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4 Radtage Südbaden
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Südbaden
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Keine Flugreise
Deutschlands wärmste Gegend
Kilometer sammeln vor den Wettkämpfen
Traumhafte Trainingsstrecken
Training auf dem eigenen Rad
30.04..-03.05.2026
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Alt 01.10.2025, 13:40   #873
Hippoman
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Salve gente,

letzter Posting war hier am 29.08.2025, obwohl am 28.09.25 der Elbaman stattfand und unser "Kampfzwerg" hinter seinem bayrischen Triathlonkumpel Herbert Enzinger einen super zweiten Platz belegte....
Herzlichen Glückwunsch an Maxi!

Bei mir war es am 28.09.25 wahrscheinlich der letzte Start beim Elbaman.
Falls ich aber doch wieder mal bei meinem absoluten Lieblings-Triathlon starten sollte, dann nur noch auf der 226-Distanz, falls ich ohne gesundheitliche Probleme (mit dem Salzwasser im Meer stehe ich auf "Kriegsfuss"...)die 3,8-Schwimmstrecke im Meer packe...

Insgesamt waren es 7 Starts seit 2015 (4x226-Distanz und 3x"notgedrungen" die 113-Distanz), wo ich zum ersten Mal bei der 226-Distanz gestartet bin.

"Notgedrungen" deswegen, weil ich beim Schwimmen im Salzwasser seit meinem 2019-DNF nach der ersten Schwimmrunde nur noch 1 Runde ohne gesundheitliche Probleme durch das Salzwasser packe und mir noch 322 Elbaman-Kilometer (1000 minus 3x226=322) fehlten, um den Elbaman-Pokal zu bekommen bzw. in den Elbaman-Exclusive-Club (Infos unter www.elbaman.it) aufgenommen zu werden.

2019 mußte ich leider , nachdem ich in der ersten Schwimmrunde ein paar Schluck Salzwasser zu mir nahm, wegen Übelkeit das 226-Rennen vorzeitig abbrechen.
Ist mir bis dahin bei 28 Triathlons in der 226-Distanz noch nie passiert, auch wenn ich z.B bei meinen 3 Elbaman-Teilnahmen auf der 226-Distanz auch den einen oder anderen Schluck Meereswasser abbekam...
2019 war es aber absolut übel...

Es mußte nach dem DNF 2019 nach der ersten Schwimmrunde also ein Plan B her, damit der "maledetta coppa" ins Hause Hippoman kommen kann...
Demzufolge mußte ich halt noch "notgedrungen"dreimal beim Elbaman 73.0 starten, um die fehlenden Elbaman-Kilometer für mein Ziel zu bekommen.

Das war der absolute Hauptgrund, warum ich noch dreimal die 765 km-Strecke (Einfachstrecke von meinem Wohnort nach Marina di Campo/Elba) mit dem PKW gefahren bin...

Würde es nicht den Elbaman-Pokal bzw. die damit verbündene Aufnahme in den Exclusive-Club geben, wäre 2019 mein letzter Start beim Elbaman gewesen!!!

Wegen einer Mitteldistanz bin ich noch nie weiter wie 150 km mit dem PKW gefahren und mußte mir für die Teilnahme ein Quartier suchen...
Meine bisherigen MD-Teilnahmen waren bisher in der Nähe von meinem Wohnort (Belfort-Triathlon und der Gerardmer-Triathlon in Frankreich , sowie eine MD, welche in der Nähe von Freiburg stattfindet.






Ab sofort sind bei mir nur noch Wettkämpfe in Frankreich angesagt.
Ich liebe diese lockere Atmosphäre bei den französischen Events (Triathlons + Radmarathons).

Wobei ich aber auch nicht ausschließen möchte, nachdem ich mehrmals das beigefügte Foto (alles bekannte Gesichter von sehr sympathischen Menschen ...)von der Elbaman-Exclusive-Club-Zeremonie während der Siegerehrung am 29.09.25 angeschaut habe, dass ich eines Tages auch mal wieder bei der 226-Distanz beim Elbaman am Start bin...
Hier müßte ich aber, wie ganz am Anfang dieses Postings geschrieben, mein gesundheitliches Problem mit dem Meersalzwasser in den Griff bekommen.

Der mit dem FC St.Pauli-Shirt bin übrigens ich... ..
Ich starte seit vielen Jahren als sogenannter St.Pauli-Exiltriathlet aus dem Süden für den Kiezclub.
Vorher startete ich übrigens für den Verein, für den auch unser Cheffe mal gestartet ist...









Macht`s gut und meldet Euch zahlreich für den Elbaman 2026 an!
Ihr werdet es nicht bereuen!!!

Cari saluti.

Günni (alias Hippoman)
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www.koalahospital.org.au
Ein absolutes MUSS für jeden Aussie-Tourist in Port Macquarie (NSW) .
Auf der Homepage könnt Ihr (nicht nur die Aussie-Touristen...) erfahren, welch super Job für die Koalas gemacht wird!!!

https://thehippo.com

Geändert von Hippoman (02.11.2025 um 01:44 Uhr). Grund: Nachtrag
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Alt 02.10.2025, 11:46   #874
Kampfzwerg
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Zitat:
Zitat von Hippoman Beitrag anzeigen
Salve gente,

letzter Posting war hier am 29.08.2025, obwohl am 28.09.25 der Elbaman stattfand und unser "Kampfzwerg" hinter seinem bayrischen Triathlonkumpel Herbert Enzinger einen super zweiten Platz belegte....
Herzlichen Glückwunsch an Maxi!

Bei mir war es am 28.09.25 der letzte Start beim Elbaman.

Insgesamt waren es 7 Starts (4x226-Distanz und 3x"notgedrungen" die 113-Distanz).
Vielen Dank für die Blumen und Gratuliere zum Finish und zur Aufnahme in den Exclusive Club!
Das hast du dir wirklich hart verdient.

Ich schreib gerade schon an einem "kleinen" Bericht, aber die Insel bietet einfach zu viel Freizeitwert und dadurch sind die Tage zu kurz um schnell zwischendrin noch am Computer zu sitzen.

Kurze Vorschau: Es war ein langer, harter Tag, der nicht nur körperlich am Limit geendet hat. Zum Glück mit einem guten Ende für mich.
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Alt 15.10.2025, 20:05   #875
Kampfzwerg
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Elbaman Rennbericht – Teil 1, die Ruhe vor dem Sturm

Irgendwie haben die Tage vor dem Rennen doch etwas mehr Platz eingenommen, wie erwartet. Nachdem der Elbaman in meinen Augen mittlerweile mehr als das Rennen ist, will ich euch meine Eindrücke dann doch nicht vorenthalten.

Wie heißt es akutell so schön im Reich der Influenzer: Wir gehen rein

Reichen 8 Wochen fokussierte Vorbereitung für eine Langdistanz? Das war meine persönliche Storyline für den Elbaman 2025.

Das Jahr hatte einige Überraschungen für mich parat. Neue Arbeit im Mai, Umzug im Juli und was sonst noch so alles anfällt.
Da war das Training oft genug auch nur Nebensache.

Zusätzlich gab es im ersten Halbjahr einen verstärkten Lauffokus, welcher Mitte Mai mit einer Top15 Platzierung beim Rennsteig Supermarathon ein gutes Ende fand.
Dank 2 langwieriger Infekte im Januar und im März und einem Minimum an Laufkilometern hat sich die Regeneration und der Wiedereinstieg länger als erhofft gezogen.

Deshalb wurde schnell der Entschluss gefasst den Fokus voll auf den Elbaman zu legen und alle anderen Rennen durch Keysessions zu ersetzen.

Eine gewisse Unsicherheit blieb dann doch noch. Nicht nur, dass es ein gutes Ergebnis wird, sondern ob ich es überhaupt irgendwie sinnvoll und solide ins Ziel bringen kann.

Kurz zur Einordnung der Gedanken die Trainingskilometer von 01.01. - 28.09.
Schwimmen: 174 km
Rad: 4.030 km
Lauf: 1.347 km

Seit Juli waren es dann 2000 km am Rad und im Schnitt 45 Laufkilometer pro Woche.

Das Gefühl wurde, vor allem in den letzten 4 Wochen, nahezu täglich besser und die Zeiten im Training gingen in die richtige Richtung.
Erfahrungsgemäß wusste ich auch, dass ich aus wenig Umfang im Rennen als „One Shot“ richtig viel rausholen kann.
Der Raum für Fehler wird allerdings sehr gering und die Regeneration im Anschluss wird dann entsprechend länger dauern als mit dem doppelten Trainingsaufwand.

Genug gejammert, am Renntag ist es für alle gleich und die Ergebnisse wird nach Zeiten und nicht nach Trainingsaufwand, oder Lebensumständen erstellt.
Die Woche vor dem Rennen waren wir schon auf der Insel und konnten die ersten Urlaubstage genießen, bevor die Triathleten Marina di Campo in beschlag nahmen.

Das Rennwochenende startete dann schon fast traditionell mit der geführten Runde über die Radstrecke, inklusive Espressopause am höchsten Punkt der Radrunde.

Am Nachmittag holten wir dann die Startunterlagen und nach einem entspannten Kaffee am Hafen ging es dann zurück. Abendessen, entspannen, fertig.

Am Samstag gab es neben einer kurzen Vorbelastung in allen 3 Disziplinen dann nur noch das Einchecken und im Anschluss nach Marciana Marina zum Essen.
Den Abstecher nach Marciana Marina machen wir traditionell seit 2018. Einfach nochmal raus aus dem Trubel, weg von Swim-Bike-Run und gutes Essen genießen.

Zurück in Marina di Campo hab ich noch Frau und Kind ins Bett begleitet und mir dann noch 2 Kugeln Eis geholt.
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Alt 19.10.2025, 21:58   #876
Kampfzwerg
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Elbaman Rennbericht Nummer 2

Der Renntag:

Klassisch begann der Renntag mit dem Weckerklingeln um 4 Uhr.

Eine große Tasse Filterkaffee zum Porridge und die erste Ladung Bicarb in Tablettenform war das Frühstück.
Danach ging es daran die vorbereitete Verpflegung aus dem Gefrierfach zu nehmen und den Rest noch vorzubereiten.

Um 5:20 ging es dann in Richtung Wechselzone.
Nochmal alles checken, Akku ans Rad, Luft aufpumpen, Verpflegung ans Rad und zumindest nochmal 20 Minuten ein Bisschen bewegen.
Ein paar Meter traben und die Ruhe am Strand und in der Stadt genießen. Ein letztes Mal bevor das Chaos seinen Lauf nimmt.

Zurück am Auto nochmal die zweite Ladung Bicarb, danach dann in den Neo zwängen und langsam richtung Start aufbrechen.
Ein paar Meter Einschwimmen ist noch drin, bevor es in die Startaufstellung geht.
Das Meer ist spiegelglatt, es kann also wieder ein schnelles Schwimmen werden.

Der Start, wie jedes Jahr, ein Bisschen Chaotisch. Das Horn ertönt, ein kurzer Blick nach links, einer nach rechts. Ein paar Leute zucken, die ersten laufen los. Also scheint es der Start gewesen zu sein.
Die ersten Meter, ein Mix aus Laufen, Schwimmen, Delfinsprüngen. Jeder irgendwie anders. Ich versuche selber so früh wie möglich zu schwimmen und so schnell wie möglich aus der Masse nach vorne raus zu kommen.
Das gelang richtig gut und bis kurz vor der ersten Boje dachte ich, dass ich in Führung war. Dann sah ich, dass ein paar Meter weiter vorne jemand um die Boje schwimmt. Um die Lücke zu schließen war sie zu groß, also einfach den Rhythmus weiterschwimmen. Nach der zweiten Boje kurz die Möglichkeit über die Schulter zu checken wie viele noch an den Beinen hängen. 3 Leute, das passt.
Der Rest der Runde verlief relativ entspannt. Ich schwamm mein Tempo und keiner der anderen machte Anstalten vorbei zu wollen. Dann scheints zu passen.

Beim Landgang in die zweite Runde habe ich mich an zweiter Stelle unserer Gruppe eingereiht und so ging es zu 3. auf die zweite Hälfte. Zu Beginn noch kurz gerechnet, ob das passen kann was ich so gehört hatte 24:40 Minuten. Schon arg flott, naja, auch egal, weiter gings. Diesmal im Wasserschatten. Weniger Stress mit orientieren, mehr Stress, weil man immer schauen musste nicht zu nah dran zu schwimmen, oder die Lücke zu groß werden zu lassen.
Auch die zweite Runde lief relativ unspektakulär und den Sprint um den Ausstieg wollte ich mir nicht antun. So gings nach 49:50 Minuten als 3. aus dem Wasser. Ich vermute mal, dass die Schwimmstrecke um ca. 200 – 250 Meter zu kurz war.
Unter 50 Minuten wäre ein Träumchen, kann ich mir aber selbst bei den positivsten aller Umstände nicht vorstellen.
1,5 Minuten auf den Ersten war der Rückstand. Den haben wir beim Wechsel direkt gut gemacht und nachdem ich mir noch Socken angezogen und mir ein paar Sekunden mehr Zeit zum sortieren gegönnt hatte, ging es mit ca. 30 Sekunden Rückstand als Zweiter auf die Radstrecke.
Nicht ganz wie erhofft, aber definitiv wie es zu erwarten war.

Nachdem der Text schon wieder jeden Rahmen sprengt, gibt’s die Geschichte vom Radfahren in den kommenden Tagen.
Bilder folgen, nachdem ich sie in die entsprechende Größe umgewandelt habe.
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Alt 19.10.2025, 22:19   #877
Kampfzwerg
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Und die Bilder zum ersten Teil.
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Alt 20.10.2025, 10:22   #878
Samosa1989
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Danke für die spannenden Berichte! Ich freue mich schon auf die Fortsetzungen.
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Alt 26.10.2025, 23:08   #879
Kampfzwerg
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Der Renntag Teil 2:

So ging es also aufs Rad.
Das war definitiv die Wackeldisziplin, nicht nur was das Ergebnis angeht, sondern ob ich das Rennen überhaupt irgendwie halbwegs sinnvoll ins Ziel bringe. 4000 Trainingskilometer seit 01.01. sind nicht unbedingt eine grandiose Basis, dadurch, dass die Hälfte davon in den 10 Wochen vor dem Rennen absolviert wurden, konnte man es vielleicht noch mit beiden Augen zudrücken als solide Minimalvorbereitung durchgehen lassen.
Genug gejammert, spätestens mit dem Startschuss interessiert niemand mehr die Statistik und es zählt eh nur was am Platz passiert.

Die Spitze war schnell außer Sichtweite und so konnte ich dann doch etwas die Ruhe genießen, meinen Rhythmus finden und mich erstmal um die Verpflegung kümmern. Immer mit dem Wissen im Hinterkopf, dass bei der Vorbereitung, der Raum für Fehler im Pacing, oder in der Verpflegung nicht vorhanden ist.

So verging die erste Runde relativ unspektakulär.
4,5 Minuten nach Vorne, 5 Minuten Vorsprung auf Platz 3 nach 50 Kilometer. Bei Kilometer 60 gab es dann das erste von 2 Bicarb Gels. Fieses Zeug, wenns um den Genuss geht, die Wirkung ist aber grandios.
Runde 2 und 3 war dann relativ voll, weil sich die Mitteldistanzstarter auf die Strecke gingen. und das Windschattenverbot (was auf der Strecke eh irrelevant ist) und das Rechtsfahrgebot wurde äußerst großzügig ausgelegt.
Das hat dann auch zu manch spannender Situation geführt.
Der Vorteil war, dass man nicht mehr ganz so alleine war.
Zusätzlich kann ich mich nicht beschweren, da ich ab Kilometer 25 ein Begleitmotorrad hatte, dass so ein Bisschen den Verkehr vor mir regeln konnte.
So ging es weiter relativ unspektakulär. Der Abstand nach vorne wurde immer größer, der Vorsprung auf den 3. kleiner, aber nie so, dass er in Sichtweite kam, wenn ich mich doch mal umdrehte.
Also lag weiterhin der Fokus auf flüssiges fahren, gut verpflegen und hoffen, dass der Mann mit dem Hammer nicht hinter irgendeiner Kurve wartet und mir massiv eins über die Rübe zieht.

Zu Beginn der letzten Runde hatte ich noch eine spannende Situation mit einem Schweizer Autofahrer.
Dieser meinte er müsse bei Gegenverkehr überholen, wenn ich gerade noch einen Radfahrer überhole.
Seiner Beifahrerin hätte ich ohne Probleme den Coffee ToGo und das Cornetto aus den Händen greifen können.
Zum Glück ist nichts passiert, der Puls war aber kurzzeitig dann doch mal auf Anschlag.

Ansonsten war die Runde wieder entspannter zu fahren und ich zählte innerlich schon die Kilometer rückwärts, denn die Beine wurden langsam schwerer.
Bei Kilometer 150 gabs nochmal ein Bicarb Gel bevor es das letzte Mal Richtung Marciana zum höchsten Punkt der Strecke ging.
Da wurde es nochmal richtig zäh und ich war irgendwann froh als ich oben durch den Ort fahren konnte und in die Abfahrt Richtung Meer abbiegen konnte.
Runter ans Meer, das leicht wellige Stück bis zur letzten Verpflegungsstelle. Dort gab es nochmal 2 Flaschen Wasser, zum kühlen und nochmal ordentlich trinken, über die letzte Welle und dann mit Schwung in die zweite Wechselzone.

Dort bin ich dann tatsächlich immer noch an Position 2 angekommen, erhofft, aber definitiv nicht so erwartet.
Rad aufgehängt, Laufbeutel geschnappt und ab ins Wechselzelt.
Schuhe an, Kappe auf, Verpflegung in die Hände und ab ging es auf die Laufstrecke.

Vom Dritten war noch nichts zu sehen, das passt schon. Der Erste hat mehr als 20 Minuten am Rad raus gefahren, wenn nichts passiert, wird da nichts mehr passieren.

Für die Statistiker und Zahlennerds:
3. schnellste Radzeit
5:55 Stunden
183 km
2900 hm
205 Watt im Schnitt
228 Watt NP
760 g Kh Gesamt inkl 2x Bicarb Gel

Bilder gibt es leider nicht wirklich viele, da ich aktuell noch nicht auf mein Kundenkonto für den Fotoservice zugreifen kann.

Bild 4 zeigt sehr schön die besondere Charakteristik des Rennens. Wer schön gleichmäßige Power aufs Pedal bringen will, sollte sich überlegen ob es das richtige Rennen ist. Wer es schafft sich in den Abfahrten gut zu erholen, der hat definitiv Vorteile.

Das war es erstmal für heute Abend. Der Lauf folgt dann die Tage.
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Alt 02.11.2025, 22:02   #880
Kampfzwerg
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Elbaman Teil 3 - This is the end?

Ich schulde noch den dritten Teil des Rennberichts vom Elbaman.

Es ging also an Position 2 auf die Laufstrecke. Auch wenn die Beine nicht mehr taufrisch waren fühlten sich die ersten Kilometer trotz allem richtig gut an und ich hab schnell mein Tempo gefunden.
Wie immer im Rennen war ich auch diesmal wieder ohne Uhr unterwegs und so konnte ich zum Glück nicht sehen, dass ich mal wieder etwas optimistisch unterwegs war, zumindest was die Splits anging.

6 Runden mit jeweils 3 Wendepunkten galt es zu laufen. Perfekt um in regelmäßigen Abständen einen Blick auf die Konkurrenz werfen zu können.
Eher nicht so gut, zumindest mental, wenn man weiß, dass der Verfolger mit einem 6. Platz aus Zofingen im Gepäck angereist ist. Nein, nicht AK, sondern Elite/Gesamtwertung.
Der Mann kann also laufen, vor allem auch nach anspruchsvollem Radfahren.
Nachdem in der ersten Hälfte des die Strecke traditionell noch relativ voll ist, weil sich die MD und LD vermischen, hatte man eh keinen Überblick und ich habe geschaut, dass ich mich auf mein Rennen konzentrieren kann. Heißt, kühlen, Wasser trinken und nichts unvernünftiges machen.

Die Stimmung an der Strecke war super und ab km 8 hatte sich der Magen auch wieder soweit erholt, dass ich mit der geplanten Verpflegung starten konnte.
Eine kleine Flask mit 100 g KH und ein Gel gab es für den ersten Halbmarathon.
Dazu Wasser von den Verpflegungsstellen und Schwämme zum kühlen.

Die ersten beiden Runden gingen richtig gut weg und ich konnte auch den Abstand nach vorne ein Bisschen reduzieren. "Bitte bloß nicht überrundet werden" war da noch die Devise.

In der Dritten Runde wurden die Beine langsam etwas schwerer und die Strecke etwas leerer.
Der Drittplatzierte hat da noch richtig stark ausgesehen und ich war mir sicher, dass er in dem Moment richtig Boden gut macht und mich noch vor Kilometer 30 überholen wird.
So hab ich mich auch zu Beginn der Dritten Runde schon nach dem Rückstand des Viertplatzierten erkundigt.
Da waren meine Leute dann doch etwas verwirrt. Im Gegensatz zu mir haben Sie mitbekommen, dass der Vorsprung auf P3 in den ersten beiden Runden von 2 auf 5 Minuten angewachsen und in der dritten Runde konstant geblieben ist.
Platz 4 war zu dem Zeitpunkt 40 Minuten zurück.
Also irgendwie alles in Kontrolle, oder halt auch nicht.

Gefühlt war es spätestens ab Kilometer 25 eine Mischung aus angeschossenem Reh und sterbenden Schwan. Die Realität sah so aus, dass ich auch in der zweiten Runde, entgegen des Gefühls, immer noch der schnellste aus den Top3 in den Laufschuhen war.
Also weiter wie bisher. Einen Schritt vor den anderen, kühlen und das Essen nicht vergessen.
Die Stimmung war die ganze Laufstrecke super und anscheinend haben die Auftritte in den vergangenen Jahren doch für einen gewissen Grad an Bekanntheit gesorgt.
Selbst aus den Kaffees und Läden entlang der Strecke konnte ich meinen Namen und Anfeuerung/Aufmunterung in unterschiedlichen Sprachen hören.

Die Abstände blieben jetzt halbwegs konstant und zu Beginn der letzten Runde wurde dann nochmal abgeklatscht. Spätestens jetzt keimte etwas Hoffnung, dass ich den zweiten Platz doch durch bring.

It's not over until it's over.
Die 5 Euro fürs Phrasenschwein habe ich dann auf jeden Fall nochmal richtig fies vorgehalten bekommen.
Ab Kilometer 39 gab es ein leichtes ziehen im Magen, kurz darauf wurden die Beine richtig schwer, der Fokus lies langsam nach und die Konzentration wurde immer schwerer.
Das kann doch nicht sein, keine 3 Kilometer mehr und mich streckt ein ausgewaschener Hungerast nieder?

Gut, ein Gel hatte ich noch in der Tasche, jetzt war nur die Frage. Ohne Wasser hätte mit Sicherheit mein Magen komplett die Grätsche gemacht. Einzige Möglichkeit, hoffen, dass es bis zur Verpflegungsstelle kurz vor km 41 reicht, oder es wird eine seeehr lange Zielgerade.

Also, nochmal zusammenreißen, an der Promenade entlang die schöne Lauftechnik auspacken (also was davon noch übrig ist), zwei 90 Grad Kurven, eine Gerade und dann kommt die (hoffentlich) rettende VP.
Ging auch soweit gut. Noch kurz überlegt, ob die Cola nicht sinnvoller wäre als das Gel, dann aber vernünftig geblieben und die Plastikverpackung 100 Meter vor dem Tisch mit den Wasserbechern aufgerissen, Inhalt reingedrückt und mit 2 Bechern Wasser runtergespült. Ging sogar noch ganz gut runter, vielleicht war aber auch eh schon alles egal.
Noch schnell einen Schwamm über dem Kopf ausgedrückt und weiter ging es auf die letzten 5 Minuten.
Wenn es jetzt nicht reicht, hab ich wenigstens alles versucht.

Viel kleiner ist der Vorsprung nicht geworden und der Körper hat sich wieder etwas frischer angefühlt (also so frisch wie es halt nach 9:45 Stunden Renndauer geht) und ich war mir ziemlich sicher, dass ich auch den letzten Kilometer noch gut rum bring.

Einmal noch an der Promenade entlang, 2x 90 Grad, kurz durch die Stadt, noch einmal 90 Grad rechts und dann durchs Ziel.
Platz 2 - müde, glücklich, Körper leer, Kopf leer, alles auf der Strecke gelassen.
Mehr war an dem Tag nicht drin und der Körper hat genau bis zur Ziellinie durchgehalten, bzw alles was der Körper nicht alleine geschafft hätte, hat der Kopf geregelt.

Da steht die Familie, der kleine freut sich seinen Papa wieder zu haben. Alle sind happy, ich selbst muss erstmal klar kommen und den Tag sacken lassen.

Kurz darauf kommt der Drittplatzierte ins Ziel.

Freude, Fotos, Gratulationen, Interview.

Danach gehts in die Zielverpflegung. Erstmal ein frisch gezapftes Bier, dann ein Focacchia mit Mortadella und eine Portion Nudeln, dazu nochmal 2 Becher Hopfenkaltschale, kühl und frisch. Zielverpflegung können sie auf jeden Fall.

Danach Familie einsammeln und an der Strecke was ordentliches Essen.
Rad holen und ins Auto verladen, die Familie heim bringen, duschen und dann nochmal an die Strecke.

Mit eisernem Willen kämpfen sich noch einige Leute Schritt für Schritt über die Laufstrecke.
Ich hole mir ein Eis, suche mir einen ruhigen Platz in der Nähe des Starts und genieße einfach ein Bisschen Ruhe.

Noch 2 Freunde ins Ziel begleitet, dann ist der Tag vorbei. Mitternacht bekomme ich nicht mehr mit.

Am nächsten Tag erstmal Kaffee und Vanillebrioche am Hafen, danach zur Siegerehrung. Wie immer ein würdiger Abschluss eines großartigen Wochenendes bei bestem Wetter.
Im Anschluss gibts Urlaub, viel Kaffee, ein Bisschen Eis, ein Bisschen wandern und baden.

Ob es den Elbaman in der Form auch zukünftig noch gibt hat Marco offen gelassen. Bald soll es Neuigkeiten geben.

Auch wenn ich mittlerweile befangen bin, weil der Elbaman für mich nicht mehr nur wie ein Heimrennen, sondern definitiv ein Heimrennen fernab der Heimat ist, wäre es unfassbar schade, wenn die 20. Edition die letzte gewesen sein sollte.
Wenn es eine 21. Version geben wird, ich bin fix mit dabei.

Wer es bis hierhin geschafft hat, wird mit ein paar Statistiken zum Lauf belohnt:
6 Runden - 18 Wendepunkte
42,2 km laut Strava
3:02 Stunden
2. Beste Laufzeit
1. Hälfte 1:25 Stunden
2. Hälfte 1:37 Stunden
260 g KH (85 g/ h)

kurzer Disclaimer. Der schnellste Läufer (2:52 h, Gesamt Platz 4) ist letzte Woche beim Venedigmarathon 2:28 Stunden gelaufen.

Bilder kommen gleich übers Telefon.

Wer es bis hierher geschaftt hat, vielen Dank fürs lesen.
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