Im Gegensatz zur Ironman-Studie habe ich hier keine grundsätzlichen Fehler entdeckt.
Die von dir verlinkte Studie, auf die sich Simon bezieht, beruht auf zwei Leichathletikereignissen, nämlich die WM 2011 in Daegu und die panarabischen Spiele in Doha 2011! Die Auswahl dieser Sportereignisse (und v.a. der Sportart) ist dann auch m.E.n. die Erklärung für die hohe Prävalenz von Doping.
Die Fragestellung im Rahmen der Umfrage ist in Ordnung und im Gegensatz zur extrems missverständlichen Fragestellung bei der hier im Forum bereits ausführlich diskutierten ragestellung der Ironman-Studie sollte sie zu realistischen Ergebnissen führen. Ich halte eine Prävalenz von 40% Doping für die Leichtathletik, bei Weltmeisterschaften, an debeb 2011 ja auch noch Russland teilnehmen durfte, wo die Prävalenz, nach allem was wir heute wissen, damals nahe bei 100% gelegen hat, für nachvollziehbar.
Den gravierenden Fehler, den Simon aber (auch in seinem "Abschiedsbrief") macht, ist die Sportart Leichtathletik als gleichbedeutend für den gesamten Hochleistungssport anzusehen. Leichtathletik, Profi-Radsport (und übrigens auch der Schwimmsport) haben m.E.n. eine unrühmliche Tradition, was Doping anbelangt, die man so in anderen, insbesondere jüngeren Sportarten nicht findet.
Wir sind ja hier in einem Triathlonforum und für uns ist es viel interessanter, wieviel im Triathlon gedopt wird. Am Triathlonhochleistungsport bin ich seit über zwei Jahrzehnten sehr eng dran und maße mir daher auch an, hier die Situation besser beurteilen zu können, als ein Herr Simon.
Triathlon hat natürlich auch ein relevantes Doping-Problem, aber es ist bei weitem nicht so groß, wie das in den o.g. Sportarten und die Prävalenz von Doping in "unserer" Sportart ist weit unterhalb der 40% aus der o..g Studie.
Triathlon hat natürlich auch ein relevantes Doping-Problem, aber es ist bei weitem nicht so groß, wie das in den o.g. Sportarten und die Prävalenz von Doping in "unserer" Sportart ist weit unterhalb der 40% aus der o..g Studie.
Meine Vermutung als jemand, der nur von außen (d.h. keine tieferen Kenntnisse aus Verbandsinterna etc.) Sicht auf die Dopingproblematik hat:
Triathlon setzt sich zusammen aus Schwimmen, Radfahren und einer leichtathletischen Disziplin. Wenn es um Doping geht, sind das so ziemlich genau die Sportarten, die besonders auffällig sind. Warum sollte bei der Kombination dreier dopingverseuchter Disziplinen ein sauberer Sport entstehen? Weil Triathleten ehrlichere Menschen sind?
Ich fände das toll, so recht glauben mag ich aber nicht daran, wenn ich sehe, wie sich viele ihre kleinen Betrügereien im Wettkampf schönreden und welche absurden Geschichten sich überführte Doper zusammenspinnen, um ihre verquere Selbstwahrnehmung als in irgendeiner Form doch noch halbwegs faire Sportler zu retten.
Ich sehe keine stichhaltigen Argumente dafür, dass Triathlon aufgrund irgendwelcher spezifischer Besonderheiten besonders sauber wäre, lasse mich aber gerne eines Besseren belehren.
Die von dir verlinkte Studie, auf die sich Simon bezieht, beruht auf zwei Leichathletikereignissen, nämlich die WM 2011 in Daegu und die panarabischen Spiele in Doha 2011! Die Auswahl dieser Sportereignisse (und v.a. der Sportart) ist dann auch m.E.n. die Erklärung für die hohe Prävalenz von Doping.
Die Fragestellung im Rahmen der Umfrage ist in Ordnung und im Gegensatz zur extrems missverständlichen Fragestellung bei der hier im Forum bereits ausführlich diskutierten ragestellung der Ironman-Studie sollte sie zu realistischen Ergebnissen führen. Ich halte eine Prävalenz von 40% Doping für die Leichtathletik, bei Weltmeisterschaften, an debeb 2011 ja auch noch Russland teilnehmen durfte, wo die Prävalenz, nach allem was wir heute wissen, damals nahe bei 100% gelegen hat, für nachvollziehbar.
Den gravierenden Fehler, den Simon aber (auch in seinem "Abschiedsbrief") macht, ist die Sportart Leichtathletik als gleichbedeutend für den gesamten Hochleistungssport anzusehen. Leichtathletik, Profi-Radsport (und übrigens auch der Schwimmsport) haben m.E.n. eine unrühmliche Tradition, was Doping anbelangt, die man so in anderen, insbesondere jüngeren Sportarten nicht findet.
Wir sind ja hier in einem Triathlonforum und für uns ist es viel interessanter, wieviel im Triathlon gedopt wird. Am Triathlonhochleistungsport bin ich seit über zwei Jahrzehnten sehr eng dran und maße mir daher auch an, hier die Situation besser beurteilen zu können, als ein Herr Simon.
Triathlon hat natürlich auch ein relevantes Doping-Problem, aber es ist bei weitem nicht so groß, wie das in den o.g. Sportarten und die Prävalenz von Doping in "unserer" Sportart ist weit unterhalb der 40% aus der o..g Studie.
Hallo Hafu,
laut Simon findet man im Profiradsport nachwievor eine höchst prekäre Situation vor und keine wirkliche Änderung zur Ära von LA. Hältst Du das für wahrscheinlich? Mein Eindruck in den letzten Jahren war, dass man gerade im Radsport große Anstrengungen, um eine Änderung der Situation herbeizuführen, z.B. Einführung Blutpass.
laut Simon findet man im Profiradsport nachwievor eine höchst prekäre Situation vor und keine wirkliche Änderung zur Ära von LA. Hältst Du das für wahrscheinlich? Mein Eindruck in den letzten Jahren war, dass man gerade im Radsport große Anstrengungen, um eine Änderung der Situation herbeizuführen, z.B. Einführung Blutpass.
Grüße
abc1971
Am Rofi-Radsport bin ich nicht so nahe dran, wie am Triathlon und hole mir meine Informationen auch in erster Linie aus den Medien.
Gewisse Anstrengungen haben sie dort in der Tat unternommen, aber wenn man sich ansieht, wer die sportlichen Leiter der erfolgreichen Teams zum Teil sind, wer die Manager und wie mit Dopingsündern, aber eben auch mit Whistle Blowern innerhalb der Radsportszene umgegangen wird, habe ich nicht das Gefühl, dass sich da wirklich Grundlegendes geändert hat.
Bei allen offensiv nach außen kommunizierten Dopinganstrengungen geht es m.E.n. v.a. auch darum, potenziellen Sponsoren das Gefühl zu vermitteln, dass sich etwas zum Positiven geändert hat.
Solange Ex-Doper und Ex-Doping-Befürworter weiterhin an vielen Schlüsselpositionen der UCI und diverser Teams sitzen, bleibe ich da aus Erfahrung skeptisch.
M Warum sollte bei der Kombination dreier dopingverseuchter Disziplinen ein sauberer Sport entstehen? Weil Triathleten ehrlichere Menschen sind?
Weil weniger Geld verdient wird/wurde und keine historisch gewachsenen Strukturen und Teams bestehen, die Doping aus mehreren Generationen immer weiter gegeben haben. Mit der zunehmenden Professionalisierung wird sich das schnell ändern bzw. wird es das schon getan haben.
Meine Vermutung als jemand, der nur von außen (d.h. keine tieferen Kenntnisse aus Verbandsinterna etc.) Sicht auf die Dopingproblematik hat:
Triathlon setzt sich zusammen aus Schwimmen, Radfahren und einer leichtathletischen Disziplin. Wenn es um Doping geht, sind das so ziemlich genau die Sportarten, die besonders auffällig sind. Warum sollte bei der Kombination dreier dopingverseuchter Disziplinen ein sauberer Sport entstehen? Weil Triathleten ehrlichere Menschen sind?
Ich fände das toll, so recht glauben mag ich aber nicht daran, wenn ich sehe, wie sich viele ihre kleinen Betrügereien im Wettkampf schönreden und welche absurden Geschichten sich überführte Doper zusammenspinnen, um ihre verquere Selbstwahrnehmung als in irgendeiner Form doch noch halbwegs faire Sportler zu retten.
Ich sehe keine stichhaltigen Argumente dafür, dass Triathlon aufgrund irgendwelcher spezifischer Besonderheiten besonders sauber wäre, lasse mich aber gerne eines Besseren belehren.
Zustimmung minus "eines besseren belehren".
Eine Studie die mich interessieren würde: sportübergreifend -> Finanzkapazität der jeweiligen Sportart/professioneller Aufbau eines Dopingprogramms bzw. wie weit Doping in entsprechender Sportart fortgeschritten ist und wieviele Bestechungsgelder fließen, um den Sport "rein" zu halten. Ich bin mir ziemlich sicher, dass man Triathlon als "relativ rein" bezeichnen kann, weil ein geringeres Interesse, seitens Konsumenten und Sponsoren, an dieser Sportart vorhanden ist. Sprich im Ergebnis ein deutlich geringerer Finanzaufwand alle Bereiche betreffend, als z.B. im Fußball, wo so gut wie nie einer des Dopings überführt wird.
Radsport ist ein gutes (Anti)Beispiel. Wenn viel getan wurde, warum verfeinern sich parallel dazu die Dopingmethoden und die Menge der Ertappten nimmt nicht ab? Da frag ich mich persönlich doch, ob Fromme tatsächlich ein Ausnahmetalent ist, oder sie einfach nur wieder ein neues, noch weniger nachzuweisendes Dopingmittel gefunden haben. Deswegen, der Kampf gegen Doping ist m.M.n. sinnlos. Ist so als ob man versucht einem Kind das Spielen zu verbieten.
Vielleicht wäre ein guter Ansatz nicht die Sportler, sondern die Betreuer/Ärzte/Whatever zu totaler Transparenz/gläserne Selbstaufgabe zu bewegen. Inklusive eines GPS-Peilsender, der dem Arbeitgeber permanent mitteilt, wo sie sich gerade aufhalten...also z.B. jetzt in Spanien, bei nem Blutdoktor...
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Wenn man denkt man wäre fit und macht dann seinen ersten Triathlon...
...Herz:"bist du bekloppt?"...Hirn:"quäl dich du Sau!"...Beine:"gib mir Tiernamen!"
Vielleicht wäre ein guter Ansatz nicht die Sportler, sondern die Betreuer/Ärzte/Whatever zu totaler Transparenz/gläserne Selbstaufgabe zu bewegen. Inklusive eines GPS-Peilsender, der dem Arbeitgeber permanent mitteilt, wo sie sich gerade aufhalten...also z.B. jetzt in Spanien, bei nem Blutdoktor...
Zwangs Bigbrother als Voraussetzung zur Ausübung des Berufes?! Bei den aktuellen Vorgehensweisen könnte sowas natürlich was bringen (solche Blutdoktoren scheinen jedenfalls noch zu existieren, nicht nur in Spanien). Aber dann passt man sich auch da an. Und man kann die Leute ja nicht einsperren wie Verbrecher. Eigengesteuerte Gläsernheit ist eh Augenwischerei. Glauben sie nur den Daten, die sie selbst manipuliert haben.
Weil weniger Geld verdient wird/wurde und keine historisch gewachsenen Strukturen und Teams bestehen, die Doping aus mehreren Generationen immer weiter gegeben haben. Mit der zunehmenden Professionalisierung wird sich das schnell ändern bzw. wird es das schon getan haben.
Bei den gewachsenen Strukturen und Teams gebe ich Dir Recht. Allerdings ist nicht gerade, dass wenige Geld was verdient wird der Anreiz zu betrügen? Top 15 kennt kaum jemand außer die Insider. Bei Top 7 sieht das schon anders aus. Aber Top 3 kennt fast jeder. Gerade auch bei Preisgeld und Sponsoren ist der Sprung von Platz 10 auf Platz 3 immens. (Wenn solche Sprünge überhaupt möglich sind)
Ich frage mich nur ob die Problemgruppe im Triathlon wirklich die Profis sind oder ob man sich nicht vielleicht auch die Jedermänner anschauen sollte. Meiner Meinung nach ist der "soziale Druck" eines (besser einer der vereinzelt sehr wenigen) Jedermanns größer als der "finanzielle Druck" eines Profis.