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Zitat von flaix
als BWL Prof würde ich daraus eine Vorlesung über die Macht der Marke machen. Ein aussergewöhnlich anschauliches Beispiel für irrationales Konsumentenverhalten aufgrund einer starken Markenbotschaft.
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Ironman ist auch eine Marke, die sehr sehr behutsam gewachsen ist. 1983 gab es die ersten Qualifier in den USA, fünfzehn Jahre später gab es
acht in den USA und
sechs außerhalb. Nochmal zehn Jahre später - kurz vor der Übernahme durch Providence - waren es zweiundzwanzig über die volle Distanz und einige 70.3 als Qualifier für Hawaii. Heute gibt es 39 Qualifier für Hawaii.
Wenn ein Rennen "gestorben" war und/oder den Veranstalter wechselte, wurde es unter von einem neuen Lizenznemer zwar woanders ausgerichtet - der Name blieb aber in der Regel gleich (siehe Ironman Japan, Ironman South Africa, Ironman Australia, Ironman New Zealand, Ironman Canada, u.v.m.) - womit für das Image der Marke Kontinuität vorgegaukelt wurde. Fehlschüsse wie New York, Regensburg, Südkorea, Kalifornien, Lake Tahoe, China, etc. gingen so unter.
Die Challenge Family hatte 2007 mit Wanaka begonnen, 2010 waren es schon acht Rennen, 2013 siebzehn, 2014 sechsundzwanzig und für nächstes Jahr sind neununddreißig angekündigt (Absage Bahrein berücksichtigt). Wenn ein Rennen "starb" oder von der WTC aufgekauft wurde, änderte sich auch der Name. Die Distanz ist aus dem Namen nicht ersichtlich. Unverändert fehlt ein Spannungsbogen über die Serie - jeder Event zählt für sich, die Gemeinsamkeit der Wettkämpfe beschränkt sich auf das Erscheinungsbild. Einen Überblick als Betrachter zu gewinnen fällt schwer. Aktuell beschränkt es sich i.d.R. auf die Wahrnehmung, dass es neben der Marke Ironman auch noch Alternativen gibt. Das ist aber kein Alleinstellungsmerkmal.
Da gibt's noch Luft nach oben in puncto Vermarktungsstrategie bei Challenge - ist aber natürlich auch eine Frage des Marketingbudgets, das bei Dalian Wanda bzw. Providence sicher anders aussieht.