gibt wieder nen Presseartikel:
aus FNP:
http://www.rhein-main.net/sixcms/list.php?page=fnp2_news_article&sv[id]=4934501
Protest: Anlieger gängelt die Stadt
Frankfurt. Gegängelt, geknebelt und um manchen urbanen Genuss gebracht fühlt sich Ardi Goldman. „Dass Einzelpersonen öffentliche Veranstaltungen wie den Ironman am kommenden Sonntag, aber auch den Weihnachtsmarkt, das Museumsuferfest oder Konzerte auf dem Opernplatz blockieren oder so beschneiden können, dass sie ihres Charakters beraubt werden, ist unerträglich und inakzeptabel“, sagt Goldman. Der gelegentlich als „Mister Hanauer Landstraße“ titulierte Frankfurter Großinvestor und bekennende Party-Löwe zeigt sich fassungslos über die aktuelle Kontroverse, die ein Anlieger-Ehepaar des Römerbergs dem Ironman-Veranstalter Kurt Denk und der Stadt Frankfurt aufzwinge. „Seit der Ironman in Frankfurt stattfindet, ist das Ziel dieser Triathlon-Großveranstaltung auf dem Römerberg – für die Sportler wie für Zuschauer ein echter Höhepunkt. Nun soll, weil es diese zwei Anwohner so wollen, in diesem Jahr um 22 Uhr Schluss sein mit der Party am Ziel: Keine Musik mehr, keine Lautsprecheransagen, kein Applaus für die ankommenden Athleten. Das ist völlig inakzeptabel“, so Ardi Goldman. „Der Ironman ist doch kein Kindergeburtstag.“
Die Debatte mit besagtem Anlieger um öffentliche Veranstaltungen auf dem Römerberg entzündet sich am Lärm und ist ein jahrelang erprobter Dauerbrenner. Im Jahr 2000 beendete die Stadt einen Rechtsstreit mit dem Beschwerdeführer durch einen Vergleich und Zahlung eines sechsstelligen Betrags. Genaueres ist von der Stadt dazu nicht zu erfahren. Auch eine Magistratsanfrage Goldmans im Oktober 2007, in welcher Größenordnung sich die Zuwendungen der Stadt an die Römerberg-Anlieger bewegten, blieb bislang unbeantwortet.
Eine Begrenzung auf 80 Veranstaltungstage auf dem prominenten Platz vor dem Rathaus sieht der Vergleich auch vor. Der Lärmpegel darf maximal 75 Dezibel erreichen. An fünf Tagen pro Jahr sind Veranstaltungen bis 22 Uhr ohne Festsetzung eines Lärmpegels möglich. „Als Bewohner und Genießer Frankfurts weigere ich mich, dies weiter hinzunehmen“, schimpft Goldman. „Zum einen werden die Entschädigungen aus Steuergeldern an Einzelpersonen gezahlt, die das städtische Leben nach Kräften behindern. Zum anderen wird mir als Bewohner der Stadt mit kastrierten Veranstaltungen jedwede Urbanität genommen.“
Ob der Ironman an diesem Sonntag Beschränkungen in der Zielzone unterliegt, wollte Veranstalter Kurt Denk gestern nicht sagen. Er habe etliche Gespräche mit Oberbürgermeisterin Petra Roth geführt und erhebliches Verständnis für seine Interessen gefunden. „Das entscheidende Gespräch findet am 10. Juli statt“, so Denk.
Goldman verweist auf Nachbarstädte, die den Ironman gern hätten. Für Frankfurt würde die Abwanderung der Triathlon-Veranstaltung einen „nachweisbaren Verlust von mindestens 20 Millionen Euro“ bedeuten. Kaum zu beziffern sei der Imageschaden.
„Das Recht des Einzelnen, seine Ruhe zu haben, wird auf Kosten Tausender missbraucht“, findet Goldman. Er hat deshalb jetzt rund 100 Briefe geschrieben. Die Adressaten seien „einflussreiche und engagierte Frankfurter Persönlichkeiten und Einrichtungen“. Eine Initiative wolle er mit ihnen gründen, um „das Gegängeltwerden einer ganzen Stadt durch Einzelne zu beenden.“ (enz)