten am gestrigen Donnerstag bundesweit. Da aber auch das der höchste Tageswert seit drei Wochen (also etwa seit der Sondersituation der Tönnies-Krise in Gütersloh) darstellt, habe ich dann trotzdem noch weiter recherchiert, woher die moderat erhöhte Neuinfekt-Zahl resultiert, da in den letzten Wochen die Zahl der Neuinfekte bundesweit meist um die 400/Tag lag.
Erster Verdacht wären ja z.B. rückkehrende Urlauber aus pandemisch stärker betroffenen Regionen, die das Virus erneut bei uns eintragen.
Ich habe dann die Tagesspiegel-Statistik nach besonders betroffenen Landkreisen geordnet und dann in der jeweiligen Lokalpresse weitergegoogelt. Aktuell am stärksten betroffen sind die Landkreise Bad Tölz, Euskirchen und Mettmann mit jeweils über 20 Neuinfekten pro 100 000 Einwohnern.
In Bad Tölz liegen die erhöhten Infektzahlen an einem Ausbruch in einer Gemeinschaftsunterkunft von Asylbewerbern, ebenso wie in Euskirchen, wo ebenfalls eine Flüchtlingsunterkunft einen Hotspot bildet, wobei dort noch hinzukommt, dass das Virus in die Unterkunft durch Jugendliche, die an einer Ferien-Kirchenfreizeit teilgenommen hatten, das Virus in die Unterkunft eingetragen hatten. Das unterstreicht nochmal exemplarisch, dass Kinder/ Jugendliche sehr wohl maßgeblich zum infektgeschehen beitragen können, obwohl sie selbst nur selten schwer erkranken. Und es gibt uns auch einen Vorgeschmack auf die Risiken, die mit der in Kürze erfolgenden Rückkehr zum Regelbetrieb in den Schulen auf uns zukommen könnten.
In Mettmann dagegen hängt der
Corona-Hotspot maßgeblich mit einer Hochzeitsfeier im großen Verbund zusammen, sowie mit einem Corona-Ausbruch in einer Kita in Velbert..
Man sieht, dass bei solchen moderaten Infektzahlen die Nachverfolgung durch die Gesundheitsämter gut funktioniert, und wenn das gegeben ist, dann kann man die Neuinfekte durch Verhängung lokaler Quarantäne-Maßnahmen auch gut unter Kontrolle bringen, ohne dass es zu einem neuen Flächenbrand, wie in vielen anderen Regionen der Welt kommt.