Zitat:
Zitat von Deichman
Danke für die Erläuterung, das war mir schon klar. Ich bezweifel lediglich, daß es sich um ein weltweites Problem handelt weil kulturkreis-abhängig. Eine einheitliche Definition gibt es übrigens auch nicht:
http://de.wikipedia.org/wiki/Metabolisches_Syndrom
Gruß
Deichman
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Sicherlich hast Du auch Quellenangaben für mich, die deine These stützen, dass es kein weltweites Problem mit dem Metabolischen Syndrom/Syndrom X gibt - ich finde nämlich selbst leider keine.
Für mich reimt sich das ganz klar aus den bereits zitierten Statements der WHO zusammen, auch wenn diese explizit nicht die Bezeichung Syndrom X verwendet:
"Once considered a problem only in high-income countries,
overweight and obesity are now dramatically on the rise in low- and middle-income countries, particularly in urban settings."
"Over 80% of cardiovascular disease deaths take place in low-and middle-income countries (...)"
"80% of people with diabetes live in low and middle income countries (...)"
Eine kulturkreisabhängige Abgrenzung des Syndrom X ist leider nicht der Fall, sondern betrifft laut WHO insbesondere die Schwellenländer und richtig armen Länder, was die Wachstumsraten angeht.
Hierzu auch die beiden Links, die explizit meine Sichtweise teilen:
http://www.zeit.de/1990/11/Aus-den-F...-lernen?page=1
http://www.scinexx.de/wissen-aktuell...004-04-27.html
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Auch sehr aufschlussreich, wenngleich nicht ganz am Thema...aber ich bin halt grad drauf gestoßen:
http://www.welt.de/print-welt/articl... _Umwelt.html
"Hauptsache mehr Fleisch, sagt Charlotte Neumann von der Universität Kalifornien in Los Angeles. Mangelernährung sei vor allem bei Kindern in den Entwicklungsländern nach wie vor verbreitet und verantwortlich für 40 Prozent der Todesfälle bei Kindern unter sechs Jahren. Dabei ist inzwischen oft
nicht allein die Menge des Essens ein Problem, sondern die
Qualität."Es fehlen oft die Mikronährstoffe wie
Eisen, Zink, Vitamin B12 und Vitamin A", sagt Frau Kaufmann, "ohne diese hilft mehr Eiweiß auch nicht." Auch gekochter Mais enthält etwas Eisen, doch das könne der Körper nicht verwerten. "
Schon ganz wenig Fleisch im Topf kann helfen, die Aufnahme von Eisen selbst aus Mais zu verstärken [...]
Von einem Zusammenhang zwischen höherem Fleischkonsum und Zivilisationskrankheiten wie Atherosklerose will Frau Neumann in den Entwicklungsländern nichts hören: "Die Ursache für diese Probleme ist vor allem mangelnde Bewegung."
Wenn man das klar und deutlich deuten möchte, dann sterben 40% der Kinder unter 6 Jahren in Entwicklungsländern nach Frau Prof. Neumann, weil sie entweder vegetarisch ernährt werden bzw zu wenig an Fleisch bekommen. Die genannten Mikronährstoffe sind nun mal in einer vegetarischen Ernährung unterrepräsentiert bzw nur unzureichend resorbierbar. Soviel zur Gutmenschenattitüde manches Vegetariers....
In die gleiche Richtung deutend ein Artikel von M.Krawinkel, Porf für Ernährung in den Entwicklungsländern in Giessen:
http://www.medicusmundi.ch/mms/servi...apter2/22.html
Hier wird deutlich dass der Übergang zu einer westlichen Ernährung in den Entwikclungsländern (hochglykämische KH gepaart mit gesättigten Fetten aus Fleisch) dort genau die gleichen Folgen nach sich zieht wie in den Indistriestaaten und zugleich - wenn der Zugang zu Fleisch fehlt - Mangelernährung durch "Hidden Hunger" - festzustellen ist.
Wer sich's also leisten kann in den Entwicklungsländern, ahmt offensichtlich unsere Dummheiten nach und wer sichs nicht leisten kann verhungert oder hat mangels Zugang zu tierischen Proteinen Mangelerkrankungen.
Die Steinzeiternährung würde da allen prima helfen - die Frage ist nur kann man diese unter Vorzeichen der Überbevölkerung überhaupt realisieren. Ich meine nein - und deshalb muss das Problem der Überbevölkerung mit Vehemenz politisch angegangen werden, um allen Menschen eine artgerechte, ihrem evolutorisch selektierten Stoffwechsel gemäß zu ermöglichen. Aber Bevölkerungspolitik ist Off-Topic und wurde in einem anderen Thread schon diskutiert.
Gruß Robert