Hier mal ein Bericht aus meiner Sicht:
Nachdem wir uns kurz mit den Leidensgenossen von EMU5 bekannt gemacht hatten und dabei die üblichen Höflichkeiten rivalisierender Teams ausgetauscht hatten, begann auch fast schon der Wettkampf (8.30 Uhr). Eingeschoben wurde noch die x-athlon Teambesprechung, in der wir uns auf die "Dalton"-Taktik einigten. Wer die Jungs aus Lucky Luke nicht kennen sollte: es handelt sich um 4 Brüder zwischen geschätzten 1,60 und 2,00 m, bei denen der IQ umgekehrt proportional zur Körpergröße ist. Ich legte in diesem Zusammenhang Wert auf die Feststellung, dass wir gern gemäß Dalton-Strategie fahren können, solange keine Parallelen zur oben erwähnten IQ-Sachlage gezogen würden.
Im Klartext hieß das: Bergfloh fährt vorn, dann Walter, Carvinghugo, Urs, Klugschnacker und Pioto (siehe
Bild, von rechts
) Jeder sollte nach Möglichkeit drei Minuten vorn fahren.
Am Startbereich wimmelte es von Hightech-Material. Unter anderem sah ich ein ca. 15-jähriges Mädchen mit einer ultimativen Rennmaschine inkl. Scheibenrad. Der Ausspruch "Im Landkreis Roth wird Triathlon gelebt" dürfte mehr als eine leere Floskel sein.
Um 8.54 Uhr war dann x-athlon an der Reihe. Dafür, dass wir noch nie gemeinsam trainiert hatten, lief das Einrollen ganz gut. Von der eingangs verabredeten "jeder 3 Minuten im Wind"-Regel wurde allerdings schon nach ca. 8 Minuten abgewichen, weil die Leistungsstärke der einzelnen Fahrer einfach zu unterschiedlich war. Und: bereits nach 15-20 Minuten überholte uns das erste Team.
Stehen wir oder was?
Wir rollten dann im Wesentlichen mit Tempo 36-37 durch die schöne Landschaft, und jeder fuhr so lange vorne wie er konnte oder bis jemand von hinten "Wechsel" brüllte. Mit fortlaufender Wettkampfdauer wurden die Rufe "KÜRZER!!" immer häufiger, wobei sich diese hauptsächlich auf Walter und mich, also die von der Papierform schwächsten Fahrer beschränkten. Nach spätestens 45 Minuten dachte ich mir: "Scheiße, wie willst du das noch 1,5h aushalten?" Derselbe Gedanke kam dann in schöner Regelmäßigkeit alle fünf Minuten, später dann alle drei Minuten...Nach einem Berg war Walter nicht mehr an uns dran, was für mich das endgültige Ende der "Gemütlichkeit" bedeutete. Die "kürzer"-Rufe kamen jetzt ausschließlich von mir, aber zum Glück war das Ende abzusehen, und auf den flachen Abschnitten hatte ich keine Probleme. Danke nochmal an den Edeldomestiken Bergfloh, der mir etwas über zwei Hügel herüber half. Unmittelbar vor dem Ziel machten sich dann die vier stärksten Fahrer noch zu einem Endspurt auf, den ich mir schenkte (warum wohl?). Die EMUs wurden zwar immer größer, aber eingeholt wurden sie nicht. 2:17h dauerte der ganze Spaß, und Spaß hat es wirklich gemacht! Der Gesamtschnitt lag bei rund 36,6 km über 85 km.
Als Streckenunkundigen erstaunten mich dann doch die zahlreichen Höhenmeter, ca. 800 HM habe ich gemessen (ich habe meine GPS-Aufzeichnung auf MagicMaps projiziert und 150 m Glättung abgezogen). Den Allgemeinplatz, dass gegen Ende selbst die kleinste Welle bergartige Züge annimmt, kann ich in dem Zusammenhang auch bestätigen.
Fazit: es war ein geiles Training, für mich eventuell eine Spur zu hart (Durchschnittspuls 161), aber was soll's. Wenn nächstes Jahr gefahren wird, bin ich definitiv dabei!
Achja: die zwei schnellsten Teams blieben unter 1:55h!! Keine Ahnung, wie das gehen soll. In denen waren aber auch Leute wie Faris al Sultan und Timo Bracht. Der stärkste Radfahrer insgesamt war m.E. Wolfgang Teuchner. Faris sagte zu ihm, dass ihm der Siegpreis (1 Kiste Gerstensaft) zustehe, weil er schließlich "die ganze Arbeit gemacht hat".