Kandidat # 6: Nopogobiker, noch so ein nicht ambitionierter Triathlet
Von einzigartigen Trainingsmethoden
Rar gemacht hat er sich hier gemacht in den letzten beiden Jahren, der wohl am unkonventionellsten trainierende Tri-Szene-Fori. Schwimmen: Da reichen vorm Qualirennen die 15 Wettkampfkilometer der Liga- und Vorbereitungsrennen. Laufen: na, einmal sollte man auch mal 2:15h gelaufen sein vorm Ironman, dann geht das schon! Radfahren: Na, da dürfen es dann aber in der Hochphase schon mal
1004 Kilometer in der Woche oder im Mai mal 900km in vier Tagen sein. Frei nach dem Motto: Wer im Training schon mehrfach 10h oder mehr Sport gemacht hat, den können die 9h beim Ironman dann auch nicht mehr schocken. Das alles aber macht Alex schön von zuhause aus, Trainingslager werden in Hessen gemacht, nicht auf Malle. Und das Bekloppte dabei

: Bei ihm funktioniert das auch noch! 2009 in Frankfurt 8:59h, 2010 trotz 3,5km längerer Radstrecke und schwimmen ohne Neoprenanzug 9.07, also netto noch mal sub9.
Ich selbst sitz ja auch gern und viel auf dem Rad, da komm ich aber nicht mit! Obwohl, einer Sache muss ich zustimmen: Viele lassen sich allein von dem Gedanken abschrecken, mit dieser Rakete mal ne Ausfahrt zu machen, denn „Der fährt doch immer so schnell!“. FALSCH! Macht er nicht! Man muss ihn bloß dann mal ziehen lassen, wenn er mal wieder 5km vor dem nächsten Ortsschild den Sprint gleichen Namens anzieht um eine Minute später am Horizont zu verschwinden. Der wartet schon, keine Angst. Schlimm wird’s nur dann, wenn mal wieder die Zeit knapp wird. Unsere
Ausfahrt vom 12.09. dieses Jahres werde ich so schnell nicht vergessen: Wir waren irgendwo im Hintertaunus, es war gegen 15:30h, um 17:00h sollte das Race for the Cure (5km-Lauf) in Frankfurt gestartet werden. Auf meine Frage, ob wir das denn noch schaffen, meine Alex: „Das wird knapp!“. Das waren, so zumindest meine verschwommene Erinnerung an die folgenden knapp zweieinhalb Stunden, die letzten Worte, die wir wechselten, bevor wir um 16:52h vor Alex’ Wohnung eintrafen, uns in Windeseile umzogen um genau 60 Sekunden vor dem Start an der Alten Oper anzukommen. Nun denn!
Saison 2010
In der ersten Saisonhälfte lief für Alex so ziemlich alles nach Plan. Trotz vernachlässigtem Schwimmtraining in der Liga die Radlokomotive gespielt, Titel beim Quarterman und der Hessischen Meisterschaft über die Mitteldistanz verteidigt. In Frankfurt souverän die Quali geholt! Einziger Wehmutstropfen: Seine besserer Hälfte hatte in Frankfurt keinen guten Tag und verpasste die Quali, womit die beiden zwar zusammen auf die Insel fliegen, aber diesmal nicht beide teilnehmen können. Besonders erwähnenswert bei des Nopogobikers Rennen in Frankfurt wie immer die Radzeit: 4:34h für 185km, Respekt. Blöde bloß, dass ihm ein gewisser Andreas R. den Titel Europameister-im-vom-Langener-Waldsee-nach-Frankfurt-fahren abgenommen hat. Dieser freche Kerl war doch glatt als einziger schneller. Frechheit so was! Die Vorbereitung auf Kona dann lief, bis auf eine kleine Erkältung direkt im Anschluss ans Rennen in Frankfurt gut. Zwar haben die vielen kleinen Rennen im August und September die (Rad-)Umfänge etwas geringer hielten als vor dem IM Germany. Trotzdem hat es zwischendrin für eine Woche mit 1004 Radkilometern gereicht. Sein Ziel für Samstag: Ne Holzschüssel! Und die ist spätestens seit vorgestern, als sein Mädchen für den AK-Sieg beim 10er abgestaubt hat, auch verdammt noch mal PFLICHT!
Meine Prognose und Ausblick für Nopogobiker in Kona:
Pflicht mag die Salatschüssel ja sein, Priorität hat sie, wenn wir mal ganz ehrlich sind dann doch nicht! Denn eigentlich, ganz eigentlich, wäre er auf der Insel ja schon gern mal auf dem Rad der schnellste Agie. Blöd bloß, dass auch dieses Jahr wieder die große Radgranate zugegen ist. Der Kerl, der diesen Titel 2009 abgestaubt hat, in Fachkreisen einfach „Der große Stefan“! Der ist nicht bloß im Wasser, auf dem Rad und manchmal sogar zu Fuß unglaublich schnell, sondern auch noch total in Ordnung und verdammt trinkfest, s. Bild!
Abgecheckt hat der Nopogobiker die Form des Großen schon mal. Da werden beide tiefgestapelt haben, wie sich das gehört.
Was das Podium der M35 angeht, wird’s da so richtig knapp!, auch wenn in Kona da Fünfe hoch dürfen. Neben dem großen Stefan laufen da noch andere Jungs auf, die eigentlich lieber ne Profilizenz lösen sollten. Der beste Agie 2009, Christian Müller, ist genauso am Start wie ein paar Quasipros aus USA, beispielsweise ein gewisser Tim Hola. Trotzdem wird der Nopogobiker, nachdem er irgendwie den Auftakt in diesem großen Salzwasseraquarium überlebt hat, die altbekannte Taktik auffahren, ohne Rücksicht auf Verluste: Volle Presse auf dem Rad, Überlebenskampf beim laufen. Dass er damit in T2 in Podiumsreichweite ankommen wird, da bin ich mir fast sicher. Und dafür, dass er auf der Laufstrecke nicht rummaulen wird, dafür wird schon sein Mädchen sorgen! Meine Güte, kann die laut brüllen! Und wenn dann noch auf dem Weg die Palani Road hoch so ein paar spitze Bemerkungen vom Dude kommen, dass ja die Ente hinten raus ..., dann sollte das Motivation genug sein.
Beim Projekt „Salatschüssel 2010“ viel Erfolg wünscht
Tim
Mehr zum Nopogobiker hier:
http://nopogobiker.de/
Morgen ist dann unser Überraschungsgast dran!