Der Rennradfahrer kann doch durchaus auch auf einem Radweg fahren. Der Gesetzgeber wird vermutlich sagen: Da bisschen Dreck stört nicht und eine angepasste und rücksichtsvolle Fahrweise von allen vorausgesetzt, kann man hier gut fahren. Nur, ein Radweg ist nicht prinzipiell dafür ausgelegt, mit >40km/h zu fahren. Ebensowenig wie jede Straße für Geschwindigkeiten von>150km/h ausgelegt ist. Dass es auf Radwegen bzw. für Radfahrer, anders als für PKW, keine offizielle Geschwindigkeitsbeschränkung gibt, ist vielleicht ein Entgegenkommen der Politik, vielleicht auch nur ein Zeichen, dass diese Problematik der Politik egal ist oder nicht genug Aufmerksamkeit hat.
Ich hab' manchmal das Gefühl, dass Radfahrer und v.a. Triathleten der Ansicht sind, dass man Radwege gefälligst so anzupassen hat, dass sie gut trainieren können, also schön durchgehender, gleichmäßiger Asphalt, keine Einmündungen, immer Vorfahrt etc..
Ebenso könnte man eben auch verlangen, dass alle Fußwege (müssen nicht unbedingt Waldwege sein) so auszusehen haben, dass ich mein komplettes Lauftraining, also auch meine Tempoläufe, machen kann. Also schön breit, keine Löcher oder Bordsteine, möglichst noch alle 100m eine Markierung etc.. An Ampeln und Einmündungen abbremsen oder anhalten möchte ich eigentlich auch....
Nur, das kann einfach nicht funktionieren. Fußwege und Radwege sind eben Verkehrswege und keine öffentlichen Sportanlagen und genau dafür sind sie konstruiert und ausgelegt. Ich sehe es als Vorteil an, dass ich für meinen Sport eben nicht zu einer Sportanlage hinfahren muss. Dafür muss ich aber Kompromisse eingehen, weil ich eben auch andere Rücksicht nehmen muss.
Ob und wie diese Kompromisse aussehen und welche Risiken ich für mich oder andere eingehe, muss dann jeder für sich entscheiden. Ich denke nur, dass man bei den Forderungen noch Rennradfahrer- oder Triathletentauglichen Radwegen im Blick halten sollte, dass wir nur eine kleine Minderheit im Straßenverkehr sind.
Matthias
+1. Ein Autorennfahrer hat auch keinen Anspruch darauf, auf öffentlichen Straßen sein Training ausüben zu können.
Wir sollten uns schon bewußt sein, dass wir im Verkehr eine besondere Species sind und uns deshalb auch so rücksichtsvoll wie möglich verhalten.
Von den allermeisten, incl. der "offiziellen Organe" wird Rennradfahren auf der Straße trotz vorhandenen Radwegs ja durchaus toleriert, intolerante Menschen gibt es aber überall.
Du darfst durch das Gesetz sehr wohl in 2er Reihen auf der Straße fahren und dabei spielt es auch keine Rolle wie lang diese Reihe ist. Du musst nur als einheitliche Gruppe (z.B: Vereins Trikot) gekennzeichnet sein. Sobald dass der Fall ist (und man mindestens 4 Radfahrer als Gruppe hat), gilt man quasi als Fahrzeug, mit allen dazu gehörigen Regeln.
Das mit dem Gesetz war eher darauf bezogen, dass man offiziell die Straße nicht nutzen darf bei vorhandenem Radweg.
Damit meine ich nur, dass man auf beiden Seiten umsichtiger sein soll.
Wenn man aber penetrant auf geltendes Recht pocht, dann muss man auch sehen, dass ein Radler auf den Radweg gehört.
Große Gruppen möchte ich jetzt einmal ausklammern, da ich hier nicht genau die Gesetzgebung kenne.
Aber wenn eine 5 Mann Truppe zu 3. und 2. nebeneinander während des Berufsverkehrs fährt finde ich das unangemessen und provoziert manche Kraftfahrer, meiner Meinung nach, unnötig.
Stimmt so nicht ganz: die Regelung gilt für Verbände > 15 Fahrer, einheitliche Kleidung ist nicht erforderlich.
Zitat:
Zitat von Duafüxin
Wo steht das denn? Hab ich noch nie gelesen (was nix heißt )
In der Triathlon gibt es doch immer eine Rubrik wo ein Anwalt die Rechte für Sportler zu einzelnen Fällen erklärt. Letztes Jahr gab es eine Ausgabe, in der dieser Anwalt den Sachverhalt geschildert hat. Die genaue Ausgabe kann ich euch leider nicht sagen
Aber wenn eine 5 Mann Truppe zu 3. und 2. nebeneinander während des Berufsverkehrs fährt finde ich das unangemessen und provoziert manche Kraftfahrer, meiner Meinung nach, unnötig.
Wenn die 5er Gruppe hintereinander fährt, kann man sie aber letztlich noch schlechter überholen, weil sie länger ist.
Du kannst einen Radfahrer auch in 1er Reihe auf einer Landstraße oder Orststraße praktisch nur überholen, wenn du 1.50 m Sicherheitsabstand hälst, bei Benutzung der Gegenfahrbahn (oder einer 2. Spur). D.h. ohne Gegenverkehr und bei ausreichender Sicht nach vorne, also z.b. nicht in Kurven.
Das kapieren aber PKW Fahrer leider nicht. Sie fühlen sich lieber provoziert obwohl niemand was falsch machen ausser sie, wenn sie nämlich die Radfahrer gefährden indem sie mit 50cm Abstand bei Gegenverkehr vorbeidrängeln.
In der Triathlon gibt es doch immer eine Rubrik wo ein Anwalt die Rechte für Sportler zu einzelnen Fällen erklärt. Letztes Jahr gab es eine Ausgabe, in der dieser Anwalt den Sachverhalt geschildert hat. Die genaue Ausgabe kann ich euch leider nicht sagen
Wie siehts zB innerstädtisch aus (auch wenn es hier nicht unbedingt zur Debatte steht), wenn dort in einer Reihe gefahren wird könnte problemlos überholt werden, aber nicht bei 2er oder 3er Reihen.
Zitat:
Zitat von Acula
Du darfst durch das Gesetz sehr wohl in 2er Reihen auf der Straße fahren und dabei spielt es auch keine Rolle wie lang diese Reihe ist. Du musst nur als einheitliche Gruppe (z.B: Vereins Trikot) gekennzeichnet sein. Sobald dass der Fall ist (und man mindestens 4 Radfahrer als Gruppe hat), gilt man quasi als Fahrzeug, mit allen dazu gehörigen Regeln.
Dass man in Zweierreihen fahren darf, heißt ja nicht, dass man es auch immer muss.
Beispiel 1:
Ich hab' mich mal in meiner Studienzeit der Triagruppe meiner Uni zum Radtraining angeschlossen. Die sind dann damals zu Feierabend-Berufsverkehrszeiten auf einer Bundesstraße im Belgischen Kreisel nach Karlsruhe rein gefahren (wer sich auskennt B3 -> Durlach). Der Ärger mit den Autofahrern war vorprogrammiert, v.a. da wir mindestens einen sehr aggressiven Radfahrer bei uns hatten, der nur noch damit beschäftigt war, Autofahrer zu beschimpfen und ihnen den Stinkefinger zu zeigen. Aus meiner Sicht auch ein klarer Fehler bei der Routenwahl. Entweder andere Route oder die 5-10km nicht Kreiseln. Wenn ich kreiseln will oder mit einer größeren Gruppe unterwegs bin, suche ich mir Straßen, auf denen weniger los ist oder eine andere Tageszeit. Dass Autofahrer im Feierabendverkehr keinen Bock haben auf 'ner Bundesstraße im 35er-Schnitt hinter 'ner Radgruppe herzuzuckeln, kann ich durchaus nachvollziehen. Ich hab' nach dem Erlebnis meine Konsequenzen gezogen und bin lieber für mich allein gefahren.
Beispiel 2:
An der Isar gibt es relativ flache Strecken mit wenig bis gar keinen Verkehr, die sich, zumindest für mich, gut für Intervalle mit dem Rad eignen. Problem: Die Strecke ist auch unter Ausflüglern sehr beliebt. Wenn ich da fahren will, muss ich halt eine Tageszeit wählen, zu der die Ausflügler noch am Frühstückstisch sitzen oder schon wieder zu hause sind. Wenn ich das mache, kann da wunderbar fahren.
Beispiel 3:
Um den Starnberger See gibt es mehrere Routen (wenn wundert's ). Wenn ich alleine unterwegs bin, fahre ich auf der Straße, weil's einfach schneller ist. Wenn ich mit andere unterwegs bin und mich auch unterhalten will, suche ich eine andere Strecke mit weniger Verkehr aus, auf der man etwas gemütlicher fahren kann.
Was ich sagen will: Ich denke, dass durchaus genug Platz für alle da ist. Man darf eben nur nicht denken, dass man alleine unterwegs ist oder die Straßen zu jeder Tageszeit für einen allein da sind.
Was ich sagen will: Ich denke, dass durchaus genug Platz für alle da ist. Man darf eben nur nicht denken, dass man alleine unterwegs ist oder die Straßen zu jeder Tageszeit für einen allein da sind.
Matthias
Untersterstreiche ich voll und ich mach es eigentlich auch genauso wie du es beschreibst. Leider gibt es aber zumindest eine Teilgruppe Autofahrer dies es aber genaus so sieht: Die Strasse ist allein für ihn da.
Wie gesagt lass das 10% sein und die andere sind vernünftig, die vergiften aber die Athmosphäre (mit).
Und das Problem ist der Autfahrer stibt nicht im Fall der Fälle, streben wird der Radfahrer, deshalb hat auch der Autofahrer immer die Nutzer- Gefährungshaftung, die der Radfahrer nicht hat. Auch das vergessen Autofahrer gerne wenn sie Vergleiche ziehen. Es ist halt nicht dasselbe wenn man als Radfahrer den Radweg ignoriert, als wenn ein Autofahrer einen auf dem Rad schneidet.