Seehofer kritisiert die Scheinheiligkeit der Beiden (Lammert und Schavan).
Seit wann ist denn ausgerechnet Horst Seehofer und seine Statements eine Referenz für Wahrheit? Meines Erachtens der größtmögliche Populist und Fähnchen-in-den-Wind-Hänger der gesamten Union. Dem sollte man kein Wort glauben, bzgl. dem was angeblich wo gesprochen wurde. Wenn jemand scheinheilig ist, dann Seehofer, denn er ist der große Pofiteur von Guttenbergs Fall in den Reihen der CSU. Schließlich war sein Ende als Ministerpräsident von allen Seiten nur als Frage der Zeit gewertet worden und KT sein großer Konkurrent in eigenen Reihen. Jetzt steht er da und schaut wie bei einer Beerdigung.... und innerlich macht er die Becker-Faust.
Weißt Du, was hinter geschlossenen Türen gesprochen wurde? Du kennst nur Seehofers Version. Außerdem: Tag für Tag kamen neue Fakten auf den Tisch und das kann dann durchaus auch zu einem Wechsel der Meinung bewogen haben. Gerade Lammert hat von Anbeginn an eine klare Linie vertreten und kein Blatt vor den Mund genommen.
...ich hab auch den Artikel gelesen (allerdings in Gänze...) und daraus lese ich doch eine etwas andere Tendenz als das was du hier schreibst.
Seehofer kritisiert die Scheinheiligkeit der Beiden (Lammert und Schavan).
Und in der Tat ist dem so (meine Ansicht). Wenn man sich nämlich nicht traut seine Meinung, oder seinen Standpunkt, dem Betreffenden (in dem Fall Guttenberg) direkt selbst in das Gesicht zu sagen (bei der anberaumten Fraktionssitzung), sondern dafür erst Tage später in einem Presseinterview den "Mut" (...) aufbringt, dann ist das Scheinheilig und zeugt von wenig Größe. Hätten diese beiden "Größen" dies gleich und sofort gesagt, dann würde ich meinen Hut vor ihnen ziehen. So aber haben auch sie verloren.
Aber in unserer Welt laufen noch mehr Scheinheilige herum, auch hier in der Szene - da fallen diese zwei so genannten "Ehrlichen" auch nicht mehr in's Gewicht...
Lammert hat das von Beginn an so gezeigt, hat zum Beispiel im Bundestag auch nicht fuer ihn geklatscht. Der hat nie gesagt, dass Guttenberg seine Unterstuetzung haette.
Wer meint, dass KT Ministerpräsident in Bayern hätte werden wollen, der schätzt ihn völlig falsch ein. Seehofer hat KT gefördert, weil er wusste, der wird ihm in Bayern nie gefährlich. Ministerpräsident und KT passt nicht zusammen. Ein Ministerpräsident ist einer der zeitlich anspruchvollsten politischen Aufgaben, bei der man sein Revier nach allen Seiten verteidigen muss. Das ist nicht die Welt von KT. Außenminsiter wollter er werden, konnte es aber nicht, weil die Welle den Job als Juniorpartner für sich beanspruchte. Dann halt Verteidigungsminster und der Welle den Platz streitig machen und ihn bei den Amis veralbern (siehe SZ).
Hat die Welle eigentlich auch promoviert, er war still während der ganzen Affäre um KT
...ich hab auch den Artikel gelesen (allerdings in Gänze...) und daraus lese ich doch eine etwas andere Tendenz als das was du hier schreibst.
Seehofer kritisiert die Scheinheiligkeit der Beiden (Lammert und Schavan).
Bosbach hat die Scheinheiligkeit der Beiden kritisiert, nicht Seehofer.
Seehofer:
"Zum Selbstverständnis der Union sollte gehören, dass man den eigenen Leuten beisteht, ihnen nicht öffentlich in den Rücken fällt".
Ich übersetz das mal: Die Parteimitglieder sollen nicht denken, sondern parieren, die Fresse halten und klatschen. Die Wahrheit ist immer der Partei unterzuordnen.
Zitat:
Zitat von Kurt D.
Aber in unserer Welt laufen noch mehr Scheinheilige herum, auch hier in der Szene - da fallen diese zwei so genannten "Ehrlichen" auch nicht mehr in's Gewicht...
Konspiratives Gequatsche. Wenn du was zu sagen hast, dann sag es deutlich.
Ich übersetz das mal: Die Parteimitglieder sollen nicht denken, sondern parieren, die Fresse halten und klatschen. Die Wahrheit ist immer der Partei unterzuordnen.
Ich denke mal, dass war eher in dem Sinne gemeint, wie es J. Fleischhauer auf SPON formuliert hat:
"Nun kann man natürlich auch die Bundeskanzlerin dafür schelten, dass sie ihren Verteidigungsminister nicht gleich fallen lässt, wenn sie die "Süddeutsche Zeitung" dazu auffordert. Indem sie ihn halte, gebe sie ein verheerendes Beispiel, heißt es. Nun ja. Jedes Kind durchschaut ja die Empörungsroutine, mit der jetzt das Opfer des Volkslieblings gefordert wird. Der Opposition geht es nicht um die Wissenschaftsstandards in Deutschland, sondern um den Fall eines Ministers, der so populär ist, wie alle Führer der Gegenseite zusammen nie sein werden. Das ist legitim, hat aber nichts mit Moral zu tun. Außerdem ist es durchaus auch ein konservativer Wert, einem bedrängten Kameraden in schwerer Stunde beizustehen. Loyalität gehört nicht zu den hervorstechendsten Tugenden der Linken, wo sich jeder selber der nächste ist, wie schon der Besuch eines x-beliebigen Grünen-Parteitags zeigt. Vielleicht ist deshalb die Verbitterung so groß, dass man dem Freiherren trotz allen Getobes nicht richtig beikommt."
Seehofer kritisiert die Scheinheiligkeit der Beiden (Lammert und Schavan).
Und in der Tat ist dem so (meine Ansicht). Wenn man sich nämlich nicht traut seine Meinung, oder seinen Standpunkt, dem Betreffenden (in dem Fall Guttenberg) direkt selbst in das Gesicht zu sagen (bei der anberaumten Fraktionssitzung), sondern dafür erst Tage später in einem Presseinterview den "Mut" (...) aufbringt, dann ist das Scheinheilig und zeugt von wenig Größe. Hätten diese beiden "Größen" dies gleich und sofort gesagt, dann würde ich meinen Hut vor ihnen ziehen. So aber haben auch sie verloren.
Jetzt wird nicht der Täter als Schuldiger benannt sondern jene, die ihm die Tat nicht nachgesehen haben.
Lammert hat sich von Anfang an positioniert, auch im Hinblick auf die Tatsache, dass er als Dienstherr für Vorgänge um die Nutzung des wissenschaftlichen Dienstes des Bundestags gerade stehen muss. Und einer mißbräuchlichen Nutzung des Dienstes nachgehen muss.
Es ist immer schwierig den besten Moment für eine öffentliche Positionierung zu treffen. Äußert man sich frühzeitig so wird von ggf. von einer Vorfestlegung ohne ausreichende Kenntnis der Vorgänge gesprochen. Äußert man sich spät so setzt man sich ggf. dem Vorwurf der Scheinheiligkeit aus.
Im Falle von Annette Schawan stand sie von Beginn an als Forschungsministerin auch nicht als Unbeteiligte da. Es wurde ihr im Rahmen der aktuellen Stunde im Bundestag am 23.03 vorgeworfen, sich nicht klar als Fachministerin zum Fall zu positionieren. Warum kann man bei einem Menschen wie ihr nicht auch annehmen, sie hätte mir ihrer Entscheidung sich zu äussern tagelang gerungen, sie sei in einen Gewissenskonflikt geraten und benötigte für diesen Abwägungsprozeß Zeit.
Vielleicht hatte sie auch gehofft, es würde noch eine plausible Erklärung nachkommen, die all die merkwürdige Entstehung der Dissertation nachvollziehbar macht. Im Sinne von, ich gebe meinem Kollegen ausreichend Zeit nachzudenken, um mir im Anschluss daran mein eigenes Urteil zu bilden.
Es mutet merkwürdig aus dem Munde Seehofers an, wenn er Parteiräson über die Gewissensentscheidung von Abgeordneten stellt. Gerade aber dadurch begründete sich der Aufstieg von Guttenberg, der eben nicht auf Parteilinie gebürstet war. Gerade von Guttenberg wurde doch dafür gelobt, das Unwort "Krieg" in den Mund genommen zu haben. Gerade er stellte sich gegen die Beibehaltung der Wehrpflicht, die jahrzehntelang in der CSU nie zur Disposition stand. Und genau jetzt kritisiert Seehofer jene, die genau das tun, was Guttenberg vorher immer getan hat. Eine eigene Meinung kundtun.
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nix
Geändert von Pascal (03.03.2011 um 16:18 Uhr).
Grund: Genitiv
Ich denke mal, dass war eher in dem Sinne gemeint, wie es J. Fleischhauer auf SPON formuliert hat:
"Nun kann man natürlich auch die Bundeskanzlerin dafür schelten, dass sie ihren Verteidigungsminister nicht gleich fallen lässt, wenn sie die "Süddeutsche Zeitung" dazu auffordert. Indem sie ihn halte, gebe sie ein verheerendes Beispiel, heißt es. Nun ja. Jedes Kind durchschaut ja die Empörungsroutine, mit der jetzt das Opfer des Volkslieblings gefordert wird. Der Opposition geht es nicht um die Wissenschaftsstandards in Deutschland, sondern um den Fall eines Ministers, der so populär ist, wie alle Führer der Gegenseite zusammen nie sein werden. Das ist legitim, hat aber nichts mit Moral zu tun. Außerdem ist es durchaus auch ein konservativer Wert, einem bedrängten Kameraden in schwerer Stunde beizustehen. Loyalität gehört nicht zu den hervorstechendsten Tugenden der Linken, wo sich jeder selber der nächste ist, wie schon der Besuch eines x-beliebigen Grünen-Parteitags zeigt. Vielleicht ist deshalb die Verbitterung so groß, dass man dem Freiherren trotz allen Getobes nicht richtig beikommt."
Ist ja richtig. Loyalität ist ein hohes Gut, die Wahrheit und das Recht auf freie Meinungsäußerung aber auch. Wie immer ist es eine Frage der Abwägung, was richtig oder falsch ist.
Bei Seehofer habe ich den Eindruck, dass alles falsch ist, was der Partei schaden könnte, die Unterordnung ist absolut.