Nette Rede vom Papst. Kleine Vorlesung über Rechtstheorie und -philosophie, gepaart mit ein bisschen Lob für die ökologische Initiative (der Grünen) und einer angenehmen Portion Theologie.
An einer Stelle habe ich eine massive Kritik an den undemokratischen Strukturen der EU herausgehört und die Abgabe der Kompetenzen dorthin.
v.a. kann ich mich an keine Rede, der letzten Jahre erinnern, die derartig fraktionsübergreifend gelobt bzw. positiv gewürdigt wurde. Selbst Gregor Gysi hatte kaum was an Benedikts Rede auszusetzen und war erkennbar beeindruckt vom Ton und der analytischen Schärfe des 84-jährigen Pabstes.
(Die leeren Bänke bei den Linken blieben übrigens auch gestern leer, bei der SPD wurden sie von der SPD-Fraktion selbst mit ehemaligen SPD-Abgeordneten aufgefüllt)
Dürfte aber den ein oder anderen Hinterbänkler inhaltlich überfordert haben. Aber naja, die Parteispitze gibt ja vor, wie MAN die Rede zu finden hatte.
Dürfte aber den ein oder anderen Hinterbänkler inhaltlich überfordert haben. Aber naja, die Parteispitze gibt ja vor, wie MAN die Rede zu finden hatte.
Hinterbänkler? Hast Du das Statement von Frau Nahles von der SPD danach gehört? Peinlich...die hat ja nicht mal die rechtsphilosophischen Fachbegriffe, die der Papst verwendet hat unfallfrei rausgebracht, obwohl sie so klug wirken wollte.
Ja - und nicht nur das. Mein eigentliches Hobby sind Subkulturen. Zuerst Mafia, dann Studenten, Cosa nostra und N'darngetha, dann Triathleten, anschließend die Kirche seit neuestem die FDP, die CSU und jetzt Onepercenter MCs
...uups, was is'n mit dir passiert? Ich dachte immer du trainierst die Jugend in deinem Fussballclub...?
PS: Pabst finde ich gut, Schwule auch - Hauptsache sie lassen mich biologisch betrachtet in Ruhe. Leben und leben lassen.
Hinterbänkler? Hast Du das Statement von Frau Nahles von der SPD danach gehört? Peinlich...die hat ja nicht mal die rechtsphilosophischen Fachbegriffe, die der Papst verwendet hat unfallfrei rausgebracht, obwohl sie so klug wirken wollte.
...deshalb wird sie ja auch nach 2013 Bundesministerin für Bildung...
Hinterbänkler? Hast Du das Statement von Frau Nahles von der SPD danach gehört? Peinlich...die hat ja nicht mal die rechtsphilosophischen Fachbegriffe, die der Papst verwendet hat unfallfrei rausgebracht, obwohl sie so klug wirken wollte.
Nein, hab ich nicht gesehen. Habe nur gerade in der Mediathek die Rede angesehen ohne die Statements der Parteien.
Die sind auch eher unerheblich, weil es sich die meisten nicht nehmen lassen werden, die partei-politisch neutralen Worte des Papstes in die gewünschte Richtung umzudeuten.
Spannend fand ich vor allem die Themenwahl. Ein gesellschaftlicher Diskurs - eigentlich nicht nur auf Deutschland beschränkt - über das anzuwendende Rechtsverständnis und seiner Grundlage wären dringend nötig.
Das Problem Recht, Ethik und Moral in Einklang zu bringen ist ein sehr altes - heute aber vielleicht brisanter als jemals zuvor, da der Mensch sich (technische) Möglichkeiten geschaffen hat, die dringend einer Regelung bedürfen. Und da landet man unweigerlich bei der Frage: Aber auf welcher Grundlage?
Bin auch kein Papst-Fan und noch weniger von der katholischen Kirche (meine Frau kämpft hier in Oberbayern seit Jahren darum, den Schulanfangs- und Schlussgottesdienst, die jeweils das Schlujahr einrahmen, ökumenisch zusammen mit katholischem und evangelischen Gemeinde-Pfarrer zu feiern- der katholische Pfarrer weigert sich beharrlich ; da ist sein Chef in Rom bereits Jahrzehnte voraus!)
Aber was mich an Benedikt schon wiederholt tief beeindruckt hat ist dieser enorme Kontrast zwischen äußerer gebrechlicher und seniler Erscheinung- oft kann er nur mit größter Mühe laufen und sich auf den Beinen halten und auch die Gesichtszüge (mit Ausnahme der hellwachen Augen!) wirken oft wächsern und scheinbar demenzgeprägt- und der unglaublichen analytischen Schärfe, die zu Tage tritt, sobald er in Interviews oder Reden, wie der gestrigen den Mund aufmacht.
Diese Entkopplung von Geist und Körper gibt's natürlich auch bei anderen Persönlichkeiten, bspw. unserem ehemaligen Bundeskanzler Schmidt, aber Benedikt hat sie erkennbar auf die Spitze getrieben