Man könnte Sport im Allgemeinen dann auch als rechtsfreien Raum definieren. Medikamentenmissbrauch, harte Drogen, Verstöße gegen Verschreibungsbestimmungen... gleichzeitig würde natürlich auch der Krankenversicherungsschutz erlöschen, weil ich in einem solidarischen Gesundheitssystem nicht erwarten kann, dass die Gesellschaften die erheblichen Kosten trägt, die in der Folge zu erwarten sind. Oder wie will man es dann regeln, dass das Asthmamittel, was der Arzt dann ohne Indikation auf Kosten der Kasse verschreibt von der Allgemeinheit auch noch bezahlt wird dann auf einmal OK sein soll oder aus China importiertes Testo, was zwar gegen sämliche Einfuhr und Medikamentenbestimmungen verstößt, aber im Sport dann legal sein soll? Soll das dann Bestandteil des neuen "Sports" werden? "Wie komme ich an sowas ran ohne mich erwischen zu lassen"? Und was ist dann mit dem Stoff aus den Untergrundlaboren, an dem selbst die Ratten verrecken und was in keinem Land dieser Welt irgendeine Zulassung hat geschweigen denn irgendwelchen Bestimmungen unterliegt oder diese erfüllt? Oder will man das dann einschränken und hat dann die selben Regelungsprobleme wie heute?
Mir ist unklar wie das funktionieren soll, wenn man unser Rechtssystem nicht komplett auf den Kopf stellen will.
Der interessante Ansatz ist ja schon immer "Doping unter ärztlicher Aufsicht freigeben":
Doping im Spitzensport findet mit Sicherheit nahezu ausschließlich unter ärztlicher Aufsicht statt, ohne wäre es kaum möglich!
Sicher werden etliche Freizeitathleten irgendwie irgendwas einwerfen - im Profisport aber nur mit ebenso professioneller Beratung, auch genannt "ärztliche Aufsicht"
Und warum sollte man dies nicht freigeben?
Abgesehen schon vom sportlichen Gedanken ganz einfach: Aus gesundheitlichen Gründen.
Wenn man einfach mal nach "Spätfolgen Doping" sucht, findet man genügend Gründe, die gegen eine Dopingfreigabe sprechen.
Natürlich wird es immer Sportler geben, die versuchen, dieses Verbot zu umgehen. dagegen muss eben bestmöglich vorgegangen werden.
Und natürlich werden niemals alle erwischt werden - das liegt leider in der Natur der Sache. Heißt ja aber nicht, dass man nicht einfach versuchen sollte, so viele wie irgendwie möglich zu erwischen...
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2019: Ok, einmal wird´s noch versucht...
Erklär mal wie das geht. Der Arzt stellt dann ein Rezept für eine Indikation aus, die nicht vorhanden ist oder wo soll das verschreibungspflichtige Medikament dann herkommen? Illegal am normalen Vertriebsweg vorbei? Schattenwirtschaft? Legalisiert für den Spitzensport? Und darf dann ein deutscher Arzt nur Dinge verschreiben die es hier gibt, die UntergrundRattenSchei*e aber nicht wegen medizinischem Pathos oder so?! Der russische Arzt, der anderen Bestimmungen unterliegt, verabreicht dann aber doch das Untergrundzeug? Und der Chinese darf dem Sportler zur Gewichtsersparnis dann ein paar Organe rausoperieren? Darf man sich dann auch nen NOS Antrieb im Hintern installieren und nen Motor ins Bike schrauben? Oder will man das Beschei+en dann etwa doch limitieren?
Du hast mich vermutlich falsch verstanden:
Ich wollte keineswegs in irgendeiner Form für eine Freigabe unter ärztlicher Aufsicht sprechen!
Es wird ja nur oft im Zusammenhang mit dem Ruf nach Freigabe geäußert, dass dies "unter ärztlicher Aufsicht" erfolgen solle. Hier wurde es ja durch den Adept angesprochen.
Ich wollte diesbezüglich lediglich darauf hinweisen, dass in der Regel auch jetzt im Profibereich in der Regel ein Arzt oder vergleichbares medizinisches Personal involviert sein dürfte, allein um maximale Dopingerfolge zu erzielen (nicht um die Gesundheit seines "Schützlings" zu überwachen).
Ganz platt nehme ich mal als Beispiel "Dr. Fuentes"
Und die Erfahrung zeigt ja (nehmen wir nur das Kinder-/Jugenddoping in der DDR, in welches auch Mediziner involviert waren), dass diese so oft geforderte "ärztliche Aufsicht" keineswegs vor gesundheitlichen Spätfolgen des Dopings schützt!
Daher halte ich eben diese Idee des legalen ärztlich überwachten Dopings für unsinnig.
Ich bin ganz simpel dafür, dass Doping weiter verboten gehört und eben so gut irgend möglich durch Kontrolle und Aufklärung bekämpft gehört!
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2019: Ok, einmal wird´s noch versucht...
Natürlich wird es immer Sportler geben, die versuchen, dieses Verbot zu umgehen. dagegen muss eben bestmöglich vorgegangen werden.
Und natürlich werden niemals alle erwischt werden - das liegt leider in der Natur der Sache. Heißt ja aber nicht, dass man nicht einfach versuchen sollte, so viele wie irgendwie möglich zu erwischen...
Ganz genau!
Das "Hase-und-Igel-Spiel" um den Betrug bei sportlichen Wettkämpfen ist eigentlich uralt. "Doping" (="Drogen verabreichen") hat es schon in der Antike gegeben. Auch damals ging es darum, sich gegenüber den Mitbewerbern einen Vorteil zu verschaffen, egal auf welchem Wege. Nur gab es damals keine Verbote, die bei uns auf dem Gedanken des "Fair Play" fußen. Es ging allein darum, die Gunst der Götter zu gewinnen, in dem man siegte.
Erste offizielle Dopingverbote gab es durch das IOC im Jahr 1967, nachdem mehrere Radprofis nach Einnahme verschiedener Drogen gestorben waren. Anlass für das Verbot war also zunächst der Gesundheitsschutz der Athleten, worauf auch Tetze in seinem Posting abhebt.
Intention der Doper war demgegenüber die unerlaubte Erzielung eines Vorteils im Wettkampf mit dem Ziel der Leistungssteigerung. Da aber jedes Verbot nur so sinnvoll ist, wie es Kontrollen zur Durchsetzung gibt, begann die Schleife erneut: Mit jeder Kontrolle wurde (leider) auch der Anreiz geschaffen, die Kontrollmechanismen zu umgehen... Sozusagen ein systemeigener Mechanismus.
Aber deshalb den Kampf gegen das Doping aufgeben? Für mich nicht sinnvoll.
__________________ "Sport hat die Kraft, die Welt zu verändern. Er hat die Kraft, zu inspirieren. Er hat die Kraft, Menschen zu vereinen, wie es sonst nur weniges kann. Sport kann Hoffnung erwecken, wo vorher nur Verzweiflung war." (Nelson Mandela)
Vor ziemlich genau zwei Jahren hatte ich eine Sch***angst. Jedes Mal wenn ich Sport machte, bekam ich ein starkes Druckgefühl in der Brust, die Lungen schmerzten und ich hustete wie verrückt. Drei Monate ging das so. Ich dachte ich hätte ne Erkältung verschleppt oder so und da sei jetzt was so richtig kaputt.
Erst ein Lungenarzt diagnostizierte dann ein Belastungsasthma. Wie schön war das Gefühl, nach über zwölf Wochen wieder Sport zu treiben. Ohne Schmerzen und Angst.
Der Arzt ist auch gleichzeitig Spezialist bei der NADA und gab mir einen Inhalator, welcher nicht auf der Dopingliste steht. Er erklärte mir, dass ich mir daraus auch keinen Vorteil verschaffen könne.
Aber ich komme mir immer extrem blöd vor, wenn ich vor dem Wettkampf inhaliere. Ich habe daher auch ein gewisses Mitgefühl wenn bei einem Profi gleich mit dem Finger gezeigt wird, wenn er angibt Asthma zu haben. Die Zeit vor zwei Jahren war wirklich zum verzweifeln für mich.
Aber wenn sie als Profiathletin ein solches Mittelchen braucht, dann sollte sie sich vielleicht schon etwas besser informieren.
Ich bin ein solcher Fall und finde das trotzdem grenzwertig. Ich habe allergisches Asthma. Dazu habe ich ein Salbutamol-Spray bekommen, dass ich benutzen darf da meine Atmung ja schlechter funktioniert als bei gesunden Menschen. ... Ich hab das Spray in den Müll geworfen. Lieber bin ich etwas langsamer als in so einer Grauzone. Wenn man so schlimm Asthma hat das es ohne Spray gar nicht geht sollte man echt überlegen ob man dringend Leistungssport und Wettkämpfe machen muss. Da geb ich PB13h Recht: Im Mittelfeld finishen bei einem Triathlon ist sicher kein Problem. ...
Mutig! Der Arzt verschreibt dir nicht aus Spaß das Medikament! Du versaust deine Lunge eher durch das Ignorieren der Problematik, als wenn du mit Spray deinen Sport weitermachen würdest.
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OUTING: Ich trage Finisher-Shirts beim Training, auf der Arbeit, in der Disco, auf Pasta-Partys, im Urlaub und beim Einkaufen