Kann mich mal jemand aufklären was Moral ist, wer die definiert, und auf welche Moral wir uns beziehen? Die heutige, die von vor 1000 Jahren, oder diejenige die in 100 Jahren gilt.
da müßte man mal rausfinden wieviel tatsächlich nötig wäre, denke das ist wesentlich weniger als zur Zeit der Durchschnitt isst.
Absolut, dass ist der Knackpunkt. Proteine gibts ja auch in anderer Form und warum nicht mal Insekten probieren. Wenn ich mir dann einmal im Monat ein Steak gönne ist das auch aus moralischen Gesichtspunkten OK.
Absolut, dass ist der Knackpunkt. Proteine gibts ja auch in anderer Form und warum nicht mal Insekten probieren. Wenn ich mir dann einmal im Monat ein Steak gönne ist das auch aus moralischen Gesichtspunkten OK.
da müßte man mal rausfinden wieviel tatsächlich nötig wäre, denke das ist wesentlich weniger als zur Zeit der Durchschnitt isst.
Der Durchschnitt in Deutschland isst, so fürchte ich, morgens ein Brot mit Mortadella, mittags ein Kotelett und abends noch paar Frikadellen. Das ist kulturelles Erbe der 50er Jahre, als Fleisch Luxus war.
Zu vegetarisch ernährten Haustieren: hui. Finde ich erstmal intuitiv grenzwertig, auch wenn ich der Argumentation folgen kann.
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Whatever quantitative measure of success you set out to achieve becomes either unattainable or meaningless. The reward of running—of anything—lies within us.
In aller Konsequenz wird haarig - aber ist das eine "entweder-oder" Frage oder kann man allgemein versuchen, das durch die eigene Lebensweise im vernünftigen Maßstab zu minimieren, ohne gleich in Extreme verfallen zu müssen - oder direkt gefragt: was verlierst Du, wenn Du aufhörst Fleisch zu essen, was das Leid vieler Tiere aufwiegt?
Wenn ich mir einen moralischen Anspruch stelle, versuche ich es in die weitestmögliche Konsequenz umzusetzen. Aber eben das wollte ich herausheben, daß es hier so nicht realistisch ist. Und der "vernünftige Maßstab" wird immer ein subjektiver bleiben, bei dem man "Gewinn" und "Verlust" nach eigenen (moralischen) Maßstäben bewertet. Dann darf ich diese aber nicht als Maßstab für andere hinstellen.
Ich persönlich würde bei völligem Fleischverzicht einen großen Verlust an Lebensfreude, Lebensqualität empfinden, da ich auch viele leckere Gerichte verzichten müßte.
Für mich ist Ernährung primär weder ein Gesundheitsthema (natürlich hat es einen wichtigen Einfluß), aber auch kein moralisches Thema (wenn ich auch keinen Menschen essen würde), sondern zuallererste eine körperliche Notwendigkeit, deren befriedigung ganz viel mit Lebensqualität und Lebensfreude zusammenhängt. Übrigens, mein Fleischkonsum (nie genau gemessen) dürfte geschätzt bei ca. 1 - 2 kg/Woche liegen. Ist das viel?
Und mein Beitrag zur "besseren Welt" geht eher dahin, sich pragmatisch von möglichs viel frischem und selbst Zubereitetem zu essen, und (soweit vom Aufwand vertretbar) sinnvoll erzeugte Produkte zu verzehren (artgerecht(er)e Tierhaltung, kurze Transportwege, etc.). Ich empfinde es als leicht paranoid, mir bei jedem Essen überlegen zu müssen, ob dies jetzt gesund ist, oder ob es moralisch richtig ist.
Und ich wiege nicht meinen möglichen Verlust an Lebensqualität gegen das leid vieler Tiere auf. Ich kann damit leben, daß ich nicht auf jedes mögliche Leid auf dieser Erde einen Einfluß habe. Wo ich konkret eingreifen kann, versuche ich zum Verringern von Leid beizutragen, aber da liegt mir die Menschheit näher, als die Tierwelt.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Meinst du diese Argumentation ist zielführend, wenn es darum geht Tieren kein Leid zuzufügen?
Ich trage jede Spinne aus der Wohnung in den Garten, falls du das meinst, allerdings hab ich sicherlich schon Mücken umgebracht.
Ich würde sicherlich auf einer einsamen insel kurz vorm verhungern ein Reh essen, wahrscheinlich sogar dich.
Aber ich würde nie aus purem Spaß Tiere töten, quälen oder mehr als absolut nötig essen.
Es geht doch darum überhaupt mal diesen ganzen Wahnsinn von 50Mio Tonnen Fleisch pro Jahr zu durchbrechen und irgendwo anzufangen.
Da bin ich voll bei Dir. Mir geht es nur darum, eine übermäßige Moralisierung des Themas Essen zu vermeiden, da es mir letztlich nicht konsequent begründbar erscheint. Nur weil ich als Teil der Nahrungskette auch Fleisch esse, kann ich mich nicht schuldig fühlen. Ich töte ja kein Tier aus purem Spaß, und quäle es auch nicht (ich mag keinen Hummer, auch keine Austern).
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)