Mein kleiner Wettkampfbericht aus Hamburg
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Im März begann ich also bei fast Null mit dem Training. Zuvor glänzte ich hauptsächlich durch verletzungsbedingte Abwesenheit. Seit April 2010 war ich praktisch durchgehend verletzt, konnte keine 3 Wochen durchtrainieren. Am Ende der Verletzungszeit konnte ich keine halbe Stunde mehr laufen ohne hinterher zu k***** (das ist nicht im übertragenenen Sinne gemeint.). Das Triathlon Training war also ein sportlicher Neuanfang für mich mit neuem Trainer und neuem Umfeld. Schwimmen kann ich, Rad gefahren bin ich nie, kann man aber lernen, laufen macht mir zwar Spaß, aber da bin ich talentfrei. Beste Voraussetzungen also. Auf geht es: Training für Hamburg.
Ich war aufgeregt in den Tagen vor dem Wettkampf. Die Palette reichte von sehr nervös bis leicht panisch. Es war ja mein allererster Triathlon überhaupt und dann gleich ne OD. Hamburg hatte ich mir ausgesucht, weil ich ab und zu auch mal solche großen Events mag, es dort viele Starter gibt und es nicht so auffällt, wenn es nicht ganz so gut läuft. Zudem hatten sich einige Freunde für den gleichen Wettkampf angemeldet. Ein guter Grund für Hamburg!
Am Starttag war ich überraschend entspannt ganz im Gegensatz zu einer Freundin. Die stand bereits eine Stunde vor dem Start im Neo bereit.

Meine Uhr hatte ich im Hotel gelassen. Ich wollte ohne Uhr starten. Das war auch genau richtig so. Ein Tacho am Rad genügte mir.
10:10 ging es dann für mich los. Das Schwimmen war erwartungsgemäß sehr locker. Ich war recht schnell ziemlich weit vorn und hatte viel Platz. Große Probleme habe ich noch beim Orientieren. So bin ich sicher im Zickzack geschwommen am Anfang. Ich hatte zu keiner Zeit das Gefühl, dass es anstrengend war. Eventuell bin ich da etwas zu locker geschwommen, denn als ich hinterher meine Schwimmzeit war, habe ich etwas schlucken müssen. 2 Minuten langsamer als ich schwimmen kann. Nach 27:22 min kam ich aus dem Wasser. Wie gesagt... für mich persönlich ist das keine sonderlich gute Zeit, aber die Zeit war an diesem Tag schlichtweg absolut egal.
Die lange Wechselzone war ganz ok. Da ich recht weit vorn in meiner Gruppe war, hatte ich viel Platz in der Zone. Der Wechsel hat gut geklappt, nur etwas lahm war ich. 8:06 hat das gedauert.
Auf ging es zur Radstrecke. Der Radpart lief heute leider so gar nicht bei mir. Da war auch nichts zu machen. Von Anfang an war da der Wurm drin. Meine Oberschenkel waren fest und der Wind war fies. Ich versuchte in der ersten Runde hin und wieder den "dicken Gang" zu fahren, musste aber schließlich einsehen, dass das an diesem Tag einfach nicht ging. Also... umdisponiert, muskelschonend fahren. Meine "Angstdisziplin" kommt ja noch. Die Strecke war deutlich hügeliger als gedacht. Zwei fiese Anstiege, wenig flache Stücke zum Rollen, dafür ein paar nette Abfahrten. Der Rückweg war etwas leichter als der Hinweg zum Wendepunkt. Radzeit war grottenschlecht, aber ... egal. Ich war froh, als das Radfahren zu Ende war.
Der Wechsel zum Laufen ging gut. Ich hatte natürlich so meine Anfangsprobleme, konnte damit aber gut umgehen.
Auf zum Lauf also. Meine Angstdisziplin. Die ersten zwei Kilometer liefen erwartungsgemäß schwer. Ich bin betont locker angelaufen, denn das zu schnelle loslaufen ist immer mein Killer. Ich hatte nach wie vor Probleme mit den Oberschenkeln und musste am Anfang ab und zu anhalten und kurz dehnen. Das wäre sonst ziemlich schief gegangen. Nach ca 2km ging das dann und ich konnte recht locker bis km 6 durchlaufen. Ab da wurde es sehr schwer. Ich habe jeden Getränkestand mitgenommen, hatte ganz schön Durst zwischendurch. An den Getränkeständen bin ich gegangen.
Km 6 bis 8 liefen nicht sooo gut, aber ich bin durchgekommen.
Ab km 8 wurde es sehr hart, aber es war ja nicht mehr weit bis ins Ziel. Die Innenstadt war inzwischen sehr voll. Die Leute warteten auf die Profi Damen. Also... da konnte ich doch keine Gehpause mehr machen!

Die letzten Meter waren super schön. Die Leute tragen einen ja ins Ziel. Gänsehautfeeling auf dem Rathausmarkt. Meine Freundin wartete im Ziel mit einem Erdinger auf mich

TOLL! ICh war wirklich überglücklich, dass ich das geschafft habe.
Meine Laufzeit war für meine Verhältnisse sehr gut! Ich bin nur 1 min über meiner Bestzeit geblieben und... wenn ich richtig gerechnet habe sogar die zweite Laufhälfte zügiger unterwegs gewesen als die erste. Naja die ersten zwei km´s waren extrem langsam wegen der Dehnpausen.
Für dieses Jahr ist für mich leider die Saison schon beendet. Es kommt nur noch ein kleinerer Wettkampf in Berlin. Im nächsten Jahr geht es aber weiter. Es hat riesen Spaß gemacht!
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Liebe Grüße!!!