Zitat:
Zitat von TomX
In den Fällen a) und b) würde ich den Kaufpreis auf ca. einen erwarteten Jahresumsatz mit diesem Portal ansetzen.
Die hier geposteten "Marktpreise" halte ich aber für unrealistisch hoch.
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Also Google machte 2009 lt. Wiki 23,6 Mrd USD Umsatz.
Du müsstest es doch besser wissen - "einfach so" etwas über nen Unternehmenswert zu sagen ist doch bullshit.
Ohne die Zahlen zu sehen kann man nicht seriös über den Wert eines Unternehmens reden. Und wenn man über Wert reden möchte, dann muss zunächst eine
Bewertung her. Und in dem Kontext des Threads eine Kaufpreisbewertung.
Man verwendet dazu entweder fundamentalanalytische Vefahren (wie z.B. DCF, Ertragswertverfahren usw.), Marktorientierte Verfahren (i.W.S. Vergleiche mit ähnlichen Unternehmen), Daumenregeln (EBIT Multiples, Umsatz Multiples) oder im VC Falle spezielle Methoden.
Umsatzmultiples nimmt aber eigentlich keiner ernsthaft, denn die Umsatzrenditen sind zu verschieden in den Branchen. Mag sein, dass ein Umsatzmultiple von ca. 1 bei "Internetportalen" ungefähr hinkommt. Unterm Strich ist aber hier der EBIT und die geschätzte Umsatzrendite eingepreist, so dass man gleich die Basisgröße EBIT nimmt.
Habe mal gegooglet und hier:
http://www.finance-research.de/pdf/Multiples.pdf kann man sich Tabellen zu Multiples runterladen. Man sieht hier auch Umsatzmultiples. Naja .... Portale findet man darin nicht wirklich.
Das ganze hängt aber so oder so dann noch von Branche, Standort und Unternehmensgröße ab, denn hier spiegeln sich u.U. Risiken.
In der Praxis hat sich EBIT Multiple für ne Grobschätzung und bei entsprechenden Unternehmen DCF bewährt. Aber selbst DCF ist ne Schätzung, denn a) ist der Diskontierungsfaktor immer ein Streitgegenstand und b) sind Prognosen ja bekanntlich schwierig, vor allem wenn sie die Zukunft betreffen.
Geht es um teilweise recht kleine und junge Unternehmen (i.W.S. noch Startups - sagen wir mal max. 3 Jahre) wie bei vielen kleinen, neuen Triathlon-Portalen hat sich in Deutschland eine (good will) Bewertung von ca. 1-1,5 Mio. bei glaubhaftem Potential und
vernünftigem Geschäftsmodell durchgesetzt. Ansonsten sind die im Grunde nix (also Null EUR) wert. Evtl. noch den Buchwert des Anlagevermögens. Es sei denn man verlässt die rationale Schiene und geht in die "Liebhaberei" (oder strategische Käufe). Das mag manchem weh tun - ist aber so.
Wir hier in D stehen nicht so stark auf Unternehmen mit vielen Usern aber ohne tragfähiges Geschäftsmodell - ähnlich Facebook. Das ist in USA anders.
Ja und die Preise die von Dir sehr richtig angesprochenen Liebhaberei sind eh nicht rational zu bewerten. Da hast Du recht. Und ja: Was ich da geschrieben habe ist ja auch noch nicht vollständig. Man gehe nur mal in den deutschen Mittelstand.
Wer aber aufgrund eines Webformulars glaubt Werte oder auch nur Verhältnisse ablesen zu können ... kein weiterer Kommentar, denn da fällt mir nix mehr ein.
In diesem Sinne

Helmut