@FuXX:
Ich finde du verharmlost und redest die Gefahren ständig schön, vielleicht, weil du Triathlon zu sehr magst. Das bringt keinen weiter. Rede doch mal mit "normalen" Menschen. Der Glaube, dass Triathleten ebenso voll sind wie Radfahrer, hat sich schon ziemlich tief festgesetzt. Daher glaube ich, auch wenn 99% aller Triathleten sympathische Menschen sind und kaum einer der Champions dopen würde, Verharmlosung oder Relativierung nichts bringt. Ich vermute, dass Profi-Triathleten in ihrem eigenen Sinne bald mehr tun müssen, als zu sagen "Ich wurde noch nie positiv getestet" oder "Ich bin sauber" und dabei unschuldig gucken.
Das hat nichts mit schönreden zu tun. Ich würde tippen die Hälfte der Top10 in Kona ist gedopt. Einfach frei raus getippt, Bauchgefühl. Das finde ich alles andere als schön.
Aber aus Abschätzungen ergibt sich für mich eben der Schluss, dass es auch ohne Doping für ganz weit vorne reichen kann. Daher wehre ich mich dagegen zu sagen, dass alle voll sind, da ich lieber 9 Schuldige nicht verurteile als einen Unschuldigen fälschlich zu beschuldigen. Dazu kommt noch, dass ich eben Leute kenne die vorne dabei sind, bei denen ich mir sehr sicher bin, dass sie sauber sind und denen gegenüber ich es einfach unfair finde, genau wie Docci das bzgl. Normann so empfindet.
Eine fatalistische "alles Betrüger" Einstellung bringt einen übrigens genauso wenig weiter wie eine rosa Brille. Realistische Einschätzungen sind aber eben schwerer zu treffen als mit der großen Keule alles klein zu hauen.
Ob die öffentliche Meinung dahin geht, dass eh alle voll sind, ist mir dabei völlig egal. Wer interessiert sich schon für Triathlon? 99,9% der Leute haben keine Ahnung von diesem Sport. Aber die Sportler sollten doch ein Interesse daran haben realistisch einzuschätzen wie es um die Sauberkeit im Sport steht.
Die Möglichkeit des Unschuldsbeweises gibt es IMHO nicht, es sei denn die Leute leben im Big Brother Container, das kann's aber auch nicht sein.
FuXX
PS: Ich bin doch gerade derjenige der sagt, dass es nix bringt von den Pros zu verlangen, dass sie sagen sie seien sauber.
Wie immer ist es schwierig, mit dir eine Meinung zu bilden. Aber ich finde das gut, weil nur durch konstruktive und kontroverse Diskussionen Ergebnisse erzielt werden können.
Wie immer trägst du auch meistens vernünftige Argumente zur Unermauerung deiner Meinung vor.
Was ich aber nicht gelten lasse, ist die Argumentation, dass Triathleten eben Individualisten sind, und es nicht möglich ist, gedopte Sportler auszufiltern, weil die unter sich bleiben.
Vorausgesetzt, Normann, Faris, Kai H. usw. wären alle sauber. Was hindert sie daran, sich zusammenzuschließen, und z.B. eine Task Force gegen Doping zu bilden.
Sicherlich ist damit kein Beweis erbracht, dass sie sauber sind, aber gerade unter dem Aspekt der aktuellen Lage, würde es das Bild des Sportlers doch erheblich verbessern.
Alle Vorschläge: (Gesetzesentwürfe, Änderungen der Regelwerke usw. usw. ) werden von "anderen" gemacht. Von den Sportlern selbst hört man lediglich, ich bin sauber, ihr könnt mich testen so oft ihr wollt. Für mich ist das nur passives reagieren.
Aktives Handeln kam (bisher) von noch niemanden.
Und hier sprech ich gerade Normann und Faris an. Beide haben (vermutlich) finanziell ausgedient und den entsprechenden Status in der Öffentlichkeit. (man bedenke die enorme öffentliche Reaktion auf Faris´ Brief)
Und nochmal gesagt: Mir würden sofort eine Menge Dinge einfallen, welche die beiden veranlassen könnten, um das Ansehen des Triathlons erheblich zu verbessern.
Denn vielleicht hast du ja recht, und ein Großteil der Zeiten kann ungedopt erreicht werden, und vielleicht ist auch ein erheblicher Teil der Athleten ungedopt.
Aber diese Möglichkeit der Öffentlichkeit glaubhaft zu machen, dafür wird seitens des Athleten (fast) gar nichts unternommen.
Und dafür gibt es keine Entschuldigung, bis auf die Angst, dass die eigene Weste doch nicht so sauber ist.
Sorry, ist OT und Erbsenzählerei aber den Ausdruck "passives Reagieren" finde ich klasse...
__________________ „friendlyness in sport has changed into pure business“
Kenneth Gasque
Zum Thema "Preisgestaltung Ironman":
"Schließlich sei Triathlon eine exklusive Passion, bemerkte der deutsche Ironman-Chef Björn Steinmetz vergangenes Jahr in einem Interview. Im Zweifel, so sagte er, müsse man sich eben ein neues Hobby suchen."
Ich muss mich mal ein bissel dem FuXX und dem Docci anschließen. Ich kenne einige Leute die in Ihrem Sport(Rudern, Laufen, Kurztri) entweder nationale bzw. internationale Spitze waren/sind. Und von denen sind einige der Meinung das die Leistungen als auch deren Schwankungen(Landis,letzte Tour, ich weiß der ist ein blödes Beispiel) in Ihren Sportarten sauber durchaus möglich sind.
Ich kenne einige Leute die in Ihrem Sport(Rudern, Laufen, Kurztri) entweder nationale bzw. internationale Spitze waren/sind. Und von denen sind einige der Meinung
Und Du kannst natürlich beweisen, dass die alle sauber sind
Ob die öffentliche Meinung dahin geht, dass eh alle voll sind, ist mir dabei völlig egal. Wer interessiert sich schon für Triathlon? 99,9% der Leute haben keine Ahnung von diesem Sport.
die wahrheiten werden in den medien gemacht, nicht von sportlern.
die medien übertragen das dann ihrerseits wirksam auf die allgemeinheit - interesse, ahnung, sachverstand beim adressaten spielen dabei keine rolle. plakative botschaften bilden meinungen und images.
das image des triathlon verrutscht zunehmend in richtung der auffassung über den radsport: die müssen alle randvoll sein. anders ist die leistung der LD athleten nicht greifbar.
unerheblich ob das stimmt, egal wie fundiert das ist.
das hat konsequenzen für alle triathleten, nicht nur für die ganz vorn und nicht nur für langdistanzler. dessen kann man sich nicht entziehen oder einfach die augen verschließen. wenn man eine ehrliche anti-doping botschaft hat, hat man keine wahl - man muß sie öffentlichkeitswirksam platzieren. aktiv und immer wieder. auch wenn man ja nur über sich selbst reden kann.
und da muß jede/r mitmachen. sonst steht der triathlon bald noch weiter in der ecke.
die öffentlichkeit sind wir alle.
Wie immer ist es schwierig, mit dir eine Meinung zu bilden. Aber ich finde das gut, weil nur durch konstruktive und kontroverse Diskussionen Ergebnisse erzielt werden können.
Wie immer trägst du auch meistens vernünftige Argumente zur Unermauerung deiner Meinung vor.
Diskutieren macht Spaaaaß - was wohl meine hohe Postingszahl erklärt...
Zitat:
Was ich aber nicht gelten lasse, ist die Argumentation, dass Triathleten eben Individualisten sind, und es nicht möglich ist, gedopte Sportler auszufiltern, weil die unter sich bleiben.
Das hab ich auch gar nicht gesagt. Ich habe Bezug darauf genommen, dass Drullse sagte, dass alle Athleten genau wissen was läuft und Tipps zur Aufdeckung geben könnten, wenn sie nur wollten. Ich glaube, dass die meisten Tri Pros zwar Verdachtsmomente gegen andere haben, aber eben nicht exakt wissen wie jemand dopt, von Beweisen mal ganz zu schweigen. Bei einem Radprofi sieht das hingegen vermutlich anders aus, die wissen genau was im Team läuft und könnten wohl auch genaue Hinweise liefern. Ein Triathlon Profi wie Faris oder Normann weiß aber eben nicht so viel genauer als wir, was irgend ein anderer Pro vll nimmt. (Gerüchte kommen ja schließlich auch bei uns an, oder?) Sprich: Sie können niemanden outen, da dazu die Datengrundlage gar nicht vorhanden ist. Also kann man ihnen das nicht vorwerfen.
Zitat:
Vorausgesetzt, Normann, Faris, Kai H. usw. wären alle sauber. Was hindert sie daran, sich zusammenzuschließen, und z.B. eine Task Force gegen Doping zu bilden.
Sicherlich ist damit kein Beweis erbracht, dass sie sauber sind, aber gerade unter dem Aspekt der aktuellen Lage, würde es das Bild des Sportlers doch erheblich verbessern.
Wie soll denn diese task force aussehen? Was sollen die machen? Wie gesagt, die Unschuld lässt sich nicht wirklich beweisen. So eine task force wäre kaum mehr als eine Seifenblase, eine marketing Aktion.
Zitat:
Alle Vorschläge: (Gesetzesentwürfe, Änderungen der Regelwerke usw. usw. ) werden von "anderen" gemacht. Von den Sportlern selbst hört man lediglich, ich bin sauber, ihr könnt mich testen so oft ihr wollt. Für mich ist das nur passives reagieren.
Das stimmt ja nicht, diverse Sportler haben zum Beispiel zusätzliche Tests gefordert, DNA Proben, Blutvolumen etc. - Jens Voigt macht das zum Beispiel auch gern. Umgesetzt wird sowas meist nicht. Es wurde auch schon gefordert Proben einzufrieren und nach Jahren nachzutesten (IMHO eine der sinnvollsten Methoden), aber umgesetzt wird wenig.
Zitat:
Aktives Handeln kam (bisher) von noch niemanden.
Und hier sprech ich gerade Normann und Faris an. Beide haben (vermutlich) finanziell ausgedient und den entsprechenden Status in der Öffentlichkeit. (man bedenke die enorme öffentliche Reaktion auf Faris´ Brief)
Und nochmal gesagt: Mir würden sofort eine Menge Dinge einfallen, welche die beiden veranlassen könnten, um das Ansehen des Triathlons erheblich zu verbessern.
Denn vielleicht hast du ja recht, und ein Großteil der Zeiten kann ungedopt erreicht werden, und vielleicht ist auch ein erheblicher Teil der Athleten ungedopt.
Aber diese Möglichkeit der Öffentlichkeit glaubhaft zu machen, dafür wird seitens des Athleten (fast) gar nichts unternommen.
Und dafür gibt es keine Entschuldigung, bis auf die Angst, dass die eigene Weste doch nicht so sauber ist.
Wie soll es denn gehen? Mir fallen nur Möglichkeiten ein, die zwar beim RTL Zuschauer helfen mögen, aber jedem der länger drüber nachdenkt wird auffallen, dass die Möglichkeit zu dopen immer besteht. 100% ausrotten kann man das nicht. Also wird auch immer jemand dopen und es wird immer Leute geben die sagen "alle sind gedopt". Man muss schon sehr leichtgläubig sein, wenn man jemandem glaubt, nur weil er die ganze Zeit trommelt und krakelt, was denn alles getan werden solle.
Es kann nur versucht werden es den Dopern so schwer wie möglich zu machen, aber spätestens mit dem nächsten nicht nachweisbaren Derivat wird wieder gedopt werden. (einfrieren wäre wirklich was tolles, nur eben auch aufwendig)
wenn man eine ehrliche anti-doping botschaft hat, hat man keine wahl - man muß sie öffentlichkeitswirksam platzieren. aktiv und immer wieder. auch wenn man ja nur über sich selbst reden kann.
und da muß jede/r mitmachen. sonst steht der triathlon bald noch weiter in der ecke.
die öffentlichkeit sind wir alle.
Es ist ja schon richtig, dass man mit ständiger Wiederholung Menschen von etwas überzeugen kann - hier kann man wieder Jens Voigt anführen. (wird ja auch in der Werbung so gemacht)
Allerdings klappt das nur mit oberflächlich Interessierten. Diesbezüglich habt ihr natürlich recht - immer schön statements losballern.
Aber darum ging es mir ursprünglich gar nicht. Die Leute hier im Forum beschäftigen sich alle viel mehr mit Ausdauersport als der Normalbürger. Da sollte doch auch ein realistisches abwägen zwischen den Extremen möglich sein. Und um wieder back on-topic zu kommen: Nur weil jemand mal nen Leistungstest bei Heinrich gemacht hat ist er noch lange kein Doper, hat er die "Zusatzleistungen" in Anspruch genommen, dann schon. Aber egal was ablief, in einem statement zur Personalie Heinrich würde sowieso stehen, dass er nur seine hervorragenden medizinischen Kenntnisse abseits des Dopings eingebracht hat. Das kann durchaus sein, vll war es auch anders, aber die Forderung nach Stellungnahmen diesbezüglich ist doch irgendwie sinnlos - wir können es eh nicht prüfen. Also sind statements zur Meinungsbildung ungeeignet, wenn auch vll als marketing Maßnahme sinnvoll.