Zitat:
Zitat von Tscharli
ich denke mal dein Kontrahent hat aufgegeben, somit gehst du als Sieger hervor.
Sozusagen den Sturstenpokal gewonnen 
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Moooment!
Nur weil Drago aktuell Oberwasser hat, ist Rocky ja noch lange nicht ausgeknockt!
Grippewelle, Hautkrebs oder akuter Brechdurchfall - irgendeine Kleinigkeit scheint ihn/sie aktuell ein klein wenig zu handicappen.
Aber ich vertraue auf die magische Kraft des Frühlings und ein Comeback!
Bis es soweit ist, eine Story aus verdammt alter Zeit...
In den tiefsten Wäldern Thüringens trainierte ich als Teenager mit meinem Vater wie ein Bekloppter für die Spartakiaden und Meisterschaften. Um die knüppelharten Teilnahmenormen zu erfüllen (09.25 Minuten/3 Kilometer für 14 Jährige, 53 Minuten über 15 Km für 15 jährige oder später 6:10 Minuten über 2km Hindernis für 16 Jährige usw.) bauten wir uns eine ca. 500 Meter Trainingsrunde für Tempoläufe in den Wald - 200 Meter bergan, 200 Meter mit drei "Hürden" quer über den Weg, 100 Meter bergab, die Grundlage bildete allerbester Thüringer Wanderweg.
Am Anfang nahmen wir "Natur"-Material für die Hürden wie auf den ersten Seiten des Tatsachenberichts aus Kleve hier ausführlich dokumentiert.
Und jede Woche waren die Hürden weg - Meister Kleve kann das um 1986 ja noch nicht gewesen sein, MTB war damals im Osten noch nicht erfunden und die paar Wanderer sollten froh sein, dass wir die grünen Balken für die Wegmarkierung nicht von den Bäumen abgetrennt hatten.
Noch nicht!
Nachdem wir es mehrmals notdürftig (und wie vorher auch in/um Kleve dokumentiert) wieder gerichtet hatten, war es ein paar Tage darauf wieder mutwillig zerstört und zerknickt - genau wie unsere kleinen Läuferseelen.
Eines Tages fasste mein Vater - im zivilen Leben Uniprofessor, am Abend im Wald in geflickten Baumwollhosen, Stoppuhr und mit Germinalaufschuhen ein Urvieh - den BESSCHLUSS:
Wir bauen jetzt solide!
Balken, die vor dem örtlichen Möbelwerk auf irgendeine sinnlose Verschwendung als zukünftige VEB Schrankwand rum gammelten, wurden nach Sonnenuntergang mit dem Nachbarn (er war Kraftfahrer und hatte einen W 50 - LKW) "ausgeliehen" und in's "Waldstadion" verbracht, wir buddelten die Hürden dermaßen tief in den Wald, dass die flachwurzelnden Fichten vor Neid am Liebsten genadelt hätten.
Dann die Querbalken drauf - Nägel sind was für Anfänger, es mußten Schrauben sein.
Und natürlich wurden die verwirrenden Wanderzeichen fachmännisch von den Bäumen entfernt und quer durch den Wald abseits des Stadions wieder angenagelt.
In dieser Saison war dann Ruhe im Busch - bis der Forstbetrieb mit schwerem Gerät anrückte und den kompletten Weg inklusive der in liebevoller Kleinarbeit errichteten Festungssperren umackerte...
Erst jetzt, nachdem es ein Gleichgewicht der Waffen gab, haben wir aufgegeben - es gab ja keinen Weg mehr, den wir hätten schützen können.
War eine schöne Saison - und ich baue auf eine baldige Fortsetzung bei der epischen Schlacht um das Stückchen Waldweg in Kleve!!!